ICARO Paragliders




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Nicht schlecht, was die Teilnehmer da in der Saharaglut vom vergangenen Wochenende geleistet haben. Die richtige Wahl des Startplatzes hat so klar wie selten über die Platzierung und das körperliche (bei manchen auch mentale ;-) Wohl entschieden.

Es wurden zwar keine Crossalps-Rekorde gebrochen, aber es war nah dran. Das Flugwetter war für die Glücklicheren am Samstag phänomenal. So manche flogen schon am Samstag zurück ins Ziel, einige konnten auch noch am Sonntag wertvolle Kilometer fliegend Richtung Heimat zurück legen.

In der sprichwörtlichen und real vorhandenen Hitze des Gefechtes ist uns bei der Auswertung leider ein Fehler unterlaufen, den wir hier gerne korrigieren:

Die Sonderwertung goNOVA hat neben Jörn Niehuesbernd auch Remy Ochmann gewonnen, da beide gemeinsam gewendet haben. Das gewonnene Gemeinsamwendegurtzeug sollte man jetzt lieber nicht auseinanderschneiden, wäre schade. Aber die beiden haben uns versichert, dass sie sich schon einig werden. Vielen Dank für diese sportlich sehr faire Haltung.

Uli und Euer Crossalps Team

Sieger der Crossalps 2013

In der Solowertung Herren gewinnt Gerald Gold vor Robert Heim und Peter Müller.

In der Solowertung Damen gewinnt Lisa Bauer vor Yvonne Dathe und Stephanie Weber.

Die Tandemwertung gewinnen Peter und Mike Fahringer vor Anselm Rauh mit Christoph Weber  und Daniel Kirchner mit Alex Gehring.

Die Teamwertung gewinnen die Paarhammer-Buam
Anton und Georg Paarhammer vor den Lederhosn Eagle Werner Schütz - Stefan Wiebel und LittleCloud Ralf Münch - Jens Preißing.

GoNova - geht an Thomas Daurer

Größter Fluganteil in % - an Gotterbarn Marco 98%

Sonderpreis von LittleCloud für den am weitesten angereisten Teilnehmer ging an den Schweden Hestmann Einar

Sonderpreis von Hanwag weiteste Laufstrecke:
Herren: Clemens van Soest mit rund 105km
Damen: Kirsten Preiß mit rund 67km


Erlebnisbericht von Sebastian Kummer (SM 6)
Erlebnisbericht von Ralf Münch (TW 3)
Erlebnisbericht von Kilian Ellenrieder (T 6)
Erlebnisber. v. M. Dobrzanski  Peter Müller (SM 3)
Erlebnisbericht von Kevin Wolters (SM 12)
Erlebnisbericht von Christian Endner (T 8)
Erlebnisbericht von Gerold Gold (SM 1)
Erlebnisbericht von Sebastian Barthmes (SM 25)

 

Pressestimmen zum Wettbewerb 2013:

nachher...
2013        DHV-Forum
31.07.13  OVB-online Top-Leistung gezeigt

vorher...
26.07.13  TZ - online
               Soweit die Flügel und Füße trage (pdf)
26.07.13  DHV
2012        Zeitschrift des NL GS-Verbandes

Pressebericht Sportveranstaltung „Crossalps 2013“ am Samstag – Sonntag, 27.-28.07.13 am Samerberg

„Crossalps 2013 – fliegen bis zum Sonnenuntergang“
Am vergangenen Wochenende trafen sich fast 100 gleichgesinnte, international gemischte Gleitschirmflieger zu einem Wettbewerb der besonderen Art. Bergsteigen und Gleitschirmfliegen in Kombination. Start war am Samstagmorgen um 08:00 Uhr am Samerberg an der Hochriestalstation. Die Teilnehmer konnten sich ihr Ziel – den persönlichen Wendepunkt am persönlichen Limit selber wählen. Gemeinsames Ziel war jedoch nach 33 Stunden wieder an der Hochriestalstation einzufliegen oder ein zu landen. Sieger wurden somit alle Teilnehmer, die ihre selbstgewählte Aufgabe erfüllen konnten. Für die Siegertreppchen wurden in den 4 verschiedenen Wertungsklassen die Topleistungen besonders hervorgehoben.
In der Damenklasse gewann Lisa Bauer mit insgesamt 116 Flug- und 37 km Laufstrecke. Ihr Wendepunkt lag direkt über dem Hochkönig bei Berchdesgarden. Bei den Herren gewann Gerald Gold mit einer Gesamtstrecke von unglaublichen 135 km Flug- und knapp 50 km Laufstrecke die Crossalps 2013 und reihte sich in die Hall of Fame der Crossalps ein. Sein Wendepunkt lag in hinter Bischofshofen, wo er in der Luft wendete und zurück bis Reit im Winkl flog. Die „Zielgerade nach Hause“ musste er am Sonntag zu Fuß zurücklegen. Die Doppelsitzerklasse dominierte das Vater-Sohn-Duo Peter und Mike Fahringer mit einer Topleistung von 89 km Flugstrecke und nur 12 km Laufstrecke. Die beiden wendeten in der Nähe von Lofer. Neu bei den Crossalps 2013 war eine Teamwertung von zwei Fliegern. Hier gewannen die „Paarhammerbuam“.
Bei der Siegerehrung am Sonntagabend fand die unfallfreie Veranstaltung ihren würdigen Abschluss. Die Veranstalter – Mitglieder der Gleitschirmclubs Hochries-Samerberg, Inntal und Bergdohlen - konnten auf ein gelungenes Wochenende zurückblicken. Die Wetter- und Flugbedingungen waren außerordentlich gut vorhergesagt. „Ich dachte ich war im falschen Film, als ich nach 5 Stunden Flug vom Hochkönig wieder zurück am Samerberg einlanden konnte“. War nur eine der Aussagen der Piloten. Weniger gut war die extreme Hitze im Flachland für diejenigen, die weniger Glück beim Fliegen hatten und weite Strecken zu Fuß zurückzulegen hatten. Hier war ein guter „Supporter“ mit vielen Getränken und ein eiserner Wille zum Durchhalten gefragt. Diesen hatte besonders unser fliegende Holländer, Clemens an Soest, der mit 105km Gehstrecke den Sonderpreis „Cracy Walker Award“ (längste Gehstrecke) von Hanwag gewann.
Abschließend ein riesiges Dankeschön an alle örtlichen Helfer, an unsere Wirtsleut vom Parkstüberl ..der Crossalps-Burger war einfach genial, an Bergwacht und Tennisclub für die erfrischende Dusche und natürlich an die Schrödl-Engerl für die göttliche Massage.
Näher Infos zur Veranstaltung gibt es unter www.crossalps.com / See you 2014.
Werner und das Crossalps-Team


Kommentare von Teilnehmern:

...diesmal werden es viele weite Wendepunkte werden. Super Flugwetter am Samstag und am Sonntag. Ich konnte heute von der Kampenwand bis ins Ziel fliegen. Schon um kurz nach 10:00 super Thermik - ein Traum ohne viel hatschen bis Grainbach zu kommen. Wieder mal ein super Wettbewerb. Wie schafft ihr es nur so ene gute Stimmung hinzubekommen? GROSSER DANK an das Organisationsteam!!?...

...möchte mich auf diesem Weg auch herzlich bei der Organisation für die klasse Leistung bedanken. Du uns allen immer freundlich und schnell mit Rat und Tat beiseite gestanden hat. Weiterhin gebührt einen extra Dank der "neuen" Bewirtungsteam. Tolles Essen, vor allem der Crossalps-Burger war der Hammer....   ...hat jemand das Rezept ???
Ich hoffe nun auf ein wiedersehen 2014...

Berichte von Teilnehmern:

Bericht von Sebastian Kummer :
(6. Platz Solowertung Männer 2013)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)




Servus Crossalpler,

2013 waren für mich die 4. Crossalps. Wieder einmal habt ihr es geschafft, sportliche Fairness, Eigenverantwortung, Wertschätzung für jeden Teilnehmer und diesmal noch perfektes Flugwetter zu einem großartigem Abenteuerwochenende zu kombinieren. Sehr großen Dank – ihr habt Euren tollen Spirit und Eure eigene Begeisterung auf über 100 Teilnehmer und Supporter/Fans übertragen.

