ICARO Paragliders




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86 engagierte Teilnehmer, 2261 Flugkilometer, 159 Flüge, 5147 km zu Fuß und unzählige Höhenmeter…

So liest sich die nüchterne Zahlenbilanz der Crossalps 2012.

Aber was sind schon Zahlen im Vergleich zu den Eindrücken und Emotionen, die während der zahlreichen Kilometer durch Entscheiden, Hoffen, Ärgern, Leiden, Freuen und Auf und Ab der Gefühle jeden einzelnen Teilnehmer erreicht haben.

Wieder einmal hat das Wetter schon nahezu traditionell die Qual der Wahl des persönlichen Wendepunktes nicht gerade erleichtert. Aber trotzdem wurden gewaltige Strecken bewältigt und interessante Routen gewählt.

Und ganz wichtig: Es gab keinen Unfall. Gerade wegen der teilweise doch sehr kritischen (Flug)wettersituation spricht das in hohem Maße für das besonnene und professionelle Risikomanagement des Teilnehmerfeldes. Hut ab vor den Teilnehmern, über 33 Stunden mehr oder weniger am persönlichen Limit ihrer Leistungsfähigkeit die Entscheidungen bis zum Schluss der Situation angepasst zu treffen.

Wir sind stolz auf euch!

Dank unserer äußerst engagierten zahlreichen Helfer und großzügigen Sponsoren war auch die Zeit nach dem Rennen mit der Tombola und Siegerehrung als krönender Abschluss eine runde Sache und die vielen positiven Rückmeldungen freuen uns sehr.

Bis spätestens im nächsten Jahr, wenn es wieder auf die Suche geht nach dem Wendepunkt am Limit.

Uli und euer Crossalps Team

Sieger der Crossalps 2012

In der Solowertung Herren gewinnt Thomas Hofbauer vor Lars Budack und Martin Gruber.

In der Solowertung Damen gewinnt Christin Kirst vor Vera Polaschegg und Daniela Weiss.

Die Tandemwertung gewinnen Herbert Tamegger vor Christian Maurer und Robin Fries mit Ihren Passagieren.

Die Sonderwertungen GoNova und Hanwag gewinnt Thomas Hofbauer, die Sonderwertung ICARO gewinnt Stefan Bocks.

Erlebnisbericht von Thomas Hofbauer (SM 1)
Erlebnisbericht von Christin Kirst (SD 1)
Erlebnisbericht von Vera Polaschegg (SD 2)
Erlebnisbericht von Lars Budack (SM 2)
Erlebnisbericht von Chrigel Maurer (T 2)
Erlebnisbericht von Norbert Langbrandtner (T 2)
Erlebnisbericht von Stefan Reinhardt (SM 41)
Erlebnisbericht von Sebastian Kummer (SM 52)
Erlebnisbericht von Michael Mühlbach (SM 55)
 

Pressestimmen zum Wettbewerb 2012:

nachher...
09.07.12 Kaiserwinkel News
12.07.12 Crossalps 2012 – Wendepunkt am Limit!
17.07.12 Der Titelflug kann wieder beginnen
17.07.12 Crossalps: Überlegener Sieg
24.07.12 Source Outdoor
27.07.12 Thomas Hofbauer gewinnt "Crazy Walker Award" bei

vorher...
25.06.12 Soweit die Füße Tragen und...
04.07.12 DHV Crossalps 2012
04.07.12 GS u Drachenforum
05.07.12 OVB Regionalsport

Kommentare von Teilnehmern:

...die Crossalps waren eine ganz toller Erfahrung für mich ...das Briefing und die ganze Stimmung waren sehr positiv, das habt Ihr wirklich ganz toll gemacht...

...wieder einmal waren die Crossalps ein Knaller. Ich denke zwar unterwegs immer wieder und auch heute noch: “warum tue ich mir diese Sch… an?” Aber bereits zur Wochenmitte sieht das anders aus... was da im Newsletter steht, trifft den Nagel auf den Kopf und macht den Erfolg der Veranstaltung aus: Jeder wird Sieger. Die Siegprämien heißen Erlebnis und Erfahrung...  und das Zweite große Wichtige für den Erfolg ist: das Engagement der Leute! Ihr und Eure Helfer seid einfach super !!....

...Hallo liebes Crossalps-Team, vielen Dank für die tolle Organisation, das ist eine Spitzen Veranstaltung, es hat sehr viel Spass gemacht...

...Hallo, ersteinmal wollte ich mich bei euch für dieses geniale Event bedanken. Dies waren meine ersten Crossalps, aber ich bin inzwischen so begeistert, dass ich sicherlich die nächsten Jahre auch dabei sein werde. Super organisiert, sehr gut durchgeführt, es hat einfach Spass gemacht bei euch!!!!...

...Kompliment an Euch alle ! Ich habe mittlerweile schon viele Wettbewerbe mitgemacht. Aber ich kenne keinen Gleitschirm-Wettbewerb, der zugleich so professionell und doch so herzlich ist, wie die "crossalps".
Ich komme mir vor wie im Schulausflug und freu mich jedes Jahr darauf meine Leidensgenossen wieder zu sehen (;-))...


Bericht von Thomas Hofbauer:
(1. Platz Solowertung Männer 2012)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)
Da ja bekanntlich Bilder mehr als tausend Worte sagen dieses Jahr mein Erlebnisbericht in Form einer kleinen Bildgeschichte.

Letzter Ausrüstungs- und Wettercheck vor dem Start

Da Hubi, mein Supporter, auch Vera supportet haben wir uns entschlossen zumindest die gleiche Richtung einzuschlagen.

Noch schnell das obligatorische Startfoto

Und Los geht´s in alle 4 Himmelsrichtungen – ich entschloss mich, aufgrund der sehr tiefen Basis, erst mal zu Fuß in Richtung Innsbruck aufzumachen.

Als ich um ca. 10 Uhr den Ersten Berg umrundet hatte, sah ich schon die Ersten Teilnehmer fliegender Weise daherkommen, na bravo wäre also doch zum Starten gegangen, das hätte ich auch billiger haben können als mit einem 20km Lauf zum Aufwärmen L. Aber was soll`s einfach weiter im Plan das heißt auf nach Kufstein und sobald sich die Basis hebt rauf auf einen Berg der Nordkette - und fliegen.Sponsoren Tomy Hofbauer

In Mariastein angekommen (40km Fußmarsch von Hochries entfernt) hat mir Hubi den Ersten Startberg gegoogelt und den Weg rauf ausgecheckt

Beim Ausgangspunkt in Mariastein

Von der Buchackeralm konnte ich mir die ersten 8 Gleitkilometer holen (leider war kein Piepser meines Vario zu hören)

Nach der Landung > bei jedem Stopp füllt Hubi alle Betriebsmittel nach

Kurzer Check um einen neuen Startplatz in Richtung Innsbruck zu finden, da mein Landepunkt am Fuße des Volldöpphorns lag und ich eine tolle Startwiese ausmachen konnte – nix wie rauf >

und wieder runter

Nach meiner 2 Landung um ca 20 Uhr ging es dann noch weiter Richtung Stans wo ich meinen „Wendepunkt am Limit“ setzte.

Am Rückweg ein kleines Nickerchen

Bevor es wieder weiter Richtung Heimat ging noch schnell ein feines Frühstück das mir Hubi servierte

Vera beim Start in der früh

Das Los eines Supporters der 2 Teilnehmer betreut – abwaschen – aber wie Hubi immer so schön sagt wenn ihn jemand fragt was er da macht: „I bin zuständig fia woschn putz`n und koch`n“

Am Heimweg holte ich mir noch die fehlenden Flugkilometer bei einem 2 Flug von dem Volldöppberg

Vom Landeplatz waren es noch knapp 50km ins Ziel, die Temperatur und das hohe Tempo das ich anschlagen musste um noch rechtzeitig ins Ziel zu kommen machten mir da schon ziemlich zu schaffen

Vera hier mit Werner Schütz waren zur gleichen Zeit dem Ziel schon viel näher

Supporting > das volle Programm

Schuhwechsel und versorgen der Blasen (leider viel zu spät)

Jetzt ist jeder kleine Anstieg schon schwer

Hier beim Zieleinlauf mit dem 3 Platzierten Martin Gruber

Die langersehnte Glocke

Beim Auffüllen der Energiespeicher

Vera – Platz 2 in der Damenwertung - Bravo

Hubi freut sich über unsere Platzierungen genauso wie wir

Vielen Dank an meine Sponsoren und meinem treuen Supporter Hubi Kreimer ohne den ich (wie schon öfters) die letzten km wohl nicht mehr rechtzeitig geschafft hätte – außerdem hat sich scheinbar herumgesprochen das er der Beste (Supporter) seiner Zunft ist und er hat so ganz nebenbei auch Vera Polaschegg betreut, die gleich bei Ihrer Ersten Teilnahme Platz 2 belegten konnte.

