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Die Crossalps 2010 waren wieder ein super Event und sind sehr erfolgreich über die Bühne gegangen. Der Wettergott hatte ein Einsehen und es konnten weite Strecken fliegerisch zurückgelegt werden. Dadurch lagen die Wendepunkte einiger Teilnehmer so weit weg wie noch nie bei den Crossalps (ca. 90 km).

Die meisten kleineren Wehwehchen sind auch schon wieder vergessen und die positiven Eindrücke haben sich hoffentlich tief im Langzeitgedächtnis aller Beteiligten festgesetzt.

Sportliches Highlight war sicher der souveräne Start-Ziel-Sieg des schweizer Überfliegers Chrigel Maurer, aber auch die Leistungen der anderen fast 80 Teilnehmer/innen können sich sehen lassen.

Nochmal Respekt und vielen Dank von uns Veranstaltern an das faire und umsichtige Verhalten der Teilnehmer. Ganz ohne Risiko wird unser Wettbewerb nicht stattfinden können und wir müssen auf eine vernünftig Selbsteinschätzung der Teilnehmer vertrauen.

Der Schreck saß tief, als die Meldung vom Hubschraubereinsatz wegen eines abgestürzten Teilnehmers eintraf. Entgegen erster Pressemeldungen hatte er aber großes Glück und konnte nach erfolgreicher Bergung das Krankenhaus nach kurzer Beobachtung ohne schlimmere Verletzungen verlassen. Leider gab es bei einem weiteren Teilnehmer nach unsanfter Landung einen gebrochenen Daumen und einer verletzte sich beim Aufstieg durch unwegsames Gelände etwas am Bein.

Glücklicherweise also alles relativ glimpflich ausgegangen, aber ein Restrisiko bleibt. Um so wichtiger ist uns bei allen Unannehmlichkeiten des zusätzlichen Gewichtes die konsequente Mitführung und Benutzung der sicherheitsrelevanten Ausrüstung und wir bitten nochmals um Verständnis, dass wir dies auch immer wieder überprüfen werden.

Trotz der mahnenden Worte freuen wir uns aber riesig über das wieder durchwegs positive Feedback und sind uns sicher, auch nächstes Jahr die Motivation zur Durchführung der Crossalps 2011 zu finden.

Uli und Euer Crossalps Team

Sieger der Crossalps 2010

Erlebnisbericht von Chrigel Maurer (S 1)
Erlebnisbericht von Jörg Warm / Patrick Fankhauser  (T 1)

Erlebnisbericht von Thomas Hofbauer (S 9)
Erlebnisbericht von Dennis Bollin (S 18)
Erlebnisbericht von Sebastian Kummer (S 29)
Erlebnisbericht von
Ralf Münch (S 41)

Pressestimmen zum Wettbewerb 2010:

nachher...
07.07 GSC Hochries Pressemitteilungen
07.07 Innsalzch24.de Rekorde bei Traumwetter
07.07 OVB Crossalps 2010: Bis ans Limit
06.07 Gleitschirm und Drachenforum
05.07 Bradwurschd-connection - Sensation bei den Crossalps
04.07 Chirglmaurer.ch - Cossalps Hochries 2010

vorher...
02.07 DHV Crossalps 2010 - Wendepunkt am Limit
30.06 OVB Fliegend und zu Fuß weit weg und wieder zurück...

Kommentare von Teilnehmern:

...Hallo miteinander, ich war am Wochenende beim Crossalps das erste mal mit dabei und muss sagen, dass dies für mich ein echt super Wettbewerb war.
Unser knapp verpasster dritter Platz in der Tandemwertung wurmte zwar ein wenig ist aber halb so schlimm. Vielmehr ist es ein Ansporn für mich im nächsten Jahr wieder mit dabei zu sein und Vollgas zu geben.
Euch allen vom Veranstaltungsteam ein riesen Kompliment zur Organisation und Durchführung des Wettbewerbes. Wirklich Lob an Alle und vielen Dank für eure Mühen...   ...wir sehen uns 2011 wieder.....