Die 2013 Ausgabe der Crossalps waren perfekt! Als ihr auf der Homepage geschrieben habt: „Die Sonne scheint, Hammertagvorhersage, Wind von vorne, Luftraum voller Flieger und gute Laune... So wollen wir dieses Jahr unsere Crossalps 2013 starten.“ habt ihr vermutlich selber nicht geglaubt, dass es so kommen wird. Besser noch: Der Samstag war nicht als Hammertag vorausgesagt, war aber dann doch ein ziemlicher Hammer. Die Thermik hat früh ausgelöst und die Basis war hoch, am Anfang blau, später gut durch Wolken markiert. Was will man mehr?

Der Anblick der vielen erwartungsvollen Gesichter bei Start und die mit geballter Motivation in fast jede Richtung losgehen ist ein schöner Moment. Ich bin mit der großen Gruppe in Richtung Käseralm und dann weiter hoch zum Sattel zwischen Hochries und Riesenhütte. Es macht Spaß mit den anderen Teilnehmern beim Aufstieg zu ratschen. Gerald Gold hat den Tag auch nicht zu schnell gestartet. Er spürte wahrscheinlich da schon, dass er im Tagesverlauf noch einen kühlen Kopf bewahren sollte. Dem kühlen Kopf half er geschickt mit einer Windel und etwas Wasser nach:

Kurz vor dem Sattel hatte ich ein nettes Gespräch mit Yvonne Dathe über Psychologie bis zum Spaß beim Laufen mit Barfußschuhen. Am Sattel haben sich unsere Wege getrennt. Ich bin weiter zu einem schnell erreichbaren Startplatz der bei einem früheren Wettbewerb schon mal gut funktioniert hat. Dort angekommen war ich sehr erstaunt, dass ich ganz alleine war. Die Anderen sind fast alle weiter zum Zinnenberg. Na gut, das war mein geplanter zweiter Gipfel, falls es nach den Start nicht gehen sollte und ich noch mal einlande.

Zum Glück ging es aber nach dem Start sehr gut und ich war schnell recht hoch in bei der vorderen Gruppe die vom Zinnenberg aus gestartet war. Obwohl es in der ersten Thermik meistens keinen klar definierten Steigkern gab sind wir gemeinsam gut auf etwa 2200m hochgekommen. Eine gute Höhe um zum Geigelstein zu queren. Mit der Möglichkeit in der Tasche jederzeit an einem Berg einlanden zu können um dann weiterzufliegen ging es gut weiter in Richtung Kössen. Wer tief war, ist am Hang gelandet, ist nochmal zu Fuß hoch um dann wieder in der Luft mit dabei zu sein. Beinahe hätte ich von der Möglichkeit auch Gebrauch gemacht, denn die Querung nach Kössen war dann doch zu lang für meine Abflugshöhe am Geigelstein. Über dem Gipfel mit dem guten Namen „Wetterfahne“ (da ist auch wirklich statt eines Gipfelkreuzes eine große Windfahne installiert) auf der westlichen Seite von dem Tal Schleching-Kössen konnte ich mit Geduld langsam höher kommen. Eine kleine Blase, die dann wieder vorbei war, runter und auf die nächste Blase gewartet, die mich dann nur ein paar Meter wieder höher gebracht hatte usw.. Möglichst nicht nach oben schauen, denn oben ist auf irrer Höhe eine weitere Gruppe über mich geflogen und lässig bis Kössen gekommen. Spätestens an dieser Stelle war ich Seppi von der Flugschule Hochries sehr dankbar: Er hat mir total unkompliziert einen Delta 2 geliehen und das ist wirklich ein toller Schirm. Er nimmt jedes Steigen mit, gleitet super und ich hab mich darunter den gesamten Flug richtig wohl gefühlt.

Die große Höhe der Anderen habe ich nicht geschafft aber genug um dann weiter nach Osten über Reit im Winkel und den Weitsee zu fliegen. Hier waren einige andere Flieger auch Drachen, bestimmt auch einige vom Hochfelln. Der Gurnwandkopf über dem Weitsee ist eine gute Thermiktankstelle um wieder richtig hoch zu kommen. Nicht schlecht gestaunt habe ich als, gerade an der Wolkenbasis angekommen, einen weiteren Flieger mit kurzer Hose traf. Die Kälte war ihm wohl egal, zumindest haben wir uns beide fröhlich begrüßt und waren zusammen glücklich so hoch an einem so tollen Tag zu sein. Mit den 3300m Höhe und dann dem bewähren Rezept immer hoch zu fliegen ging es recht einfach nach Südosten vorbei am Wimbachgries mit Blick auf den Watzmann und dann an der Südflanke des Steinernen Meer bis zum Hochkönig. Auf dem Weg waren wieder einige Flieger, davon einige Crossalpler getroffen und wir haben uns gegenseitig glücklich begrüßt. In der Gegend sind auch viele Segelflieger unterwegs. Das fordert einiges an Konzentration – ein Segelflieger ist recht sorglos und recht nahe über mich drüber. Hoffentlich hat er mich im Anflug gesehen, denn nach unten kann er ja nicht schauen. Sicher ist sicher: Lieber eine andere Blase gesucht. Die war dann auch noch besser und so war ich zum Glück bald über dem Segler und der ist dann auch weitergeflogen.

Spätestens auf Höhe des Hochkönig war es klar, dass Zurückfliegen ein Muss ist um dem Sonntag noch eine Chance auf den Rückweg zum Crossalps-Ziel zu geben. Vorsichtig noch ein Stück weiter um dann zurück mit sicherere Höhe wieder in den guten Hochkönigbart zu kommen. Gut das man nicht weiß, wo die anderen Teilnehmer die Wende gesetzt haben. Nach dem Motto „Wendepunkt am persönlichen Limit“ muss man alleine nach seinen Möglichkeiten entscheiden und ich wollte mein Glück lieber nicht überstrapazieren. Der Rückweg ging gut auch immer mit großer Höhe bis zur Loferer Alm. Dort hatte ich mich schon auf eine Landung eingestellt um dann doch noch knapp in das Tal nach Waidring zu kommen. An den Südhängen hat es gut getragen und ein kräftiger Rückenwind hat mich an die Ostflanke des Fellhorn geschoben. Das Fellhorn kannte ich gut von den letzten Crossalps, da ich damals oben hängen geblieben bin und so praktisch keine Rückwegpunkte bekam. Im Talwind konnte ich bis fast zum Gipfel aufsoaren.
Aus einer plötzlichen Idee heraus, warum kann ich eigentlich gar nicht genau sagen, bin ich oben unter Beobachtung der Almbewohner eingelandet:

Vielleicht war es einfach nur die Lust auf ein gutes Essen auf dem Straubinger Haus? Der nette Wirt hatte mir beim letzten Mal schon leckeres „Piccata Milanese“ zubereitet. Diesmal meinte er es besonders gut mit mir und hat mir eine mindestens 1 ½ fache „Fliegerportion“ gekocht – hmmm lecker!

Auf der Terrasse erlebte ich ein phantastisches Naturschauspiel. Im Osten, auf Höhe Inntal war ein Gewitter und unter der Wolkendecke schien die Sonne durch. Die regelmäßigen Blitze haben alles nur noch beeindruckender gestaltet. Die armen anderen Crossalps-Teilnehmer, die in Richtung Inntal losgezogen waren…

Doch so viel Mitleid brauchte ich gar nicht, denn beim Abstieg vom Fellhorn habe ich nicht nur leise geflucht warum ich denn ich einfach weitergeflogen bin, sondern habe das inzwischen hergezogene Gewitter auch persönlich erleben dürfen. Na ja, zum Glück halten die Laubbäume einiges an Regen aus. Die Stimmung vor und nach dem Gewitter war so beeindruckend schön, dass ich Regen und die Mühen des Abstiegs leicht vergessen konnte. Der Weg vom Fellhorn nach Kössen war deutlich kleiner, landschaftlich noch schöner und viel länger als gedacht. So kam ich im Dunkeln in Kössen an. In und um und in Kössen war laute Musikbegleitung – Ufff Däää, Anton, Anton… - von einem Musikfestival inklusive. Wegen des Festivals waren dann so spät alle Zimmer ausgebucht. Also, ein gutes Bier, Stirnlampe aufgesetzt und weiter auf kleinen Waldwegen in Richtung Schleching. Vorbei an einigen Stadeln, die sich bei näherer Untersuchung aber alle als Maschinengarage und leider nicht als Heustadel herausgestellt haben. Um etwa Ein Uhr dann in Ettenhausen angekommen war ich froh, dass eine Pension einen Getränkeautomat im Hof installiert hat. Die Apfelschorle hat gut getan! Noch vor Schleching hat mich dann doch die Müdigkeit eingeholt. Es war so schön warm und den Schirm kann man doch auch gut als Decke verwenden… Die Pauste tat gut und so hab ich warm und gemütlich ein paar Stunden geschlafen.