Riesendank natürlich auch ans komplette Crossalpsteam und den ansässigem Fliegerverein, für die supertolle Organisation.

Hoffe bis nächstes Jahr
Tomy


Bericht von Chrigel Maurer:
(2. Platz Tandemwertung 2012)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)
Crossalps 2012 - für mich zum zweiten...

Nachdem ich 2010 bei meiner ersten Teilnahme beim Crossalps vom Laubenstein bis ins Pongau und zurück total 160km fliegen konnte- so gut war der Tag! - rechnete ich mir einiges aus für dieses Jahr!


Zusammen mit Norbert Langbrandtner am Tandem Bi Beta 5 dachte ich, auch bei Wolken verhangenem Himmel am Samstag in der früh ordentlich KM zu machen. Das Wetter war für mich als Schweizer sehr schwierig einzuschätzen- Richtung Inntal West oder Salzburg im Osten? Das grosse Feld trennte sich rasch und bald waren wir in einer kleinen Gruppe unterwegs zur Kampenwand. Unterhalb vom Laubenstein wurden wir von der Bauerstocher über die Naturschutzgebiete aufgeklärt und das ein Start mit einer Anzeige festgehalten werde. Da es nicht weit runter ging und das Gras nass folgten wir dem Rat- nicht zu starten. An der Kampenwand war dichter Nebel, welcher sich erst nach Mittag auf brauchbare Höhe des Startplatzes hob. So konnten wir immerhin 12km über Grassau fliegen und eine tolle Erfahrung an der Wolke machen- so schön kann die Natur sein! Weiter ging es auf Waldwegen hoch zum Hochfellen. Das Wetter klart auf und wir konnten nach einer Stunde Pause bei strahlendem Himmel einen weiteren "Abgleiter" nach Ruhpolding machen. Es war erst 18 Uhr, so stiegen wir zum Unterberg hoch um wertvolle Flug KM zu sammeln. Zu Fuss gingen wir bis Inzell, dort gab es Essen beim Italiener. Isolde, die Frau von Norbert bestellte Pasta- toll wenn man joggend ins Restaurant kommt und gleich Salat reinhauen kann!

Vernünftig geplant war wenden um 11:30 angesagt. Die KM purzelten gut beim gehen bei Mondlicht, so das die 50km Marke geknackt werden musste. Dies war jedoch erst um 00:10 Uhr nach 400hm Abstieg von Pass zwischen Inzell und Salzburg. Diesen mussten wir auch gleich wieder hoch um im Space Camper Bus von 02:30- 04:00 Uhr kurz zu schalfen. Beim erwachen dann die Ernüchterung- Norbert klagt über Blasen und auch meine Füsse wollten weiterschalfen! So machten wir uns erst um 04:30 auf den Weg zurück auf den Hochfellen, welcher wir um 10 Uhr erreichten. Oben strammer Südwind, welcher mich motivierte. Nach einer kurzen "trocknen Pause" starteten wir zum 4. mal. Leider war der SW Wind stärker als die Thermik und der S Wind Rotor war nur fürs Starten gut- 5min später mussten wir wieder landen und 300hm in der Hitze wieder aufsteigen. Der letzte Start dann um 11 Uhr, bei immer noch schönsten Wetter nach SW. Im Wind soarend realisierte ich, dass ein Flug zurück nach Samerberg über 24km wohl nicht annähernd möglich ist. So setzten wir nach 4km "im Wind stehen und Schüttelbecher" noch vor Grassau auf und gingen zu fuss Richtung Wasserhahn- es war unerträglich heiss! Nach auffüllen bemerkten wir, wie ernst am Sonntag die Gewittertendenz war. Was beim landen vor 15min noch nach guten Thermikwolken über der Hochries aussahen, entwickelte sich zu einer mega Gewitterfront, welche im zügigen SW Wind rasch näher kam. Es reichte nicht mal mehr zum Eis Stand, als die ersten heftigen Regentropfen und unter ein Vordach trieb.

Beim genauen berechnen der verbleibenden Strecke über 25km Gehweg ins Ziel, diskutierten wir bei Sturm über Sinn und Unsinn, mit angeschlagenen Füssen 4,5h weiter zu kämpfen- leiden. Für uns war es dann Abenteuer genug und schlicht zu hoch gepokert, als wir beim nächsten Mittagessen auf unseren Bus warteten. Zurück im Ziel wunderten sich einige- klar, konnte ich die ersten zwei Bordairline Bewerbe doch gewinnen. Aber so ist es eben beim Sport, mal "läuft" es gut, manchmal ist es vernünftig zu sagen, ein andermal wieder!

So nehme ich nebst dem 2. Rang in der Tandemwertung auch viele neue Erinnerungen mit nach hause und freue mich schon auf den nächsten Bewerb Mitte August in Lungau!

Herzliche Gratulation an alle Teilnehmer der Crossalps, welche das Ziel bis 17 Uhr erreichten! Auch möchte ich mich bei den Organisatoren ein mal mehr verbeugen für die super Veranstaltung mit Sachpreisen für alle- dass war dann am Abend noch mal Spannung pur wer den Hauptpreis- Gleitschirm von Skywalk zog!

Chrigel Maurer


Bericht von Lars Budack:
(2. Platz Solowertung  Männer 2012)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)
"Nordstau, Grauthermik und Südföhn"

Jedes Jahr auf´s Neue macht man sich monatelang Gedanken darüber, wo soll ich beim crossalps diesmal meinen persönlichen Wendepunkt setzen. Im Endeffekt merke ich bei pararun-Wettbewerben aber immer wieder, wie wichtig es ist auf das aktuelle Wettergeschehen und den eigenen Instikt zu hören. Chrigel M. hat da mir am Sonntag Abend bei der Siegeehrung mit seinem Statement aus der Fliegerseele gesprochen, als er erklärte wie er seine Entscheidungen trifft ...        So traf ich letztendlich am Samstag morgen um 5 Minuten vor Start (8:00Uhr) nach kurzer Diskussion mit Fredegar T. die Entscheidnung aufgrund der tiefen Wolkenbasis und dem angekündigten Nordstau zunächst einmal die Füße in die Hand zu nehmen, um in Richtung Süden zu maschieren. Der Gedanke war: Vielleicht ist´s ja am Nachmittag in Richtung Alpenhauptkamm trotz Gewitterneigung etwas besser bzw. hochbasiger und vor allem sonniger … Und wer weiß vielleicht kann ich endlich mal nach Mayrhofen oder gar nach Hintertux zum Olperer fliegen … So sollte das Kranzhorn der erste Startberg der Etappe werden.

Die Zeit dorthin verging wie im Flug, da ich Basti kennenlernte, mit dem es viel Fliegergeschwätz zu bereden gab. Als wir von den Autos der Supportern von Gerald G. und Thomas H. überholt wurden, sagte ich Basti, dass wir offensichtlich nicht ganz so verkehrt entschieden haben, da die richtig guten und immer topplatzierten crossalpsler sich ebenso in Richtung Süden begaben.

Basti und ich kamen als erstes am Kranzhorn an und mußten zunächst einmal feststellen, dass - sagen wir mal - sehr diffuse Lichtverhältnisse herrschten. Nachdem ich Basti die Ausrichtung des Kranzhorns ausführlich erklärt hatte (;-)) und die ersten crossalpser unter uns kichernt und gackernt abhoben (offensichtlich machten auch Frauen mit (;-)), machte ich mich nach reiflich Vorplanung ebenso startfertig. Der Instrumentenflug dauerte widererwarten nur kurz und es trug gut unter der Basis in Richtung Zahmer Kaiser. Nachdem ich eine Cayenne-Hummel überholte (;-)) , mußte ich jedoch feststellen, das ausgerechnet jetzt vor mir in Richtung Zahmen Kaiser ein heftiger Regenschauer vom Himmel fiel. Daher bog ich rechter Hand ab und setzte meinen erzwungenen Gleitflug bis Kiefersfelden fort.

