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Sieger der Crossalps 2005 - Daniel Wagner

Kommentar: Servus Mädels, erst mal ausschnaufen.
Diese Crossalps waren eine hurageile Idee. Respekt und Dank an die Organisatoren. Endlich einmal wieder ein abenteuerliche Aktion für erwachsene Kinder. Als ich von der Idee hörte, war ich sofort begeistert.

X-Alps für Jedermann und nicht nur für die Spitzenpiloten aus Funk und Fernsehen. Der Hochriesgipfel am Samstag Mittag im Nebel ließ dann die Motivation schnell in den Keller sinken. Unglaublich vom Hausberg abwärts laufen Richtung Klausen und Spitzstein ??!! Aber Helmut, Adi und Holli sprühten vor Kampfeslust und zogen mich in ihrem Sog mit. Immer im Hinterkopf dieser Schütz Werner. Der startet vermutlich noch in der Nacht und dreht im Vollmond auf. Dem trauten wir alles zu. Also Vorsprung schaffen durch Laufen. Sind ja bloß 8 km zum Spitzstein und 35 nach Kössen. :-)Als die Wolken und der Nebel sich gegen 17.00 Uhr lichteten kamen uns die ersten Zweifel wegen unserer Taktik. Als dann noch der Werner an der Hochries soarte, stieg der Adrenalinpegel und wir spurteten zum Spitzstein. Nach einem Abgleiter im fast Nullwindbereich hinter dem Spitzstein war die Welt wieder in Ordnung. Da machte es der 4er Bande auch fast nichts mehr aus bis 23.30 Uhr nach Kössen zu laufen. (Auch ohne Schnitzel mit Pommes !). Hunger und Schmerzen finden ja eh nur im Kopf statt. Ein Gutenachttrunk (elektrolytisch mit Hopfenextrakt) in einer Kössener Pension rundeten den Tag voll ab.

Sonntag: Die Spannung steigt - so ein Mist. Die Sonne schon um 6 Uhr da Unterberghorn noch im Nebel. Hochries aber auch noch in Wolken. Nordost-Wind wird stark bis stürmisch im Verlaufe des Tages und die Konkurrenten sind noch zu Hause; soweit zumindest unsere Geheimdienstinformanten. Also los auf das Unterberghorn. 1000 Höhenmeter. Da kommst man so richtig ins Schwärmen. Ständig diese Gondeln über unsere Köpfe schweben sehen, da küsst man sogar eine Mooswand am Wegesrand. Nach 2,5 Std. oben. Schöne Aussicht - Wolkenbasis am Nordrand / Hochries noch "schön" tief. Aber in Kössen lief es auch noch zäh. Als die Info kam - an der Hochries wird überhöht, ging die Post ab. Plötzlich waren wir alle der Meinung jetzt geht's und los.

Treffpunkt Zell am See oder beim Wirt in Waidring. Dann ging der wilde Ritt los. Küstensoaren im Hochgebirge. Aber wenigstens nicht mehr gehen. Unsere Formation löste sich schnell auf und jeder versuchte sein Glück. Mühevoll erreichte ich den Gipfel vom Unterberghorn und konnte mich gerade im Sitz halten als ich den ersten Vorgeschmack vom heutigen Wetter mitbekam. Also gleich weg hier. Höher geht's eh nicht. Mit 300 m über Grund soarend bis Waidring - da ging's dann endlich hoch. Geil ! Der Anblick der Loferer aus 2300 m entschädigte für alle Qualen. Erst über Hochfilzen wurde es dann wieder richtig unlocker. Der Gedanke jetzt lieber am Boden zu stehen kam durchaus kurzzeitig auf. Mit kräftigen Westwind und fast 60km/h ging es an den Leoganger Steinbergen vorbei. (Ich konnte leider keine Fotos machen). In Leogang dann der Blick auf Zell a. See und die Motivation stieg mit 8m / Sek. in die Höhe. Gleichzeitig auch ein Drachenflieger vor mir. Danke !! Mit 2500 m Höhe und mit einem kräftigen Nordwestwind bließ es mich dann Richtung Zell a.See.

Nach sportlichen 2,5 Stunden mit teilweise für meine Verhältnisse anspruchsvollen Bedingungen landete ich dann gegen 15.45 Uhr direkt am See in Zell a.See. Eine Überquerung des Sees bei den Windstärken und den fehlenden Landemöglichkeiten war mit dann doch zu unsicher. Das hieß natürlich noch einmal 6 km zum Landeplatz laufen. Dort angekommen waren alle Schmerzen vergessen und die Sonne schien mir aus dem ... Zufällig war am Landeplatz ein Bierzelt aufgestellt. Der Veltlin Cup und die österreichischen Staatsmeisterschaft wurden dort an diesem Tag beendet. Die Organisatoren dort versorgten mich kammeradschaftlich mit Radler und endlich bekam ich mein Schnitzel.

P.S. Als der Werner mir gegen 17.00 Uhr eine SMS schrieb, dass er es von der Hochries "leider nur" bis Hochfilzen geschafft hätte, bestätigte sich die Taktik der 4er Bande.
Ich bin stolz auf alle Teilnehmer dieser Premiäreaktion und wünsche den Organisatoren Helmut und Holli weiterhin viel Erfolg dabei.
Bis bald - Daniel / Samerberg, 20.06.2005
 
 


Daniel Wagner