Am Sonntag hat mich die Sonne geweckt. Da in der ganzen Nacht über ein kräftiger Wind aus Süden wehte, habe ich mir genauer die Optionen angeschaut, nur zu Fuß bis Grainbach zu kommen. Der Weg durch das Tal hinter der Kampenwand, also über die Dalsenalm, erschien mir dabei die beste Route zu sein und ein gutes Stück auf dem Weg hatte ich dazu noch die Chance von hinten auf die Kampenwand zu gehen. Plötzlich kam von hinten eine Gruppe Crossalpler angerauscht. Die waren so schnell, dass ich nur kurz ein verwackeltes Bild machen konnte, dann waren sie auch schon vor mir. Etwas wortkarg ging die Gruppe schnell weiter um dann ohne Zögern in Richtung Kampenwand abzubiegen. Was soll‘s, es ist ja noch früh, die Crossalps sind auch ein Flugwettbewerb und wenn es zum Fliegen nicht geht, schaffe ich es immer noch bis 17:00 Uhr ins Ziel. Also hinterher, aber mit eigenem Tempo.

Hansi aus der Gruppe hat sich dann zu mir zurückfallen lassen und so sind wir gemeinsam, fröhlich ratschend auf steilem Weg von hinten zur Bergstation der Kampenwandbahn aufgestiegen. Während des gesamten Aufstiges spürten wir immer wieder Wind, der nicht gerade auf einen Start hoffen lies. Hansi, ein echter Local beruhigte mich, das sei hier immer so und es wird schon gehen. Er sollte recht behalten. Oben angekommen stand am Start ein guter Wind perfekt von Vorne an. Auf der Alm schnell noch zwei Almdudler reingzischt und dann zum Start. Die schnelle Gruppe war bereits auf der anderen Talseite am kurbeln – und das um 10:00 Uhr! Gemeinsam mit Hansi konnten wir an der Kampenwand noch ganz leicht etwas Höhe machen um dann über das Tal in Richtung Frasdorfer Hütte zu fliegen. Wie schön wäre es, da oben einlanden zu können, denn dann spart man sich mit der Abkürzung über die Kräuterwiese den langen Heimweg über Aschau und Frasdorf. Hansi flog die bessere Route bei der Talquerung und kommt über der Wiese an. Ich muss bald einsehen, dass ich auch mit eingezogenen Beinen es nicht über die Baumreihe schaffe. Alles bewaldt und die nächste Landemöglichkeit im Tal – Mist! Wie schön, als dann das Vario anschlägt und ich leicht steige. Eben noch gedacht ich müsste im Tal landen, konnte ich kurz später von oben auf die Wiese schauen. Super also doch oben landen aber warum landen gehen, wenn die warme Luft einen weiter nach oben trägt. War das herrlich, als so früh mich ein Bart bis 1700m gehoben hat und es mit jedem Meter sicherer wurde, dass ich bis zum Landeplatz der Hochries fliegen kann. Sailing home! In der Luft bis ins Ziel zu kommen war für mich immer ein Traum. Diesmal ist er in Erfüllung gegangen – wie schön :-)

Mit einem 6sten Platz hätte ich nie gerechnet. Einmal unter die ersten 20 zu kommen wäre schon super gewesen. Meine Vorbereitung war wohl richtig und gibt mir die Zuversicht, dass auch nach dem 50sten noch was geht: Ein Coaching Anfang Juni mit Chrigel Maurer und dann insgesamt zwei Wochen mit Schirm und zu Fuß durch die Alpen waren ein gutes Training. Der tolle Ozone Delta 2 hat dazu sehr geholfen (Ach wär das schön, wenn der Alpina 2 bald kommt und auch wie der neue LM5 richtig leicht ist). Etwas stolz bin ich schon auf mein Ergebnis: In den Anfangsjahren des Gleitschirmsports sehr Flugbereistert und mit vielen Flügen konnte ich der Familie zuliebe und wegen einem fordernden Beruf viele, viele Jahre nur noch sehr wenig fliegen. Von nicht langer Zeit dachte ich noch, dass ich keine Chance habe, die verpassten Flugjahre aufzuholen. Wie schön, dass es für mich bei den Crossapls diesmal so gut lief. Das gibt Zuversicht, besonders weil dies genau die Art der Fliegerei ist, die mir soooo viel Spaß macht.

Die Tombola und Siegerehrung mit extrem leckeren „Crossalps-Burger“ am Talstüberl, lauter glückliche Gesichter und viele, viele tolle Erlebnisgeschichten haben das schöne Wochenende perfekt abgerundet.
Und zur Sicherheit noch mal: Vielen, vielen Dank an das Organisationsteam.
Klasse, dass ihr die Crossalps veranstaltet!!!

Viele Grüße
Sebastian Kummer


Bericht von Ralf Münch:
(3. Platz Teamwertung LittleCloud)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)


Ein toller Bewerb diese Crossalps !

Schon viele Jahre mit am Start, fasziniert mich der Bewerb wie kein anderer. Leider in diesem Jahr gleich mit viel Pech behaftet. Nach kurzer Laufstrecke, ca. 4 km mit ca. 1000 Höhenmeter am ersten Startberg (dem Klausenberg) angekommen, gleich ein Startabbruch der im Stacheldraht endet. Nach Sichtung sind zwei große Winkelrisse auszumachen... mmmhhh. Aufgeben oder das eigene Limit mit Winkelrissen ergründen, waberte in meinem Kopf. Starten und schauen was da so passiert, .....waren die Risse doch bedenklich. Die Blicke der anwesenden Piloten und Support`s sprachen auch Bände.

Sehr nervös, wie "beim ersten Mal" ging's irgendwie raus, was für eine tolle Vorstellung mit unserem pinkfarbenen Spiruline (der einzige Miniwing am Start). Bei schwacher Thermik ein erster großer Kampf und kein richtiges Steigen.....entweicht doch wohl viel Luft und der Schirm fühlt sich nicht so knackig an wie gewohnt.

Innendruck war aber wohl vorhanden, denn Klapper öffneten doch zügig.
Irgendwie konnte ich dann doch viele Hundert Meter Höhe machen und den Talsprung zum Geigelstein angehen. Zu wenig Höhe, hatte meine Gedanken doch mehr beim Defekt, und richtig flaches drehen war nicht drin....

Der Fehler des Tages wie sich rausstellte, "große Verluste" bei Gegenwind auf der Talquerung....
Am Geigelstein dann auf halber Höhe eingeschlagen...shit Aufstieg zu Fuß.
Nach kurzer Pause in einer Rinne im Gipfelbereich geht's dann im "Bonanzastil" und unguten Gefühl weiter nach Kössen, in der Hoffnung den Schirm zu flicken. Das hat nach gut 2 Std. am Landeplatz in Kössen dann auch geklappt und ich kann weiter rauf zum Unterberghorn.

Beim Aufstieg sehe ich im Westen nichts gutes am Himmel und erhöhe die Schlagzahl beim Aufstieg! Beim Berglauf ( unter der Liftanlage) spüre ich aber noch dauernd ordentlich Thermik aufsteigen und die bunten Tüten
am Himmel lassen mich hoffen Anschluß ans Feld zu finden.
40 Min. ( also etwa auf guter halber Höhe ist auf einmal die Thermik aus und die Piloten über mir fliegen vor. Oh shit, es wird Zeit !

Schirm auspacken um schnell ins östlich gelegene Nebental zu Fliegen / Flüchten. Mit etwas Rückenwind , aber nun wieder voll flugfähigem Schirm gehts raus und ein noch recht ordentlicher Abgleiter Richtung Erpfendorf gelingt. Schirm eingepackt und nun nix wie weiter nach Erpfendorf. Nach kurzer Zeit erwischt mich das beschriebene Gewitter mit voller Macht. Blitz und Donner wohin das Auge schaut.