Der Himmel über uns sah nicht wirklich flugtauglich aus und ich sagte mir "hey, ich bin mir sicher: heute Nachmittag reist´s auf und wir bekommen ein Flugfenster von ein bis zwei Stunden". So machte ich mich diesmal allein sehr zügig auf in Richtung Hohe Salve. In Kufstein überholte ich eine Pferdekutsche ( ! tatsächlich, kein Witz) mit ein paar netten alten Damen und einen noch netteren alten Kutscher. Der war so begeistert, das er mir ausführlich seine ganz persönliche Abkürzung erklärte, um schnellstmöglich nach Söll zu kommen. Perfekt, dachte ich. Nochmals danke an den Kutscher ! Ohne ihn hätte ich vermutlich wesentlich länger gebraucht, da ohne Supporter das Kartenstudium zu lange dauern kann.

Am Fuß der Hohen Salve angekommen wurde ich von Michi (?) so was von schnell überholt, dass ich dachte ich wäre eine schleimige kriechende Schnecke, die sich Ihren Weg über den Asphalt sucht. Wow, war der Junge schnell unterwegs. Der muß gerannt sein … nein … gesprintet. Hut ab ... Der Blick auf die Hohe Salve versprach jedoch nichts Gutes. Das letzte Drittel der Hohen Salve war in Wolken gehüllt ! Aber plötzlich innerhalb von einer halben Stunde hatte sich die Wolkensuppe aufgelöst und die Basis über den Gipfel verzogen. Allerdings mußte ich auf dem letzten Drittel mit Blick Richtung Norden feststellen, dass gegen 15:00Uhr sich in den Voralpen schönste Wolken aneinander reihten, während bei uns im Süden ein einheitliches Grau über den Gipfeln dominierte.

Ok, Chrigel haut wieder einmal einen genialen Flug raus und läßt uns alle wie Anfänger aussehen. Der Junge kann auch an der Hochries vom Dach der Talstation starten und würde trotdzdem noch weiter fliegen als jeder Einzelne von uns (;-))

So ein scheiß, verfuckt und zugenäht. Oben angekommen sah es wirklich noch immer nicht besser aus. Mmmh, dachte ich, soll ich warten ? Aber worauf ? Macht es wirklich noch einmal auf ? Mittlerweile waren es schon 17:00Uhr. Daher entschied ich mich zu starten und in Richtung "Kelchsau" abzugleiten. Während des Gleitfluges genoss ich ausführlich die Bergsicht. Und da sah ich vor mir in Richtung Kelnchsau einen einladenen Berg, mit einer wunderschön anmutenden Graskuppe, die von allen Seiten angeströmt wird. Die muß doch perfekt zum Starten sein ! Den potentiellen Startberg im Kopf abgespeichert, fing auf einmal etwa 200m über Grund mein Vario, bei Grauthermik ohne Sonneneinstrahlung, an zu piepsen. Trotz hartnäckigen Kampfes war es mir dennoch nicht möglich Höhe zu machen und landete auf einer frisch gemähten Wiese in der "Kelchsauer Ache". Neben der Wiese sass eine Familie auf Ihrer Terrasse beim Kaffekränzchen. Die Familie war der Überzeugung, dass ich wohl versehentlich bei Ihnen gelandet bin. Nach kurzem Smalltalk und Klarstellung, dass das schon Absicht sei, schüttelten diese nur mit dem Kopf und zeigten kein Verständnis für unseren Wettbewerb ... Tja, es gibt auch Menschen, die mit Fliegen nichts am Hut haben …

Nachdem meine Sachen wieder eingepackt waren und ich eine ausführliche Verschnaufpause hinter mir hatte, mußte ich ertragen, dass auf einmal über meinen Kopf die Sonne zum Vorschein kam und sich - dort wo ich kurz zuvor einen Nullschieber kratzte - eine wunderschöne fette Thermik-Wolke bildete. Tja, hätte ich mal eine weitere viertel Stunde auf der Hohen Salve gewartet … Das geschieht Dir recht … immer wieder zu ungeduldig …

Davon abgesehen mußte ich feststellen, dass mir schon jetzt - um 17:30Uhr - keine Wanderkarten mehr für den Weg in Richtung Südwesten zur Verfügung standen.

Da ich jedoch wußte, dass ich nur dem Tal bzw. der "Kelchsauer Ache" folgen muss, war das für mich kein Problem. Jedoch mußte ich herausfinden, wie dieser zum Starten einladene Berg heißt. Dank der superneuen Kartentafeln am Wegesrand stellte ich nicht lange später fest, dass es sich um das 1900m hohe "Schwaigberghorn" handelt. Aber auch der vorgelagerte "Feldberghorn" versprach gute Startmöglichkeiten. Aber sollte ich heute noch einen weiteren 3ten Berg nuff maschieren oder erst morgen früh starten? Ich entschied mich lieber meinen Körper zu schonen und zunächst einmal um 20:00Uhr in einem gemütlichen Biergarten ausgiebig Abend zu Essen.

Leider kam dann schon der nächste Schock. Wo habe ich bloß die Telefonnummer für die Rückmeldung für Samstag Abend, um nicht vermißt zu gelten. Mist. Shit. Fuck. Die habe ich ja im Auto liegen gelassen. Daher schnell meine Frau angerufen, um im Internet eine Rufnummer rauszufinden. Da war leider nichts aufzuspüren. Daher Horst G. angerufen, der dann Ulli S. und Ralf M. ansimmste und mich zurückzumelden. Nochmals an dieser Stelle herzlichen Dank dafür. Und gute Besserung. Komm bald wieder auf die Beine. Denn ich brauch einen, der mir bei den XC-Bewerben mein Zimmer bucht (;-))

Einen Salat, eine Pizza Tonno, zwei Cola und eine Apfelschorle später machte ich mich auf die "Kelchsauer Ache" abzumaschieren, um meinen Wendepunkt soweit wie möglich entfernt von der "Hochries" zu setzen. Um rechtzeig zu Sunset auf dem "Schwaigberghorn" zu stehen, setzte ich meinen Wendepunkt um Mitternacht. Eine klare Nacht und relativ angenehme Temperaturen, machten mir deutlich, dass der Südföhn offensichtlich schon in den Nordalpen angekommen war. Daher machte ich mich spät in der Nacht auf, um das "Schwaigberghorn" zu erklimmen. Zum Glück war die Wegbeschilderung ganz o.K., da ich ja ohne Wanderkarten unterwegs war. Dennoch war der am Berg anhängende Wald und dessen Wiesen ganz schön verwuchert und ein durchkommen teilweise nur schwer möglich. Mitten in der Nacht, im Dunkel des Waldes, hörte ich auf einmal ein Grunzen und Jaulen. Dann schwarze Schatten, die vor mir her rannten. Hatte ich aufgrund der Müdigkeit schon Halluzinationen ?? Nein, so schlimm war es hoffentlich nicht … So wie die Schatten aussahen, waren das eher Wildschweine als Yetis …

Auf dem vorderen Teil des "Schwaigberghorn" in 1900m Höhe angekommen, spürte ich schon den starken Süd-Wind, der in meinem Gesicht den Schweiß schnell trocknen liess. Also kurz Verschnaufen und Aussicht genießen, um pünklich zu Sunset in Richtung Hopfgarten abzugleiten …. Wow …. was für eine phenomenale Aussicht am frühen Morgen. Schön wars, die Sonne im Nordosten hinter dem Wilden Kaiser langsam aufgehen zu sehen. Dieser orangefarbene sonnenspendene Planet ist nach einer langen Nacht immer wieder gerne gesehen. Und schade diesen Ausblick nicht mit anderen Teilen zu dürfen ! …. Mmm … vielleicht sollte ich ja mal als Tandemler starten und Herbert T. Konkurenz machen (;-)) …

Aber meine Güte: auf meinem Tacho standen ca. 60kmh. Ganz schön zügig, ohne im Gas zustehen ... Nicht schlecht der Gleitwinkel …. Upps, die Bäume ziehen aber schnell unter meinen Füßen daher … So kam es, dass ich am Fuß der Hohen Salve einlanden konnte. Dort gönnte ich meinen Füßen erstmal eine selbstbefriedigende Fußmassage (ohhh, ahhh) und ein Paar frische Socken, die ich auf jeden Bewerb mitnehme.

Mittlerweile knallte die Sonne vom blauen Himmel und erwärmte die Nordhälfte der Erdkugel. Südföhn, blauer Himmel und labile Wetterlage, machten mir ein mulmiges Gefühl. Daher fackelte ich nicht lange und machte mich auf, die "Hohe Salve" ein weiteres mal innerhalb von 14 Stunden hochzukriechen. Auf dem Weg zum Gipfel erlebte ich dann ein Dejavú und mich überholte doch schon wieder Michi (?) mit einem affenzahn ! Ich versuchte erst gar nicht mitzuhalten und blieb meinem Schneckentempo treu. Auf dem letzten Drittel zum Gipfel sah ich, wie sich einige in der früh ca. 8:00Uhr raushauten. Und das was ich sah, schien zwar nicht gefährlich, aber dennoch respekteinflössend ! Der Südföhn hatte sich offensichtlich noch ein tick verstärkt. Daher wurden die letzten Reserven mobilisiert, um nicht allzu spät oben zu sein. Schließlich wollte ich nicht um die Mittagszeit bei Thermik im Südkessel der Salve mit dem Südföhn kämpfen wollen. Das überlasse ich lieber Chrigel M. und Co., die sowas drauf haben.

Oben angekommen wurde dem geschundenen Köper erstmal eine kurze Verschnaufpause gegönnt und der Start vorbereitet. Nach dem Start fühlte es sich trotz Südföhn für mich in der Luft angenehm an (dank meines geliebten poison2) und ich konnte bei einsetztender Thermik etwas Startüberhöhung rauskratzen. Die Höhe nahm ich dann mit, um geradewegs in Richtung Kufstein abzugleiten. Ein weiterer Leidensgenosse machte sich mit mir flugtechnisch auf den Weg. Seine Linie war leider etwas schlechter. Ich hatte jedoch Glück und hüpfte über die "Locherer Kapelle" nach Kufstein ins Inntal. So ersparte mir bestimmt eine Stunde Fußmarsch .... Yipee jajey Schweinebacke …. Die Landung im Inntal war dann erwartungsgemäß sportlich und nicht zum Nachmachen empfehlenswert. Leider mußte die Landung Werner S. hautnah miterleben, weil er gerade just in diesem Moment an der Landewiese vorbeimarschierte. Kurz ein paar Worte geschnackt und Werner zog von dannen ...

Mit der Landung war ich mir sicher, dass ich es schaffe pünktlich vor 17:00Uhr ins Ziel zu kommen. Ich war zwar müde, aber der Körper noch einigermaßen fit. Also Sachen gepackt und wieder auf Wanderschaft. In Kufstein erstmal einen Imbissbesitzer um Wasser gefleht … bitte bitte …, da ich am Verdursten war. Und was versteckte sich noch in meinem Packsack: … super …. das ist ja der Wahnsinn …… ein paar Würstchen und Knäckebrot !! …… Mmmh, lecker … Wie ihr merkt fiel mein Früstück am Sonntag früh etwas spartanisch aus. Anschließend folgte ich dem Inn und dessen Flußschleifen von Kufstein bis zum nördlichen Eingang des Inntals. Ja, ich weiß man hätte die Flußschleifen auch abkürzen können. Aber - ehrlich gesagt - hatte ich keine Lust Karten zu studieren. Dann lieber doch ein paar Meter mehr einfach nur ohne groß nachzudenken dem Fluß hinunterlaufen (:-))

Beim daher Maschieren versuchte ich ständig unter jeden klitzekleinen Schatten zu laufen, um der hammerheißen Juli-Sonne auszuweichen. Hinter Ebbs zogen dann auf einmal heftigste Sturmboén und Regenschauer über meinem Kopf daher und ich konnte endlich meinen Poncho auspacken, den ich die ganzen 33Stunden mitschleppte. Über Windshausen ging es dann zwischen Kranzhorn und Heuberg im Halbschatten der Bäume zurück nach Grainbach. Puhh …. endlich mehr Schatten als Sonne … Plötztlich tauchte hinter mir Gerald G. auf und wir machten uns, für einige Kilometer gemeinsam, auf den Rückweg. Wie auch schon beim Bordairline in Interlaken ! Leider hatten wir jedoch diesmal keine Zeit in seinem Support-Wagen eine Pause einzulegen. Es waren schließlich noch 5km zu laufen und knapp eine Stunde Zeit. Die letzten Kilometer vergingen jedoch wie im Flug und ich konnte um 16:30Uhr rechtzeitig an der Talstation reinschluffen, um die Zielglocke bimmeln lassen. Der Körper war zwar geschunden aber trotzdem noch recht passabel. Allerdings nervt es mich, dass sich meine Füße wieder einmal Blasen zugezogen haben. Obwohl die Füße ein Recht haben, sich nach 125km zu beschweren (;-))

Ach ja, die Siegerehrung : Zunächst einmal muss ich sagen, dass für mich bei pararun-Wettbewerben die Platzierung eher nicht so wichtig ist. Obwohl ich es mich nach wie vor fuchst schon zweimal wegen ein paar Hundert Meter bei einem pararun-Bewerb 2ter geworden zu sein. Bei allem sportlichen Ehrgeiz freue mich trotzdem über Jeden der gewinnt, einen guten Flug macht oder einfach nur Spaß an der Sache hat. Ja klar, ist es schön 2ter geworden zu sein. Aber wer weiß, wie die Platzierungen bei guten Flugwetter ausgesehen hätten ... Aber, so ist halt "crossalps" ... Ich persönlich mache beim "crossalps" insbesondere deswegen mit, um sowohl bei Streckenflugwetter als auch widrigen Bedingungen Erfahrungen zu sammeln, die es mir ermöglichen zukünftig das Wetter und Gelände besser einschätzen zu können, um den Fluganteil zu erhöhen. Außerdem ist es für mich ein fantastisches und unbeschreibliches Erlebnis, die Natur in meiner ganz persönlichen Art und Weise sehr intensiv zu erleben.

Dafür danke ich zutiefst dem gesamten Crossalps-Team !
Euer Lars


Bericht von Christin Kirst:
(1. Platz Solowertung Damen 2012)
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CrossAlps 2012

Nachdem ich letztes Jahr so viele taktische Fehler gemacht habe, wollte ich dieses Jahr besonders gut vorbereitet sein: Neue Wanderkarten gekauft, Luftlinien eingezeichnet, mir einen genauen Plan zurecht gelegt, Richtung Südosten oder Osten sollte es gehen.
Mit meiner Trainingspartnerin Caro, ursprünglich als Tandempassagier eingeplant, haben wir einige größere Trainingseinheiten absolviert. Nach einem Samstag mit 35 km Laufen und 20 km Fliegen lag ich Sonntagmorgen im Bett und dachte, dass heute Pause sei – dachte ich. Um 6.30 Uhr steht fröhlich die Caro vor der Tür, wir könnten doch flugs auf den Hochgern gehen mit dem Tandem…

Mangels Babysitter hat sich die Caro nebst 2 jährigem Sohn Tim dann als Supporterin bereit erklärt – Gold wert!
Samstagmorgen wurden dann alle Pläne über Bord geworfen und Richtung Westen losgegangen – super, da war ich noch nie, da hab ich keine Karte und keine Ahnung wo man starten kann. Caro wird telefonisch zum Wanderkarte kaufen geschickt, in Kufstein wartet sie auf uns mit Brotzeit, isotonischen Getränken und Bananen.

Der Werner war vermutlich im früheren Leben Pfadfinder, nimmt die Karte und die Führung an sich. Als wir einen Bauern nach dem Weg fragen, sagt er: „Schad da hättets über die Hängebruck’n gehen kenna, aber da hats an Weg verschüttet. Na – ma kann scho gehen, muaß ma halt a bissl suacha.“ – „Oiso geht’s“ sagt der Werner und wir passieren das Schild „Weg bis auf weiteres gesperrt“. Tatsächlich spart uns die Abkürzung mit kurzer Kraxelpartie über ein Geröllfeld eine Stunde an der Hauptstraße laufen.