Der Regen ist zuerst beim Laufen eine Wohltat, aber schädlich für die Füße.
Kein Support und fehlende Regenbekleidung lassen mich den Wendepunkt setzen und um 4 Uhr in der Früh geht's zurück nach Grainbach. Ein Flug ist ausgeschlossen ist der Wind aus Süd zu mächtig und ein scheitern würde den Zeitplan vollkommen einreißen....
Wie schon im letzten Jahr wird mir die Zeit knapp und die letzten 3 Std.. zum Ziel sind eine wirkliche Herausforderung, möchte man den 20 % Bonus nicht vergeben. Mit einem Schlußspurt auf den letzen 3 km die Hochries runter schaffe ich es um kurz vor 17:00 Uhr noch wirklich ins Ziel.
Ich bedanke mich auf diesem Weg auch noch beim Crossalps-Team das mir jedes Jahr dieses Glücksgefühl nach dem Zieleinlauf beschert !

swing high
Ralf Münch
www.littlecloud.de


Bericht von Kilian Ellenrieder:
(6. Platz Tandemwertung)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

Servus liebes CrossAlps Team,
danke für den grandiosen Wettbewerb - da steckt eine Menge Organisation dahinter!

"CrossAlps 2013: Im Tandem mit Kristof, als Supporter Amelie u Joris

Samstag früh, die Sonne geht auf, wir stehen auf, Frühstücken, 1h vorm Start...; wo ist überhaupt das Pilotengurtzeug? Alle bleiben relaxt. Bringservice wird organisiert.

0800 Startschuss: Kristof u ich ohne Rucksack, dafür mit CrossAlps 2013 T-Shirt mitten drin. Bisserl ratschen, noch gemütlich zum Bäcker gehen..., 0845: Das Pilotengurtzeug trifft ein, fertig packen und, die letzten werden die Ersten sein – oder so ähnlich. ;D

Auf geht’s zum Zinnenberg. Unsere Kondition derzeit zufriedenstellend, sodass wir relaxt die Klausenhütte erreichen u unser persönliches Filmteam (die besten Supporter!) treffen. Gemeinsam geht’s rüber zum Zinnenberg. Aufdem Weg dorthin ein paar abenteuerliche Starts am Zinnenberg Gipfel beobachtend, während wir weiter zu einer sichereren Wiese gehen. Nachdem schon alle am aufdrehen sind, machen wir uns fertig. Ich ziehe den kleinen Bibeta 4 auf u wir laufen u laufen u laufen über die flache Wiese, bis wir an der Oberkante beladen dann doch noch irgendwann abheben. ;) Wir genießen das Fliegen, Kristof dokumentiert pausenlos mit der Kamera. Wir drehen auf, überraschend hoch. Sonne, Hitze, Essen, Anstrengung, Tagesform... lassen meinen Passagier gleich mal schlecht werden. Aber weiter geht’s, ruhige Talquerung zum Geigelstein. Der Bibeta ist schnell u stabil! Dort dann auf > 3.000m gedreht, Kristof ist mittlerweile ruhig, ganz ruhig. Ab zum Unterberghorn, mit der Höhe doch gschenkt! ;) Plötzlich optimiert mein Passagier unser Fluggewicht und wir haben nun weniger Eigensinken. ;p Kristof geht es jetzt besser u die weitere Flugroute wird besprochen. Hab ich das was vergessen? Ja! Wir müssen nochmal aufdrehen, bevors an der Steinplatte a gmahte Wiesen werd. Kaum am Unterberghorn angekommen, gerade alle am absaufen u wir voll dabei > Landung an der Talstation. ;(

Fremdsupporterin Caro bringt uns leckere Brownies u gute Laune :) Dann Eis essen, mit unseren Supportern alles weitere besprechen u auf geht’s, auf den Action Hill. Sommer, Sonne... boah ist das heiß! 4L Wasser fürn Aufstieg gehen pro Person weg wie nix. Irgendwann am Startplatz ankommend steht hinterm Kaiser schon das böse Wetter. Also gleich startfertig machen, raus u relaxt nach Erpfendorf abgleiten. Unterwegs mit unseren Supportern funkend treffen wir uns kurz nach der Landung zu Eiscafe... Der freundliche Wirtshaus Chef lässt uns auf seiner überdachten Terrasse Gaskocher & Co. aufbauen, sodass wir das Gewitter relaxt im trockenen und mit Abendessen genießen! ;p

Die Wettervorhersage für So: Nein, keine 35°C wie heute, sondern fast 40°C – der heißeste Tag des Jahres! Also beschließen wir nach den bisherigen 1.900Hm Fußmarschden einen Nachtmarathon einzulegen. Um 2200 geht’s los, die erste Etappe nach Kössen in 2h relaxt durch die Nacht... dann weiter bis Niederndorf gesellt sich unsere Supporterin Amelie zu uns, während Joris 17km weiter am Auto schlafend auf uns wartet. Der Fußmarsch ist geprägt von: Amelie u Kristof super fitt & munter, während mein Körper in den Tiefschlafmodus wollte u ich so z. T. mit geschlossenen Augen dahin wanderte – immer so lange bis meine Stöcke in die Wiese wanderten, anstatt auf dem Weg zu bleiben. ;) In Niederndorf ankommend, gefühlt alle fitt, außer ich. So schlafe ich 30 Min. auf geteertem Boden im Parkplatz, während Kristof im GPS die weitere Gehstrecke plant. U schon bin ich auch wieder munter u wir gehen u gehen, mal im Wald, mal an der Wiese u dann am Inn – die Sonne geht auf! :) Die Schmerzen in den Füßen u überhaupt in allen Gelenken werden mehr, sodass wir nach einem kleinen Anstieg beide nochmal pausieren u mit vereinten Kräften geradeso noch Amelie u Joris unseren Standort kommunizieren können. Kristof u ich liegen auf dem Boden, Joris lacht u Amelie filmt, so schauts aus! ;)

Aber bevor es richtig heiß wird, wollen wir wieder weiter. Auf dem Weg nach Nußdorf motivieren uns unsere Supporter mit lauter Musik u Kamera – cool! Jetzt noch rauf über die letzten Hügel bis nach Grainbach; „Das ist nicht mehr lustig“ - sind uns Kristof u ich einig! Ich gehe die Wiese entlang, muss kurz Wasser lassen, gehe 3m weiter u schmeiße mich samt Rucksack auf den Boden – gefühlt tot! Der Blick nach vorne verrät, auch Kristof – der keine Pause mehr machen wollte (aus Angst dann nicht mehr los zu kommen) – liegt auf dem Boden, direkt neben der Landstraße. Ich rappel mich wieder auf u gehe die 50m zu Kristof u unseren Supportern. Kristof schläft, Amelie motiviert mich, etwas zu essen. Joris checkt derweil die effektivste Wegführung ins Ziel. Einige Zeit später stehen wir wieder auf u kämpfen uns die letzten 4,5km ins Ziel!

Nach insgesamt 26 Stunden, 67 km Fußmarsch u bisserl Tandemfliegen landen wir immerhin im Mittelfeld der CrossAlps und können behaupten:

Das war unser Wendepunkt am (läuferischen) Limit! :)

Vielen Dank an meinen super fitten Passagier Kristof u an unsere grandiosen Supporter Amelie u Joris, ihr habt uns beide tatkräftig untersützt!

Vielen Dank an die Organisatoren derCrossAlps! Es war ein super Wettbewerb, toll organisiert u hat uns als Teilnehmer viel Spass gemacht...! :)"

Viele Grüße,
Kilian Ellenrieder


Bericht von Peter Müller:
(3. Platz Solo Herren)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

 Erlebnisbericht von Maggie Dobrzanski
(Supporterin von Peter Müller - 3. Platz Solowertung Männer 2013)
Montag, 29.07.2013.
Peter und ich blicken zurück auf vergangenes Wochenende, unserer 2. Erfahrung bei den Crossalps.

Tatsächlich war es unglaublich, nahezu unerträglich heiß letztes Wochenende. Aber Peter kann fliegen und das hat er dieses Jahr bei den Crossalps auch bewiesen. :-)

Beginn des Wettbewerbs, wie jedes Jahr, Samstag 8 Uhr morgens an der Talstation Hochries. Von dort startete er zu Fuß und wanderte über die Hochries zum Zinnkopf, dem potenziellen Startplatz, der an diesem Tag von weiteren geschätzten 50 Crossalps-Teilnehmern auserkoren wurde. Dort angekommen war erst mal "Parawaiting" angesagt, denn die knappe Thermik musste an diesem Tag exakt abgepasst werden...
Peter startete kurz nach 11 Uhr vom Zinnkopf und hatte die Thermik wohl im genau richtigen Moment erwischt. Denn danach ging es für ihn nur noch rauf... und rauf... und vorwärts... und wieder rauf... und wieder vorwärts... und nochmal rauf... usw... Das Ergebnis ist eine Hammer Flugstrecke von insgesamt 150 Km. Wohlgemerkt die längste Flugstrecke bei den CrossAlps 2013.
Seinen Wendepunkt setzte er in der Luft über Bischofshofen, hinterm Hochkönig, und flog noch am selben Tag wieder zurück in Richtung Hochries.
 