Als Nächstes kommen wir an einer Alm an, wo gerade etwa 100 Hochzeitsgäste das Ehepaar hochleben lassen – wir mitten durch.
Beim ersten Anstieg an die Hohe Salve kommen mir leise Zweifel ob nach Süden gleiten und morgen früh nochmal rauf müssen wirklich die Idee ist, die meine mittlerweile deutlich spürbare Schienbeinsehne auch gut findet. Neben mir jammert der Mark, hinter mir schwitzt der Anderl Sturzbäche und vorneweg läuft der Werner mit stoischer ‚des werd scho‘ Gelassenheit. Oben an der Salve begrüßt uns ein Murmeltier und zum Abgleiten nach Westendorf kommen ein paar Strahlen der Abendsonne heraus. Als auf dem GPS die 40km Marke überschritten ist, jauchze ich nur noch vor Glück.
Alle Vier landen wir auf der gleichen Wiese und das rote Support-Auto kommt hupend herangefahren. Caro hat bereits Pension und Pizzeria ausgekundschaftet, 4x Nudeln und ein alkoholfreies Weißbier auf den Mark. Wer hat gesagt, dass es Einer beim Junggesellenabschied leicht haben soll…
Morgens wieder auf der Salve ist der Wind wunderbar zum Starten. Die Zielwiese zwischen Söll und Eiberg ist leicht erreichbar und in der Luft fange ich an zu kalkulieren ob evtl. die Wiese dahinter… oder noch eine Wiese weiter… das wäre dann schon kurz vor Kufstein, das spart 5km marschieren… oder reicht das doch nicht. Der CAYENNE4 gleitet mit Rückenwind, mein Herz klopft bis zum Anschlag… zwischendrin Schlucht und Wald und Bundesstraße. Doch, es reicht tatsächlich bis ins letzte Eck wo der Waldweg nach Kufstein angeht - wieder Jauchzen vor Glück.
Ab da geht alles wie von selbst – Musik ins Ohr und ab nach Grainbach. Bei Oberaudorf stößt die Vera zu uns und die letzten Stunden marschieren wir zusammen. Tiefen Respekt, sie ist noch 10 km mehr gelaufen als ich, die lange Gleitstrecke von der Hohen Salve hat mir da geholfen.
Vielen Dank an Alle die angerufen, SMS geschickt oder begleitet haben, besonderen Dank an Arne vom skywalk Team!


Bis zum nächsten Jahr, es macht riesig Spass und ist ein super Trainingsansporn!    

Christin


Bericht von Sebastian Kummer :
(52. Platz Solowertung Männer 2012)
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CLiebe Crossalpler,

auch von mir ein riesen DANKE!!! Ihr habt wieder geschafft eine tolle Stimmung zu erzeugen. So viele Dinge sind mir aufgefallen die das Wochenende einmal mehr zu einem besonderen Erlebnis haben werden lassen. Hier nur drei Beispiele:

· Die Sicherheitseinweisung hat genau den richtigen Ton getroffen „Wer sich nicht an die Regeln hält, betrügt sich selbst“ und „passt auf, dass Eure Flüge zu den Bedingungen und Euch passen“. Eigenverantwortung ist der einzige richtige Weg!

· Die Begrüßung durch Werner mit kurzen Worten und Gesprächen mit einzelnen Teilnehmern war super. Jeder wurde gleich herzlich begrüßt und die Auswahl der angesprochenen Teilnehmer ergab einen perfekten Schnitt im Teilnehmerfeld

· Die vielen Helfer die mit Idealismus und Teamspirit für ein tolles Wochenende arbeiten und eine tolle Abschlussveranstaltung organisiert haben

Dies und vieles mehr hat dazu beigetragen, dass allen Teilnehmern am Ende die Zufriedenheit im Gesicht stand :-)

Mit meinem Erlebnis bin ich auch zufrieden obwohl es gar nicht so wie geplant gelaufen ist. Ich war sehr motiviert, hatte einige gute Walk&Fly Erfahrungen dieses Jahr gesammelt und mich sehr gut auf die Strecke vorbereitet. Bei der Vorbereitung hatte ich mir besonders die Strecke von Boxi aus dem vergangen Jahr angeschaut. Da sind viele kreative Elemente dabei. Besonders den Stil öfters auch weiter oben einzulanden um dann wieder hoch zu gehen hatte ich mir für dieses Jahr vorgenommen. Die Süd-Ost Route war attraktiv, da man hier an vielen guten Startmöglichkeiten vorbeikommt.
Am Samstagmorgen beim Start wurde mir aber schnell klar, dass ein Start vom Laubenstein keine gute Idee ist. Die Wolken waren so tief, dass es nicht sicher war, ob der Start überhaupt möglich ist. So habe ich eine Route eingeschlagen, die ich vor zwei Jahren auf dem Rückweg vom Walchsee gefunden hatte. Mit nur wenig Höhenmetern kam ich in nur drei Stunden auf kleinsten Wegen an einer Alm unterhalb des Spitzsteins an. Ich denke, dass ich zu dem Zeitpunkt recht gut vorne bei der Süd-Ost Gruppe mit dabei war. Leider hatte es Bergwind und so habe ich erst mal gut Brotzeit gemacht. Spinatknödel und frischer Topfenstrudel waren köstlich. Vielleicht hab ich die Brotzeit etwas zu sehr genossen, denn als ich aus der Alm kam ist der erste Gleitschirm über mir entlang geflogen. Also schnell rauf und einen Startplatz gesucht. Da der Wind deutlich aus Nord-West kam bin ich bis zum Spitzsteinhaus aufgestiegen. In der Zeit sind andere Crossalpler mit starken Seitenwind oberhalb des Spitzsteinhaus gestartet. Deren Beinhaltung im Gurtzeug hat nicht gerade nach einem entspannten Genussflug ausgesehen… Zwei Piloten haben dann eine gute Variante vorgemacht und sind nach Nord-Westen gestartet, haben aufgesoart um dann mit guter Höhe und Rückenwind das Tal über Sachrang in Richtung zahmer Kaiser zu fliegen. Einer davon war Boxi der kurz vor der Landung in „Maibaumhöhe“ noch eine gute Blase fand, die ihn wieder deutlich nach oben gebracht hatte. Also los hinterher… Im Flug alle Planungen vergessen und statt auf der Gegenseite einzulanden bin ich auch das Tal rausgeflogen – leider ohne „Maibaumhöhenblase“. Damit wurde es mühsam: Mit noch vielen Höhenmetern und einer nicht gerade optimierten Route kam ich so erst am Abend in Kössen an. Ziemlich platt bin ich zur Fliegerbar um dort ein Landebier zu trinken. Dort wurde ich mit einer Szene unterhalten die Gerhard Polt nicht besser hätte spielen können. Eine hübsche Thailänderin, ein Jüngerer vom Typ „Skilehrer“ mit hohem Testosteronspiegel und ein deutlich angetrunkener Eingeborener in seinen „besten Jahren“ haben Comedy und Unterhaltung auf höchstem Niveau geboten J Als ich mein Bier ausgetrunken hatte bin ich weiter nach Erpfendorf. Eigentlich hatte ich mir an dieser Stelle einen langen ansteigenden Weg zum Straubinger Haus vorgenommen doch eine Erkältung, über 2200 Höhenmeter in den Beinen und eine fiese Blase am Fuß haben mich innerlich dazu „überredet“ die flache Variante zu wählen. In Erpfendorf habe ich eine nette Pension gefunden und richtig gut geschlafen. Um irgendwie noch Anschluss an meinen ursprünglichen Plan zu bekommen gab es für den Sonntag nur noch die Variante „Flugtag“. So bin ich am Sonntagmorgen auf steilem Weg zum Straubinger Haus und dann weiter auf das Fellhorn. Strahlend blauer Himmel, erste Ablösungen beim Aufstieg gespürt - ich war sehr zuversichtlich für einen guten Flug. Die Zuversicht wurde leider auf dem Gipfel atomisiert: Deutliche Föhnwolken, ein Nord-West Sturm und eine im Westen starke Überentwicklung. Nicht den Hauch einer Chance für einen Start… Schade L Zu spät um noch zu Fuß wieder nach Grainbach zu kommen, konnte ich an dieser Stelle meine Crossalps Platzierung vergessen. So habe ich das Beste aus der Situation gemacht und einige Stunden auf dem Gipfel des Fellhorn genossen, mit Wanderern und Moutainbikern geratscht und auf Bedingungen für einen Flug in Richtung Kössen oder weiter gehofft. In der Tat wurden die Bedingungen besser und ich konnte losziehen und mir einen Startplatz suchen. Wie gesagt war es einige Stunden vorher so: oben starker Südwind (Lentis), unten starker Nord-West Sturm. Doch als ich starten wollte hatte der Wind auf Nord-Ost gedreht. Komischer Tag! Jetzt war alles egal und jeder Flug besser als runterlaufen.
Start nach Osten und aufsoaren hat kurz nach einer Möglichkeit ausgesehen aber die Höhe war zu gering um sicher nach Westen zu fliegen. Also runter nach Osten, um dem Berg rum und dann so weit wie möglich in Richtung Kössen. So der Plan doch die Realität sah anders aus: Wie zu erwarten war die Luft unruhig und so hatte ich nicht die Nerven, einen schönen Bart im Süden des Fellhorns auszukurbeln. Der Gedanke, dass da noch vor wenigen Stunden das Hammerlee war hat mich dazu getrieben weiter um die Ecke zu fliegen. Kaum um den Berg rum hat mich ein starker Talwind auf den Boden der Realität geholt. Über 500 Höhenmeter senkrecht nach unten – aus der Traum vom (teilweisen) Heimflug. So what, sicher gelandet, viel erlebt, Bewegung, gute Gedanken! Trampen bis ins Inntal war einfach und mit richtig netter Unterhaltung. Dort hat mich Horst vom Crossalpsteam abgeholt. Auch dafür noch mal vielen Dank. Der Abend mit Grillfleisch, vielen guten Erzählungen und der guten Stimmung hat das Wochenende perfekt abgerundet. Ich freue mich schon auf das nächste mal.

Gleitschirmsport im Crossalpsstil ist für mich der einzig wahre Gleitschirmsport. Mit keinem anderen Fluggerät kann man so einfach fliegen, landen, wieder rauf laufen und weiterfliegen. Ist doch viel besser als mit dem Gleitschirm Wettbewerbe zu fliegen für die Segelflugzeug und Drachen das viel bessere Gerät sind. Mir macht das so viel Spaß, dass ich für das nächste Jahr plane bei den X-Alps ohne Supporter nebenher mitzufliegen/gehen. Mich interessiert es, wie weit ich auf selber Strecke an den gleichen Tagen komme. Meine „Regeln“ sind weniger streng und so werde ich unangenehme Strecken auf Landstraßen per Trampen oder Zug vermeiden und so immer wieder zu der vorderen Gruppe aufschließen. 2011 hab ich das schon mal ein paar Tage ausprobiert, doch leider hatte ich da gerade die Tage mit Sauwetter (Sturm und Schnee) am Anfang erwischt. Hat aber dennoch viel Spaß gemacht und war echt interessant. In einer kleinen Gruppe wär das sicher noch lustiger. Ich würde mich freuen, wenn jemand mitkommt
– wir treffen uns am Start :-)

Viele Grüße   Sebastian Kummer


Bericht von Vera Polaschegg:
(2. Platz Solowertung Frauen 2012)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

Die Crossalps 2012

Bei Sauwetter das Packl stundenlang geradeaus über eine Landstraße schleppen?- Die spinnen ja!
Lieber 1000m senkrecht als stundenlang so geradeaus hatschn! Da fall ich ja um vor lauter Langeweile und Fußweh- so war meine Devise noch vor einem Jahr....Bis ich dann vergangenen Herbst mit einem Leichtgurtzeug anfing auf die umliegenden Berge zu wandern (Dobratsch Südwandsteig, auf einen gewissen Berg über Millstadt). Dann schenkte mir Tomy noch eine Pulsuhr zum Geburtstag und dann wollte ich es doch wissen: Wie lange kann ich überhaupt gehen, hält mein Rücken und das Knie und eigentlich könnte ich mich ja auch wieder einmal so richtig quälen (Sauwetter, Landstraße das kann doch keinen Spaß machen etc...).

Ich erwartete mir also ein bisschen orientierungsloses erumfliegen, dicke Blasen, bleiernde Müdigkeit, brennende Füße und vielleicht einen Hexenschuß und ging zur Übung ein wenig länger laufen als sonst.

Dazu besorgte ich mir einen mp3 Player gegen die Langeweile, extra schnelle Socken (bei dem Preis sollten sich die Blasen bitte von alleine zurückhalten) und- natürlich ein Regencape, weil man läuft ja bei solchen Bewerben immer im Regen...

Nach einem wunderschönen 2 Tages walk und fly ein Wochenende vorher in der Katschberggegend übte ich mit Tomy noch ein wenig Startplatzsuche mit der Landkarte und checkte meine Ausrüstung.

Für meine ersten Crossalps und zur Beruhigung stellte mit Tomy seinen Supporter Hubi zur Verfügung (aber erst wenn er von ihm bekocht, massiert und etwas vorgelesen bekommen hatte) und so fühlte mich optimal für meinen erstes Abenteuer dieser Art betreut und motiviert!

Toni Bender unterstütze mich wieder einmal großartig indem er mir seinen Ion2 borgte und mir mit dem Besorgen eines Gurtzeugs halft- danke NOVA, danke Charly- Produkte! Das der Ion handlemäßig eine richtige Spaßkugel ist, konnte ich zwei Wochen vorher am Goldeck testen, ich war echt überrascht über das agile Handling für einen 1-2 er.

Also, alles da, und ich freue mich dass es endlich losgeht!

Nachdem mich der ohrenbetäubende Startschuß vollends geweckt hat, verschwindet die Gruppe in zwei Richtungen, die einen nach links, die anderen nach rechts. Wegen dem gemeinsamen Supporter beschließe ich die gleiche Himmelsrichtung wie Tomy einzuschlagen, und zwar ins Inntal, indem ich zumindest schon einmal mit dem Zug durchgefahren bin. Tomy begleitet mich auf die ersten km bis ich den Heuberg sehen kann, dann zischt er ab. Ich verwickle mich in ein Gespräch über Physiotape, Bänderüberreizung und Ausgleichsgymnastik mit einem dieser „durchtrainierten Gehmaschinen“ (die üblichen Sportlerthemen halt) ohne mir Gedanken zu machen welchen Weg ich eigentlich ins Inntal wählen soll. Plan A: Um den Heuberg herum weil die Basis auf Scheitelhöhe pikt und es laut Wetterbericht eh nie aufreißen wird, Plan B: Der Meute auf den Heuberg hinterher von denen jeder offensichtlich so optimistisch ist wie drei Streckenflieger im Frühjahr- oder ist das der Herdentrieb. Nachdem ich die Gehmaschine in sein Arbeitstempo entlassen habe, „lasse ich mich nach hinten durchreichen“ und ich weiß nicht wie es passiert ist- aber bei der Kreuzung Richtung Berg sind auf einmal alle weg!
Stille! Auf meinen insgesamt 7 (!) Wanderkarten die ich mir besorgt habe fehlt das Stück zwischen Hochrieß und Inntal.... Verdammt, denke ich mir, wieder einmal typisch ich jetzt stehe ich da planlos herum wie ein verschrecktes Huhn. Crossalps, Year!.... „Hi Hubi!..Du ich steh da im Wald, wo sind eigentlich die anderen und- wo bin ich eigentlich?“ ziemlich blöde Fragen ich weiß aber mir ist in der Verdutzheit nix besseres eingefallen...“Also der Tomy ist da rechts vorbei aber den holst nimmer ein der hat schon seit Arbeisttempo von 10 Kmh erreicht!“ Ok, denke ich mir und Frage mich ob es für mich überhaupt Sinn macht sich an einen Hofbauer Plan im Detail zu orientieren, schließlich bin gerade halb so schnell wie er und warum sollte ich ausgerechnet diese We das nachtrabende Weibchen spielen....
Ich entscheide mich also für die Optimistenvariante B, hinauf auf den Berg und warten ob es aufreißt. Ich gehe etwas zögernd weiter (wie heißt der Berg noch einmal, steht irgendwo ein Schild, verflixt alle schon weg etc...) bis ich von hinten einen Packlträger im grünen T-shirt sehe- meine Rettung! „Hi!!! Kennst Du Dich aus?“ „ Nö, Du?- ich bin null vorbereitet und kenne mich überhaupt nicht aus, ich dachte ich laß das alles mal so auf mich zu kommen und häng mich irgendwo an“. „Super da hamma ja was gemeinsam....“. Und somit begann der erste lustige Teil der Crossalps: Gemeinsam haben wir es irgendwie auf den Kreuzberg geschafft, einen Müsliriegel geteilt und ich habe das Regencape eingeweiht....Oben angekommen sind die durchtrainierten Gehmaschinen schon etwas entnervt weil sie seit einer Stunde warten dass der Nebel aufreißt- juhu wir sind wieder mitten im Pulk. Nach einem raschen Kakao reißt es dann auf und ich zische mit dem Ion2 in xxs mit gut 50 Sachen und Rückenwind ins Inntal hinab, jippi!!!

Am Boden erzähle ich Hubi von meinem weiteren Plan auf die Buchecker Alm an der Nordseite zu gehen. Sollte ich es bis 21 Uhr hinauf schaffen fliege ich hinunter, wenn nicht übernachte ich oben und fliege in der Früh hinunter. Das ganze macht immer mehr Spaß!