Meine Supporter-Aufgaben gestalteten sich dieses Jahr sehr überschaubar. Während er den ganzen Tag in der Luft unterwegs war, hatte ich einen schönen Badetag am Walchsee.
Zwischendurch erhielt ich regelmäßig telefonische Updates von ihm.
Jedes Mal berichtete er, dass er noch auf über 3.000 m in der Luft ist und auf seiner Strecke gut voran kommt.
Erst Samstag Abend gegen 18 Uhr war erstmals mein Einsatz als Supporter gefragt, da ihm aufziehende Gewitter auf seinem Rückflug zur Hochries, zur vorzeitigen Landung in Sebi (nahe Zahmer Kaiser) zwangen.
In Sebi startete er am selben Abend noch einen kurzen Fußmarsch nach Sachrang ins Aschauer Tal, wo wir anschließend beim Wirt bei ein paar Bierchen gemütlich abhingen, lecker Essen schaufelten und von diesem hammer Flugtag schwärmten.
Am Wanderparkplatz gegenüber des Sachranger Wirt´s verbrachten wir noch die Nacht. Am nächsten Morgen, ausgeschlafen und gemütlich, hatte er den zweiten und letzten Gipfelanstieg vor sich, und zwar wieder auf die Hochries. Von da aus war es dann nur noch ein kurzer Abgleiter runter zur Talstation.
Sonntag gegen 9:30 Uhr hat Peter das Rennen beendet und seine GPS-Daten abgegeben...  Ergebnis ist der 3. Platz mit insgesamt 190,25 Km CrossAlps Strecke.
An diesem überaus guten Flugtag haben nur wenige Meter über die ersten Ränge entschieden. Zwischen 3. und 1. Platz liegt knapp 1 Km. Diese Tatsache kann einen auch schon ins Grübeln bringen: "Ach wär ich doch nur noch ein bisschen weiter geflogen"..."hätte, könnte, würde, usw."
Jedoch sind wir über den erreichten Platz total Happy und freuen uns einfach dass wir an diesem tollen Wettbewerb teilgenommen haben.
Es war ein sehr schönes Erlebnis!

An dieser Stelle danken wir dem Crossalps-Team für die super Organisation.
Ein weiteres Dankeschön gilt den Firmen skywalk & Plusmax für die Unterstützung.


Bericht von Kevin Wolters (Flying Dutchman):
(12. Platz Solo Herren)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

The first time Crossalps

For me it was the first time to participate in Crossalps. After a first hike and fly-competition experience in Bordairline Radsberg 2013 it was time for Crossalps. Because me and my family already had four weeks of holiday in the Alps, it was possible to train a lot for the race. Because we have no mountains or big hills in our own country it was very welcome that I could do some real good hike and fly trips in Sud Tirol and Brixental. I did a lot of hiking with rucksack on the flat roads and paths in Holland before holiday, but training in the mountains is much more fun, realistic and great to do! The wetter was very good in the whole month of July so it was also possible to do some longer XC-flights. In the last week before the race I could fly 106 km from Kossen to Radstadt in Pongau. That was quite a nice experience and later it helped me a lot in the race!

On friday evening briefing. Lots of information and a good base to go. Than at Saturday the race started at 08:00. I planned to go on the Hochries and take the east route to Salzburg. I had seen the route of Martin Gruber and I thought that would be possible this weekend. The forecast for thermals in the eastern Bayrische Alps was better than that for the mountains more to the south. When I arrived at the Riesenalm I first had a talk with some local supporters/pilots and later with Steve Nash. After that I decided to change plans and I hiked to Zinnenberg for a take off. Because I didn't know the area quit well I thougt that thermals would be strong enough around 11:00. I took off and tried to take a good height. This took a while but I managed to get up till 2100mtr. I flew directely to Geigelstein and made it to the Priener Hutte. There I had to land because no good thermals where on the route.... After 15/30 minutes other pilots flew much higher and already went in Kossen direction. That was a pitty for me and very good from them....I quickly packed my gear together, took a tasty “Grosse Cola” and hiked to the top of Geigelstein. I knew that after taking off I had good chances for strong thermals because lots of other participants made great heights above Geigelstein. After take off I flew directly to the southwest ridge and in a nice and strong thermal went up to around 3000 meters. When I arrived at Kossen I only had left 1300 meters and could soar and thermal up to 3100 meters. Nice, nice I thought. Now I could try to fly the same route as I did before and that went very well. Just before Hochkonig I took my turning point and flew back to Fellhorn. I was accompagnied bij Christian Grohs for a little time. Because a big thundercloud was developing above Inntall I decided to land safely by Erpfendorf. Than I already knew that it was possible for me to get back in time to Hochries, without the need to fly, and that was a very good feeling because forecast for Sunday was sudfohn...
After my landing I had first fysical contact with my supporter Max Krol who followed me whole day by car:). We planned to hike till Eurocamp in Kossen and sleep there. That was luxury because we were already ten days on that campground. I had the possibility to take a shower and sleep in a real bed. That is always better than on an air matress somewhere in the woods:)

On Sunday I started at 06:10 for a 40 km hike back to Hochries. I started early to avoid the warmest part of the day. It would be 35 degrees in the afternoon. I had a great hike back and saw beautiful placed, woods and alms, especially the area near Walchsee and Aschau.

My personal target was to get somewhere within the first 30-40 participants. That I managed to get the 12th place was super great! I never expected that it was possible for me to get within the first 15 participants.

Thanks for the great organisation, and also a big thank you to the masseur for massaging my upper leg muscles. They were a little bit cramped and after the great massage I could hike very well again. I hope to be able to participate again next year in this great event!
 


Bericht von Christian Endner:
(8. Platz Tandem)
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Erfahrungsbericht Crossalps 2013

Es fing ja schon im Herbst 2012 an, ich flog eine Arbeitskollegin mit dem Tandem durch die Luft und Ihr Bekannter „Walter“ war mit seinem Schirm auch dabei.
Beim anschließenden Fliegersteak meinte „Walter“ nächstes Jahr machen wir bei den Crossalps mit.
Ich dachte kurz nach und sagte ja. In der Vergangenheit habe ich mich zwar schon 2x angemeldet aber einmal war es ein Regenwochenende und das andere Mal einfach zu gut um nicht an einen guten Berg zu fahren zum Streckenfliegen. Nun gut dachte ich mir zu Zweit wird’s eh a Gaudi und zu verlieren hatte ich nichts.

Ich hatte eine alte schwere Tandemausrüstung die ich von der DHV-Jugend leihen konnte. Glücklicherweise hatte Walter kurz vorm Crossalpswochenende eine Ausrüstung gekauft.
Diese war ich zwar vorher nicht geflogen aber leichter war diese auf jeden Fall und auch der Schirm hatte etwas mehr Leistung. Sprich die Ausrüstung war schon mal super!
Am Samstag war stabiles Wetter vorher gesagt. Da wir wohl eh zu dem schwersten Tandem aller Zeiten bei den Crossalps zählen dürften und die Thermik spät einsetzten sollte hatten wir es auch nicht eilig und wurden auf dem Weg zum Riesenbergplateau immer wieder überholt.
Oben entschieden wir uns für das „Abenteuer“ sprich nicht die Hochries sondern weiter über den Klausenberg und der Klausenalm zum Zinnberg. Um kurz vor 11h30 sahen wir dann schon von weitem wie am Zinnberg die ersten gestartet waren und schon ordendlich überhöht hatten.
Das stresste uns zwar nicht aber ich hatte im Hinterkopf das der Bayrische dann auch schneller das Ganze überspülen konnte. Naja wir wollten ja Spaß haben und somit gab’s noch eine gemütliche Rast an der Klausenalm mit nettem Gespräch und kühlem Getränk. Nach knapp 5h kamen wir dann an unserem Startplatz an. Immerhin waren noch 5-6 Schirme da. Nach unserem recht holprigem Hürdenlaufstart ging es dann doch mit unserer satten Beladung recht ordentlich hoch und wir hatten schnell 2700m drauf mit Spitzenwerten um 5m. Wow dachte ich das ist ja mal ein guter Tag.
Wir flogen Richtung Geigelstein ab. Der Trimm stimmte bei uns mit offenen Trimmern immer, aber tief wieder einsteigen war etwas holprig und verrissen.

 

 

So kratzten wir weit unter dem Geigelsteingipfel rum bis es uns wieder auf über 3000m beamte. Zack ging es nach Kössen. Hier ging es gemütlicher aber gut hoch. Einige frühere hatten hier wohl Probleme. Wie gut langsam zu sein an so einem Tag J denkt man sich da im Nachhinein J
Wir flogen bei 2750m Richtung Fellhorn. Bei den Almen dort ging nichts und wenn wir uns Richtung Steinplatte rüberschieben lassen würde kam mir sofort der Gedanke (Absaufen = Laufen = keine Ankunft). Also flogen wir die Kante vor Richtung Norden und fanden am Ende einen schönen Bart der uns wieder nach oben brachte. „Walter“ pushte mich immer das er mir auf 3000 sagte wohin es dann gehe. Sein Wunsch war es wieder bei der Hochries zu landen. Das fand ich lustig da es so spät im Jahr selten gegen den Bayrischen gut geht schon gar nicht mit einem überladenen Tandem. Aber gut wir flogen also über Reit im Winkel und ich hoffte das wir bis Grassau gleiten konnten.

Als es vorher wieder anfing zu steigen und wir mit dem schönsten Bart des Tages belohnt wurden der uns auf knapp 3200 brachte war klar das auch wir es schaffen konnten ohne einen weiteren Schritt bei der Hochries anzukommen. An der Kampenwand vorbei mit noch 2-3 Alibikreisen und vor der Hochries noch die knapp 900Hm jubelnd verbraten landeten wir wohl als erste am Samstag Mittag um 15h30.
Insgesamt ein stressfreier Crossalpstag mit einem Aufstieg. Klar hätte man weiter bis mindestens Lofer fliegen können, aber bei der Hitze war die Gefahr mit Laufen nicht ins Ziel zu kommen dann doch im Hinterkopf. Außerdem muss man ja noch Steigerungen für 2014 haben den da wollen wir auf jeden Fall wieder mitmachen. Wieder also schwerster Tandem aller Zeiten :-)
Danke Crossalpsteam
Christian und „Walter".


Bericht von Gerald Gold:
(1. Platz Solo Herren)
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Im Vorfeld zu meinem 4. Antreten beim Crossalps sagten alle Wetterberichte die bislang heißesten Tage des Jahres voraus. Temperaturen von bis zu 38°C waren zu erwarten. Daher habe mir gut überlegt wie man die Hitze am besten aushalten kann, da ich damit rechnete, wie üblich beim Crossalps, eine größere Strecke zu Fuß zurückzulegen.
Bis zum Start war ich mir nicht sicher welche Route ich wählen sollte. Als Variante 1 hatte ich mir eine Route Richtung Innsbruck überlegt. Diese Route hat meiner Meinung nach sehr großes Potential, beinhaltet aber auch ein sehr großes Risiko, dass man es nicht nach Hause schafft.
Der Blick in den Wetterbericht am Samstag in der Früh sagte aber Südföhn für den Sonntag voraus. Nun Südwind ist zwar für die Nordkette günstig, aber die 20 Knoten machten mir dann doch etwas Angst und ich wollte nicht riskieren bei 20 Knoten Wind einen 60-80km Flug machen zu müssen.
Aus diesem Grund entschied ich mich für die Variante 2. Einen Flug möglichst über Kössen, Lofer, Saalfelden hin zum Hochkönig. Diese Route hat ja 2010 auch schon Chrigel Maurer bei seinem Sieg gewählt.
Beim Start der 100 Teilnehmer riefen ein paar Leute laut „Hat jemand sein Vario verloren?“. Nicht mein Problem, dachte ich und machte mich, ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, dass das mein Vario sein könnte auf den Weg den Berg hinauf. Oben an der Weggabelung zur Hochries angekommen, entschied ich mit vielen anderen weiter zum Startplatz Klausen zu gehen. Beim Anstieg machten sich die hohen Temperaturen bereits bemerkbar. Obwohl ich mir für den Weg zum Startplatz und den Flug bereits 2,5 Liter Flüssigkeit eingepackt hatte, war davon schon bald nur noch ein halber Liter übrig. So war der Zwischenstopp mit den anderen bei der Klausenhütte eine willkommene Möglichkeit noch etwas Flüssigkeit aufzunehmen. Mir war klar, dass ein früher Start keinen Sinn hatte, da die Thermik ohnehin schwach ausfallen würde und vor 12 wohl nicht mit gutem Steigen zu rechnen war. Als ich aber den 1. Schirm in der Luft sah ging ich auch noch die paar Meter zum Startplatz.
Am Startplatz selbst brauchte ich fast eine halbe Stunde um mich zwischen den beiden Möglichen Startvarianten (sehr flach und wenig Wind und 10 Meter und dann Klippe) zu entscheiden. Nach einigem Hin und Her entschied ich mich für die Klippe, da ich das Gefühl hatte, hier etwas weniger lang in voller Montur warten zu müssen.
Dann beim Vorbereiten zum Start der Schreck. Mein Vario war nicht da! Ich Depp! Da rufen sogar noch einige Leute beim Start und ich denke nicht mal dran, dass ich das sein könnte, obwohl ich 2 Minuten vor dem Start noch an meinen Sachen rumgebastelt hab. Was tun? Meinen Supporter Othmar anrufen? – Nein, der ist zwar top-fit, aber für den Anstieg würde er auch zumindest 1,5h benötigen. So viel Zeit wollte ich nicht verlieren. Also habe ich die Anzeigefelder am GPS verändert sodass, dieses auch das Steigen und Sinken anzeigt. Das ist zwar nicht sehr genau, aber wesentlich besser als nichts.
Ich machte mich also fertig, legte meinen Schirm aus und beim 1. Hauch von Aufwind versuchte ich rückwärts zu starten. Das war natürlich keine gute Idee und so hatte ich gleich mal einen Startabbruch. Martin Gruber machte es besser und startete vorwärts, etwas quer zur Windrichtung und hatte so mehr Anlauf. Diese Technik kopierte ich und kam so auch gut raus. Inzwischen hatten einige Piloten den Startplatz schon sehr hoch überhöht. Auch mir gelang es sofort Höhe zu machen und meinen Flug gleich zur Rossalm bzw. zum Geigelstein fortzusetzen. Dort Stand ein Super Bart der uns (ein paar andere Teilnehmer waren hier in meiner Nähe) auf über 3000m zu bringen. Jetzt wurde mir schon kühl, hoffentlich habe ich mir nicht zu wenig angezogen. Und was sehe ich da? Da fliegt doch tatsächlich einer ohne Beinsack, mit kurzer Hose und T-Shirt! Respekt! Ich wäre da landen gegangen. Mit der tollen Abflughöhe gings über Kössen zum Unterberghorn. Hier war ich mal wieder sehr glücklich darüber, dass ich derartige Walk&Fly Bewerbe nicht mit einem super-leichtem Bergsteigerschirm bestreite, sondern mit meinem Pure einen Schirm fliege (und auch trage), der eben doch mehr Leistung hat. Also kam ich mit etwa 2000m am Unterberghorn an und hatte kein Problem den Bart über diesem gleich zu finden.
Weiter ging es dann für mich über das Fellhorn Richtung Lofer. Da es so Irre gut ging entschied ich mich nicht vorne über das Breithorn und die Leoganger Steinberge zu fliegen, sondern gleich den direkten Weg „hinten rum“ einzuschlagen. Die Überlegung war so vielleicht etwas Zeit auf vor mir gestartete Piloten aufzuholen. Es ist zwar beim Crossalps unerheblich wann man seinen Wendepunkt setzt, aber mir war klar, dass der Wendepunkt in der Luft liegen muss und man an diesem so guten Flugtag schon einen Teil der Strecke zurückfliegen muss. Da ist es dann eben doch nicht ganz egal wie schnell man fliegt, da ein zu langsames Fliegen vielleicht eine Landung in der Gegend Saalfelden bedeutet hätte, das wollte ich unbedingt vermeiden. Mein Ziel war es auf jeden Fall zumindest bis Lofer zurück zu kommen.
Der weitere Flug verlief einfach. Es ging so gut und hoch, dass ich immer wenn ich auf 3000 runter kam schon das Gefühl hatte ich bin sehr niedrig. Über dem Steinernen Meer sah ich eine Reihe von anderen Schirmen in der Luft und dachte dass seien alles Crossalps Teilnehmer. Wo werden die wohl alle ihren Wendepunkt gesetzt haben? Ganz klare Sache, am Hochkönig Höhe tanken und dann eben noch so weit Richtung Osten wie möglich, sodass man halt nicht groundet. Was könnte ich also machen? Einen kurzen Moment lang habe ich darüber Nachgedacht vom Hochkönig ins Gasteinertal zu fliegen. Ich denke im Nachhinein sogar, dass das geklappt hätte, aber die Angst von dort dann vielleicht irgendwo zwischen Zell am See und Saalfelden zu landen war zu groß. Daher entschloss ich mich also auch so weit wie möglich über die Mandlwände raus zu fliegen und dann zu wenden. Glücklicherweise stand genau zu dem Zeitpunkt als ich dort war eine Super Wolke über diesen und so konnte ich meinen Wendepunkt recht weit Richtung Bischofshofen hinaus setzen. Bei diesem Teil des Fluges half mir auch ein wenig meine Erfahrung vom normalen Wettbewerbsfliegen. Da kommt es auch öfter mal vor, dass eine Boje irgendwo draußen gesetzt ist und man einschätzen muss wie viel Höhe man benötigt um auch wieder sicher zurückzukommen. Genau das gelang mir an dieser Stelle sehr gut. Ich kam genau auf Grathöhe der Mandelwände wieder an und konnte sofort wieder Höhe machen. Von da an war der Flug nur noch ein Traum! Ab dem Hochkönig wurde es ganz ruhig und ich flog bis zum Kammerlinghorn gemeinsam mit Martin Gruber Es war so ruhig, dass wir bis auf wenige Meter nebeneinander flogen und beide vor Freude über den Super Flug juchitzen mussten.
Auf der Querung zur Reiteralpe überholte mich ein Atos, der mir auch noch den Bart über dieser markierte. Dieser letze Bart des Tages (es war schon fast 18:00), brachte mich noch einmal deutlich über 3000m und ich startete meinen Endanflug. Ich dachte zuerst es könnte sich mit Glück bis zum Weitsee schaffen, aber Dank etwas Rückendwind hatte ich dort immer noch 1500m und konnte daher über die Jochbergalm bis Reit im Winkl fliegen. Fast 25km Endanflug! Einfach genial!
Mehr als glücklich packte ich meinen Schirm und traf auf einen Parkplatz meinen Supporter Othmar, der einen langen Tag im Auto hinter sich hatte, weil er immer Angst hatte ich würde gleich landen, ist er bis Dienten mitgefahren.
Nach einigen Kilometern zu Fuss, die ich in den Ausläufern eines Gewitters zurückgelegt hatte genossen wir in meinem Bus ein ausgiebiges Abendessen (Chilli con Carne).
 Danach wanderte ich noch bis zum Wössner See, den wir um Mitternacht zu einem Bad nutzen. So ein Bad hatte ich auch noch nie während eines Walk&Fly Bewerbs. In Marquartstein übernachteten wir auf einem Parkplatz und gönnten uns ebenfalls noch nie da gewesene 4,5 Stunden Schlaf. Es hätte sogar noch mehr sein können, aber ich wollte möglichst viele Kilometer bei erträglichen Temperaturen hinter mich bringen.