Kurz vor Kufstein überzeugt mich Profi Hubi etwas „gescheites“ zu Essen und kocht mir einen Kaiserschmarren, mein Lieblingsessen....

und weiter geht’s!
Thomy hat die Startwiese schon einmal ausgecheckt und sie für sehr gut empfunden- das beruhigt!

„Ein guter Plan“, meint er, „aber wennst da heute noch von oben starten willst dann musst richtig anzahn, das geht sich kaum aus!“.....

Nachdem mir Hubi die festen Wanderschuhe und die Stöcke vorbeigebracht hat, trabe ich weiter in Richtung Buchecker Alm. „Hubi- wir sehen uns heute Abend!“. Ich stelle meinen ganzen Willen auf „21 Uhr 11 landen“ ein, pfeife auf den Puls und stapfe weiter. Unterwegs treffe ich Martin Grubers Supporter dessen Bericht über Martins Flug mich dazu inspiriert in Windrichtung und nicht in Richtung Ziel zu fliegen. Ich habe große Sorge dass ich die 20 Flugprozent nicht ganz hinbekomme und frage mein Team ob das ganze einen Sinn macht- übers Regelwerk kennt sich der Hubi besser aus! Ich starte rechtzeitig um 21 Uhr in Abendrot mit Regenbogen und lande nach 8 Minuten mit einem der größten Grinser meiner Flugkarriere.....

Als alles eingepackt ist, gehe ich im Dunkeln ohne Stirnlampe noch ca. 10 (?) km.(„spätestens wenn es dunkel ist höre ich auf zu gehen- ich bin ja nicht eine von diesen Verrückten die die ganze Nacht durchlaufen“ -habe ich mir beim nicht-Einpacken der Hirnbirn noch gedacht). Eine wunderschöne Wanderung, über mir die Sterne, die Berge sind noch zu sehen und gegen das Unheimliche hilft Robby Williams mit „let me entertain you!“.

Komisch denke ich mir es tut nix weh...????...rein gar nichts!....

Um 0:18 Uhr ist, Feierabend- und ich freu mir an Hax aus das alles so gut geklappt hat!

 

Wir sammeln Tomy auf, der es vorzieht die Nacht draußen mit einer Blondine zu verbringen, wobei er sich nur 2 Stunden Schlaf gönnt, ich mir ca. 4.



Zum Frühstück gibt es picksüßes Fertigporridge mit Kakao und Haferflocken,


und nachdem mich Hubi zur Trödelliese erklärt hat, gehe ich um 7 Uhr wieder los, 8 Stunden reine Gehzeit und ca. 45 km liegen planmäßig vor mir, „Ich schaffe das!“

Und Hubi bleibt mit dem Abwasch für drei zurück....

Unterwegs treffe ich noch Christin und Werner die mir den nicht ganz unkomplizierten Weg ins Ziel durch den Wald zeigen. Die beiden legen Berg auf ein ziemliches Tempo vor und warten immer ganz lieb auf mich- danke! Für diesen Anstieg wechsle ich ein letztes mal den Schuh und Hubi serviert Radler und gesalzene Cashews.

Am letzten Hatscher über eine leicht ansteigende Forststraße wird es für mich zum ersten mal ein wenig zaaach, als es dann beim Berg ab gehen ein wenig mühsam zu werden beginnt, heitert mich Kristin mit Gleitschirmwitzen wieder auf- und somit gelangen wir munter plaudernd um 16 Uhr ins Ziel!
Tomy macht es noch ein wenig spannend da ihn Blasen und die Achillessehne plagen und eine rechtzeitige Zielankunft noch nicht ganz sicher ist.




Der Tausendsassa schafft's aber doch noch- bravo!

 


 

Gemeinsam mit Nova-Teamkollege Steve Nash plaudern wir über unsere Erfahrungen und warten auf die Siegerehrung.



Ich bin sehr zufrieden mit mir, da ich meinen Plan genauso habe durchführen könne wie ich wollte, und das alles ohne Schmerzen dafür aber mit ganz viel Freude. Erst bei der Siegerehrung erfahre ich wie viel ich wirklich gelaufen bin- 95 km !!!
60 km hätten es schon werden sollen, 70 km habe ich mir heimlich gewünscht und über die 95 bin ich doch ein wenig überrascht….

Steve kam extra für die Crossalps aus England angereist!

Und Käptn Till (Till Gottbrath) war natürlich auch dabei! (und borgte mir ein GPS- danke!)

 

 

The winner takes it all!
Was da wäre: Sonderpreis für weiteste Gehstrecke (135km), Sonderpreis für am Nähestens zur Firma Nova (7 km) und den großen Wanderpokal für die Crossalps

Mein erstes mal Crossalps war also wider Erwarten ein voller Erfolg und ich befürchte ich möchte es wieder wissen und zwar bald!
Bei dem nächsten Bordairlinebewerb im Lungau vom 10. – 11.8.2012 möchte ich gerne teilnehmen und suche dafür noch eine/n Supporter/in der/die mir das nächste Abenteuer teilen möchte!
Ich werde Tomy den Hubi wieder alleine überlassen, da es schon sehr anstrengend war für zwei zu kochen, waschen und vorzulesen. Danke Hubi – danke Tomy, danke Crossalps!     Vera


Bericht von Stefan Reinhardt:
(41. Platz Solowertung Männer 2012)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

Crossalps 2012 - Erfahrungsbericht 07-08.07.2012 von Stefan Reinhardt



Freitag Abend ab 17.00 h Briefing und Wettercheck, Ausgabe der T-Shirts, Piloteninfos, etc. Nudelessen und Weißbiertrinken um den Kohlehydratspeicher aufzufüllen inklusive.

Um 07.00 h am Samstag trafen wir uns dann bereits an der Flugschule, zuvor kam bereits der brave Toni, unser Supporter und lud sein Auto voll mit dem Haufen Zeugl, das ich in verschiedene Kisten in meinem Wagen hatte. Darunter ne Menge an Verpflegung und Getränke, sowie Wechselkleidung en Masse und diverses andres Gelumpe, das man im Bedarfsfall vor lauter Geraffel dann nicht findet wie z. B. die Stirnlampe.

Pünktlich um 08.00 h nach letztem Wetterbriefing mit miesen Prognosen für beide Tage der Startschuss und Heiko und ich gingen die Route, für welche ich keinerlei Vorbereitung im Petto hatte, da ich diese am wenigsten in Betracht gezogen hatte.

Das ganze Teilnehmerfeld lief in sämtliche möglichen Richtungen und viele entschieden sich wohl noch spontan kurz vor dem Startschuss (oder danach).

An der Abzweigung Kranzhorn/Heuberg ließen wir die Münze entscheiden, die Wahl fiel auf das Kranzhorn, wo wir um 11 Uhr nach gemütlicher Wanderung ankamen. Auf dem Weg dorthin trafen wir auf den Uwe Kohlsdorf und später noch auf die Daniela Weiss und gingen noch ne Zeit gemeinsam, bzw. warteten gemeinsam am Start auf das Heben der Wolkenbasis.

Einige andere machten es sich einstweilen in der Kranzhorn-Hütte gemütlich. Saukalt wars, Nebel wohin man blickte und definitiv kein Flugwetter. Dies hielt einige tollkühne Piloten nicht davon ab, ins graue Ungewisse zu starten. Drei Meter nach dem Abheben sah man diese nicht mehr, ich glaub auf derartige Blindflüge kann ich verzichten. (wo man definitiv paar Kurven fliegen muss um sicher um den Berg rumzukommen)

Nett war, dass mir ein bis dahin unbekannter Fliegerkollege, der Tom Nägele, einen vollen Gopro Akku im Austausch gegen meinen leeren gab.

Dank Daniela erfuhren wir über deren Handy, dass es offensichtlich besser wird und machten uns schon mal fast startklar. Tatsächlich kamen langsam immer mehr kurze Abschnitte, wo man wieder paar Meter sah, die Geländeformation erahnen konnte und so hauten wir uns gleich nacheinander in eine Lücke raus.

Mit Thermik rechnete keiner, eher mit nem unangenehmen kurzen Flug, da wir bis ins Inntal zwangsläufig auch bissal ins Lee mussten. Ein paar kurze Heber gabs zwar, aber nicht ausbaufähig, bzw. nicht für uns, denn nach uns gelang es doch dem ein oder andren Piloten beim dem Kranzhorn südlich vorgelagerten Buckel Höhe zu machen und bis nach Kufstein abzudüsen.