Zum Frühstücken stellten wir unseren Tisch mitten in Grassau am Gehsteig vor der Bäckerei auf und genossen selbiges. 




Am Weg Richtung Bernau holte mich Martin Gruber ein. Der arme hat den Bart an der Reiteralpe nicht erwischt und musste daher 25km weiter gehen als ich. Irre welches Tempo der schon wieder gegangen sein muss.


 
Gemeinsam gingen wir dann bis ins Ziel. Wobei wir uns für die letzten Kilometer wirklich viel Zeit ließen und viele Pausen einlegten um die Hitze möglichst gut zu verkraften.
 



Die Glocke läuteten wir kurz nach 14:00 Uhr und hatten somit genug Zeit um uns noch im schönen neuen Naturbad Samerberg abzukühlen und zu regenerieren.
 


 
Bis zur Siegerehrung konnte ich nicht einschätzen was mein Flug letztendlich Wert war. Ich wusste zwar, dass ich irgendwo vorn mit dabei sein müsste, dachte aber dass ca. 10 Piloten etwa dort gewendet haben wo ich das tat. Um so größer war die Überraschung als ich tatsächlich als letzter aufgerufen wurde und die Crossalps 2013 damit gewinnen konnte.

Vielen Dank an meinen Supporter Othmar, der zwar diesmal vielleicht etwas weniger zu tun hatte als sonst, der aber trotzdem wie immer einen großen Anteil an diesem Erfolg hat, weil er mich immer wieder super motivieret, bekocht und ganz einfach immer da ist, wenn ich ihn brauche.
Ebenfalls bedanken möchte ich mich beim Crossalps Team die die Veranstaltung wie gewohnt super organisiert haben und diesmal sogar das Flugwetter richtig bestellt haben! Super Jungs!
Last but not least, ein Dank an Airdesign für den tollen Schirm, mit dem ich nun schon viele schöne Flüge erleben durfte und der mich noch nie in wirklich unangenehme Situationen gebracht hat.
Hier noch der Link zum Flug.


Bericht von Sebastian Barthmes:
(25. Platz Solo Herren)
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Crossalps 2013 – Bericht eines Newcomers

Das Abenteuer und der Gedanke, der hinter Wettbewerben wie den X-Alps oder Crossalps steht, haben mich schon gereizt, bevor ich überhaupt mit dem Gleitschirmfliegen begonnen habe. Daher war es für mich klar, dass ich da so bald wie möglich teilnehmen muss. Also habe ich mich spontan im März bei den Crossalps 2013 angemeldet. Puh... jetzt stand ich vor zwei Problemen: Erstens wohne ich in München, habe einen Bürojob und komme daher zu relativ wenig Sport und noch weniger Bergsteigen, zweitens habe ich noch nicht mal die Streckenflugerlaubnis (den A-Schein habe ich im Oktober 2012 erhalten). Aber wenn mich einmal der Ehrgeiz gepackt hat, lass ich nicht mehr los!
Die grauen Spätwintertage nutzte ich für Ausdauer-Walks mit Gepäck (15kg Hantelscheiben im Rucksack) an der Isar entlang, hier machte ich erste Erfahrungen mit der Behandlung von Blasen und Überlastungserscheinungen von Sehnen. Mein Tipp im nachhinein: Nicht zu einseitig trainieren! Richtig effektiv waren im Endeffekt abwechselndes Gehen und Bergsteigen, Ausdauerlauf, Krafttraining und Radfahren. Die Ernährung war für den Kraft- und Ausdaueraufbau ebenfalls wichtig: Den empfohlenen Proteinbedarf von mindestens 1g pro kg Körpergewicht pro Tag erreicht man durch normale Ernährung kaum, ich ergänzte das mit besonders proteinreichen Nahrungsmitteln und Proteinshakes. Der Effekt war spürbar und auch - zu Freuden meiner Frau - sichtbar: In vier Monaten hatte sich meine Ausdauer und Kraft deutlich verbessert, einen Berg mit meiner - leider normalschweren - Flugausrüstung hochzugehen ist jetzt nicht mehr der Rede wert.
Fliegerisch hatte ich sowiso schon den ganzen Winter genutzt um an meiner Technik zu feilen, mit dem Frühjahr und der endlich beginnenden Thermik konnte ich erste kleine Streckenflüge versuchen. Mit einem 60km FAI Dreieck erhielt ich endlich meinen B-Schein und dürfte ab da legal vom Startberg wegfliegen. Jeder gute Tag wurde genutzt, meine Urlaubstage dezimierten sich, aber ich sammelte immer mehr Erfahrung im Streckenflug. Der Chiemgau-Cup war die perfekte Gelegenheit um die Gegend um die Hochries noch besser kennen zu lernen. An Tagen mit heftiger Thermik und turbulenteren Bedingungen konnte ich schnell ein gutes Gefühl für den Schirm entwickeln, Starten bei schwierigen Bedingungen und Ziellandungen sind kein Problem mehr. Langsam fühlte ich mich bereit für das große Ziel: Die Crossalps!
In den letzten Tagen vor dem Start wurde langsam klar: Es wird wohl gutes Wetter, extrem heiß (37°C), aber auch relativ stabil. Die Windrichtung wechselte zwischen NO in tieferen Lagen und SW in der Höhe. Für den Sonntag war sogar Föhn angesagt. Welche Route nimmt man da? Ich traue mir zu etwa 60km zu gehen, wenns sein muss - ausprobiert habe ichs allerdings noch nie. Meine Strategie also: So weit wie möglich fliegen, aber nicht so weit, dass die 60km Laufroute überschritten werden. Zurückkommen will ich nämlich auf jeden Fall. Optimal dafür war die Route in Richtung Osten, mit Wendepunkt bei Bad Reichenhall, kurz bevor die CTR Salzburg beginnt. Aber wo starten? Bei Süd gehts an der Hochries sicher nicht. Hinter der Hochries liegen der Klausen und der Zinnenberg, ich hatte gehört dass man da irgendwie starten kann, dort war ich allerdings noch nie. Nach Studium von Satellitenbildern und Höhenprofilen entschied ich mich für den Zinnenberg. Letztenendes sah der Schlachtplan folgendermaßen aus:

1. Start 8:00 Grainbach
2. Ankunft 11:00 Zinnenberg
3. Warten auf gute Thermik, ca. 13:00
4. Fliegen bis Bad Reichenhall, Wendepunkt 16:00
5. 17:30 Landen in Ruhpolding
6. Ausruhen / Schlafen, in der Nacht gehen
7. 9:00 Uhr Ankunft in Grainbach - genug Puffer für Eventualitäten

So hatte ich mir den "Idealplan" vorgestellt. Meine Frau Maria - sie ist ebenfalls Fliegerin - würde mich supporten und mit Essen, Schlafplatz und frischer Kleidung versorgen. Am Morgen des Starts fühlte ich mich perfekt: Gute Laune, ausgeruht, fit, so kanns losgehen! Etwas nervös war ich allerdings, würde mein Plan aufgehen? Oder würde ich gleich nach dem Start absaufen und dann damit kämpfen den 15km Radius überhaupt zu erreichen? Die Nervosität war verflogen als es endlich losging, Startschuss, mit Gelächter und Grinsen im Gesicht zerstreuten sich die Teilnehmer, ein Großteil ging den gleichen Weg wie ich, Richtung Klausen.


Auf dem Weg dorthin knüpfte ich nette Bekanntschaften, noch war es auf der Nordseite der Hochries relativ kühl und so ging die Zeit bis zum Startplatz schnell rum. Die meisten entschieden sich dann doch auch für den Zinnenberg, welcher drei Startmöglichkeiten bot: Die eine ging direkt über eine senkrechte Klippe, ein Startabbruch war da eigentlich nicht möglich. Dort strich aber ein schöner thermischer Wind aus SO herauf, so dass sich die hartgesottenen Profis dort herunterstürzten. Die zweite Möglichkeit war die ziemlich flache Almwiese mit Südausrichtung, sie bietet viel Platz, endet aber auf einem Plateau, so dass man nach dem abheben mit sehr wenig Höhe nach Osten abdrehen und über einen Stacheldrahtzaun ins Freie fliegen muss. Dies gelang nicht allen, Startabbrüche waren hier häufig, aber wenigstens sicher. Die letzte Startmöglichkeit die Dominic und ich auskundschafteten war eine kleinere Waldschneise mit südlicher Ausrichtung etwas unterhalb des Weideplateaus. Optimale Neigung, allerdings etwas tiefer gelegen und mit eher unsicherem Thermikanschluss.


Um bereits um ca. 11 Uhr hauten sich die ersten Piloten raus und konnten sich sogar gut halten, bald schon kreisten sie viele hundert Höhenmeter über uns. Die Ersten, die wegflogen, taten sich allerdings schwer, die meisten von ihnen fanden nach der Querung Richtung Geigelstein keinen Anschluss und mussten landen. Ich entschied an meinem Plan festzuhalten und noch etwas zu warten. Denkwürdig war der Start von LittleCloud-Pilot Ralf: Bei fast Nullwind jagte er mit seinem Miniwing über das flache Weideplateau, hüpfte über den Stacheldrahtzaun und stürzte sich halb fliegend, halb fallend die Klippe runter. Das Gejohle und Geklatsche unter den wartenden Piloten war groß, als der kleine pinke Schirm hinter der Klippe auftauchte und mit der Thermik aufdrehte!


Gegen zwölf Uhr wurde die Windlage allerdings immer unbeständiger, öfter mal kamen Rückenwindphasen und der Südwind flaute ab. Sau heiß wurde es zudem, vor allem als ich mich dann für den Höhenflug fertigmachte. Also nutzte ich um 12:10 eine halbwegs gute Phase um dann doch schon zu starten.
War das ein Gefühl, endlich Abkühlung durch den Fahrtwind zu genießen! Nach einem kurzen Panikmoment, als ich nicht sofort einen Bart fand, gings dann doch nach oben und ich drehte bis auf 2600m auf. Alle flogen in Richtung Geigelstein, also die SO-Route nach Kössen oder weiter in die Loferer Steinberge. Ich hielt jedoch an meinem Plan fest, auf Nummer sicher, also querte ich zur Kampenwand. Als ich mit gut Höhe auf der anderen Seite ankam und auch sofort Thermikanschluss fand, atmete ich auf, jetzt kann das Rennen richtig beginnen! Halb beschleunigt gings weiter zur Hochplatte, hier drehte ich in Blauthermik auf fast 3000m auf, bevor ich die lange Querung zum Hochgern in Angriff nahm. Überm Hochfelln und inneralpin bildeten sich inzwischen Cumuli mit über 3000er Basis, der Tag wurde immer besser. Allerdings war die Basis stark zerrissen, ich stellte mich auf turbulente Bedingungen ein. Diese erwichten mich dann auch voll am Hochgern: Mit 6 m/s integriertem Steigen jagte ich nach oben, allerdings war der Bart sehr eng, so dass es immer mal wieder zwischen 0 und 10m/s schwankte. Sportlich! Aber mit dem Chili 3 fühle ich mich wirklich wohl, er ist mir kein einziges Mal geklappt.


Die Cumuli bauten inzwischen immer weiter auf, richtig schön wurde mir die Route in Richtung Salzburg angezeigt. Über den Unternberg bei Ruhpolding und an Inzell vorbei gings mit guter Durchschnittsgeschwindigkeit weiter, immer wieder konnte ich vollbeschleunigt an der Basis entlangheizen, ohne wirklich Höhe zu verlieren. Diese war inzwischen bei 3200m. Jetzt warens nur noch wenige Kilometer bis zur CTR Salzburg und der Südwind nahm hier deutlich zu, entsprechend des Vorhaltewinkels würde ich ihn auf 25-30 km/h schätzen. Es lief sowas von gut, ich war erst gut zwei Stunden in der Luft und hatte schon 50km Luftlinie zurückgelegt! Schon spielte ich mit dem Gedanken, an der CTR entlang nach Süden zu fliegen, um die Strecke richtung Hochkönig auszuweiten. Aber ich beherrschte mich in meiner Euphorie und drehte an meinem geplanten Wendepunkt um. Heimwärts gings! Im Vollgas konnte ich vom Wendepunkt bis zum Rauschberg düsen ohne einzudrehen, solange ich mich im stark versetzten Aufwindband der Südflankenthermik befand, gings nur aufwärts.


Ab da gings nicht mehr ganz so leicht. Unterhalb von 2000m blies der Bayrische rein, oberhalb der Südwind. Was resultierte, waren relativ schwierig vorherzusagende Thermikpositionen. Ich entschied mich, an der Hörndlwand nochmal gut Höhe zu machen und den abgeschatteten Hochfelln zu umfliegen. Über den Hochgern gings dann wieder zurück zur Kampenwand, die ich mich in Leethermik entlangmogelte bis ich kurz vor dem Sprung übers Priental nochmal gut Höhe machen konnte. Jetzt kam richtig Freude auf, weil mir klar wurde, dass ich es geschafft hatte und sich der restliche Fußweg auf den Weg vom Landeplatz zum Ziel beschränken würde. Nach 3 Stunden und 43 Minuten Flug landete ich in wieder in Grainbach.


Meine Crossalpsstrecke betrug 115 Kilometer, für mich persönlich eine Leistung, die ich mir nicht zu erhoffen gewagt hatte! Insgesamt reichte es für einen für mich guten 25. Platz. Rückblickend finde ich es fast ein wenig Schade, dass ich nicht wirklich an mein persönliches Limit
gekommen bin - ich hätte ja noch weiter fliegen können und etliche Kilometer zu Fuß zurücklegen können - aber das motiviert mich umso mehr, nächstes Mal wieder dabei zu sein, wenn es wieder heißt: Wendepunkt am Limit!     DHV-XC-Route    -    Video