Wir hingegen landeten nach einem 11-minütigen Flug um 12.30 h in Oberaudorf bei ner Wiese wo wir bald drauf auf Ralf Münch und Franz Josef Krüger trafen. Auch diese beiden bereits langjährig erfahrenen Crossalpler hatten hinsichtlich der weiteren Vorgehensweise eher wenig Plan, so dass wir gemeinsam grübelten, wo es weitergehen könnte. Zwischenzeitlich hatte unser Supporter Toni auch zum Landeplatz gefunden und versorgte uns mit Mampf und Getränken, sowie in meinem Fall paar neuen Klamotten und Turnschuhen.

Dank unserem Fliegerspezl Kilian E. mit welchem ich am Vorabend noch ratschte, wusste ich von ner Startmöglichkeit an der Rietzau-Alm und wir beschlossen zu viert da rauf zu gehen.
Abmarsch um 13.45 h - Ankunft am Fuße des Berges in Oberndorf um 15.30 Uhr.
Der Weg war ziemlich steil und bissl nass und eigentlich wäre ein erneuter Schuhtausch nötig gewesen, aber es ging auch mit meinen Joggingschuhen. Toni war bereits zu weit weg um ihn nochmal herzubitten. Oben an der Ritzau waren wir um 17.00 Uhr .

Start um 17.55 Uhr - 11 min- Abgleiter mit kurzem, aber nicht ausbaufähigem Heber nach Kufstein, ich kam wohl nen knappen Kilometer weiter als die andern drei. Am LP wurde ich von 2 jungen Burschen empfangen, wovon einer auch mal „Drachen steigen“ lassen wollte. Hab ihm dann den Schirm schön hingelegt und auf Kommando lief er dann wie verrückt und schaffte es tatsächlich, den Schirm kurzzeitig richtig schön oben zu halten. Er wollt gleich noch mal, dazu war aber keine Zeit, also zampackeln und zu den andern zurück.

Diese hatten einstweilen mit einem heimischen Drachenflieger geratscht, den ich glücklicherweise nicht mehr antraf, so kann sich mir sein Gesicht nicht negativ einprägen. Jedenfalls empfahl dieser „Kollege“ den Aufstieg zur Pyramidenspitze bzw. auch ne Wiese auf dem Weg dortin, welche wir nicht fanden. Startmöglichkeiten in alle Richtungen gibt’s da quasi, aha.

Nun denn, erst mal ordentlich Mampfen in ner „Zigeuner“wirtschaft für knapp 2 h am Fuße des Berges. Zuvor kommt wieder unser braver Toni und versorgt uns mit dem Nötigsten, in meinem Fall Blasenpflaster und wieder andre Schuhe und Socken.

Um 21.30 Uhr geht’s dann zunächst einige steile Treppenstufen bei eintretender Dunkelheit in Richtung Veithhof, unserer auserkorenen Übernachtung, wo wir keine 40 min später eintreffen. Die dortigen Wirtsläut kredenzen Heiko und mir noch zwei saubere Weißbiere welche der brave Franz-Josef ausgibt. Für den Morgen bekommen wir anstatt Frühstück ein sauberes Lunchpaket mit. Die ungeplante Dusche am Abend tut gut und nach kurzer Nacht marschieren wir bereits um 5.10 h wieder los in Richtung Pyramidenspitze.

Bereits auf dem Weg nach oben beschleichen uns aufgrund der eindeutigen Föhnstimmung gewisse Zweifel an der möglichen Fliegbarkeit, es weht doch ein recht flotter Südwind. Heiko und Franz-Josef gehen flott voran, mir ist heut nicht so nach rennen und ich bleib bei Ralf, welcher eher ein wenig schwächelt und mit seinem Knie Probleme hat. An der Vorderkaiserfeldenhüttn gönnen wir uns einen Kaffee und was Süsses, müssen aber 20 min warten bis der nicht besonders freundliche Wirt endlich kommt, die andern beiden warten paar Hundert Meter oberhalb auf uns.

Gemeinsam geht’s weiter noch bis 08.30 Uhr, dort entschließen sich Ralf und Franz-Josef schlauerweise für die Umkehr, da es noch ewig weit bis zur Pyramidenspitz ist und die Chance auf nen Flug immer geringer wird.

Heiko und ich drehen nicht gern um und versuchen es in der Hoffnung......Erst weitere 45 min später sehen wir ein, dass es nix mehr bringt, der Wind ist einfach zu stark und noch paar hundert Meter vor dem Gipfel drehen wir dann doch um. Um 09.50 h sind wir wieder an der Stelle, wo wir uns vorhin getrennt hatten.

Wir hoffen trotz übler Aussichten auf nen Abgleiter von der Rietzau - Alm starten zu können, um noch eine Chance auf die Heimkehr zu haben. Die Bedingungen sind nicht gerade optimal, der Wind schon leicht von seitlich oben, der zu erwartende Flug ins Lee sicher nicht angenehm, aber wird schon gehen.

Ich wart startfähig auf Heiko, dessen Schirm nach nem Startabbruch nun mit Leinensalat vor mir liegt. Letztlich schafft er den Start der Glückliche, während bei mir nach ebenso einem leider nur fast geglückten Start mit Abbruch die Bedingungen immer schlechter werden. Der Wind kommt ständig von oben und bläst mir den Schirm entgegen, zudem kommt das Gewitter immer näher: Nach einem zweiten erfolglosen Startversuch gebe ich auf, packel den Schirm in mein Gurtzeug, welches am Protektor mit frischer Kuhscheiße gedüngt ist und marschiere um 12.00 Uhr nach unten. Um 12.50 h bin ich nach flottem joggingähnlichem Abstieg in Oberndorf. Das Wetter hat sich bis dahin übrigens wieder verzogen und ich hätt wohl sinnvollerweise besser gewartet um später nen neuen Start zu wagen und damit wohl das Ziel noch erreicht.

Heiko kam bei seinem Abgleiter immerhin bis nach der Tankstelle in Ebbs und meint beim Telefonat, dass er auf mich warten will. Das hab ich ihm schnell ausgeredet, da er nun wohl als Einziger noch die Chance hat, das Ziel zu erreichen. Super!

Mein Fußmarsch von Oberdorf aus ab 13.00 Uhr bis zur Abholung von Toni um 16.50 Uhr in Nussdorf ist sehr beschwerlich, ich schleiche nur mehr dahin und mach auch ne längere Pause mit Toni, der mich wieder mal auf der Strecke besucht und mir Wechselschuh und Verpflegung bringt. Eh klar, dass ich nimmer ins Ziel komme.

Nicht nur Heiko hats geschafft und damit nen 29. Platz gemacht, auch Franz-Josef und gerade noch Ralf haben die Glocke läuten können.

Toni gibt meinen Logger ab, ich geh einstweilen duschen und schleppe mich danach dann zur Siegerehrung, Abendessen etc. Trotz kleinem Gewitterchen mit technischen Problemen und gedämpfter Akustik ist auch die anschließende Siegerehrung und Preisverlosung ein gelungener Abschluss der Veranstaltung. Mir eh ein Rätsel wie das Auswerteteam es in der kurzen Zeit nach Abgabe der Logger bis zur Siegerehrung schaffen konnte, das alles auszuwerten und auch noch Urkunden für JEDEN Teilnehmer zu drucken.

Alles in allem eine perfekt organisierte Sache mit Suchtcharakter. Hoffe nächstes Jahr wieder mit von der Partie zu sein, egal welches Ergebnis rausschaut.

Etappen:
1. Hochries-Kranzhorn: 12 km, ca. 800 hm, 2 h. 50 min, 4 km/h
2. Kranzhorn-Oberaudorf: 6,4 km, ca. 800 hm abwärts, 11 min, 31 km/h
3. LP1 - Oberndorf: 7 km, ca. 50hm 1,5 h, 5 km/h
4. Oberndorf-Rietzau Alm: 2,5 km, ca. 800 hm, 1 h 34 min, 2 km/h
5. Rietzau-Kufstein: 6,7 km, ca. 800 hm abwärts, 11 min, 36 km/h
6. Kufstein-Abendessen: 3,3 km, ca. 50 hm, 1 h 7 min, 3 km/h
7. Kufstein-Veithhof: 2,1 km, ca. 300 h, 37 min, 3 km/h
8. Veithhof-Pyramidenspitz: 7 km, ca. 1300 hm, 4 h 10 min, 2 km/h
9. Pyramidenspitz-Nußdorf: 23 km, ca. 1500 hm abwärts, 7 h, 3 km/h

Gesamt Lauf-Km: 57
Gesamt Flug-Km: 13
HM aufwärts: 3300
HM abwärts Fuß: 1500