...Hallo Crossalps Team. Vielen Dank für die tolle Veranstaltung noch mal auf diesem Weg. Es war eine spannende Erfahrung dabei zu sein. Man hat viele nette Menschen getroffen und der Horizont wurde erweitert...

 


Bericht von Chrigel Maurer:
(1. Platz Solowertung 2010)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

Hallo Flugbegeisterte

Dieses Wochenende 2.-4. Juli fand in Samerberg (D) das Crossalps 2010 statt.

Crossalps, ein Wettkampf für Flug- und Wanderbegeisterte. Der X-Alps ähnliche Wettbewerb dauert 33h, der Athlet, der sich am weitesten vom Start entfernt und wieder zurückkommt, gewinnt. Es durfte nur gelaufen oder geflogen werden, die Ausrüstung wurde immer mitgetragen!

Bezüglich Wetterglück waren die Veranstalter des Crossalps bis jetzt nicht verwöhnt, da es bei den letzten fünf Austragungen nie nur einigermassen flog. Dieses Jahr sah es am Samstag sogar sehr gut, ja schon etwas heiss aus...

Immer wieder hörte ich von schönen Flügen in der Region Tirol und nicht selten war der Ausgangsort der Hochries oder Hochfellen, einer der letzten Berge vor dem flachen Deutschland nahe vom Chiemsee. So nutzte ich diesen Wettbewerb und das gute Wetter, um wiederum Neuland zu erfliegen um somit eine Bildungslücke in der Geografie zu schliessen...

Wie erlebte ich meine 33 Stunden:

Start war am Samstag Morgen 8 Uhr. Gut 70 Athleten und Athletinnen starteten zu Fuss mit Gleitschirm richtung Startplatz Hochries. Die Thermik war Anfangs noch schwach, weiter im Hinterland bei Kössen (A) wurden die Bedingungen immer besser.

Die Wolken zogen mich Ostwärts Richtung Steinernes Meer, wo ich auch am Red Bull X-Alps 2009 vorbei kam. Bei St. Johann im Pongau drehte ich nach 82 geflogenen KM um, denn ich möchte bis Sonntag Abend 17:00 Uhr zurück sein, damit ich kein Streckenabzug erhalte!
Nun waren die Bedingungen traumhaft und auch der berüchtigte Bayriche Wind war mit Basishöhen um 2700mM nicht so tragisch und konnte grösstenteils überflogen werden. Bis 18 Uhr konnte ich in der Luft bleibenund landete nach 165km- wo ich am Morgen gestartet war... na gut, hauptsache zurück dachte ich mir! Dann begann das lange warten auf die Mitbewerber, es wurde sehr spannend.

Die Jungs wanderten zum teil die ganze Nacht und Sonntag zurück, da sie fliegerisch weniger Erfolgreich waren- Hut ab! Gegen 18 Uhr waren dann alle wieder zurück. Am Ende reichte mein Flug aus, um mit 2,5km Vorsprung das Crossalps 2010 für mich zu entscheiden.

Spannend dabei war, dass der zweitplazierte Paul Guschlbauer (A) ins Pinzgau über Zell am See flog und somit eine andere Route gewählt hatte und wir uns nie sahen... Insgesammt eine sehr interessante Wettbewerbsart, welcher im September 2011 als Bordairline auch in Interlaken durchgeführt werden sollte.

Grossen Dank an alle die mich unterstützen und den Organisatoren für den gelungenen Auftritt!

Vielen Dank
Chrigel    
www.chrigelmaurer.ch


Bericht von Jörg Warm / Patrick Fankhauser:
(1. Platz Tandemwertung 2010)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

...Nachdem Patrick und ich seit drei Jahren im Crossalps Fieber steckten und beide dieses Jahr nicht so ganz zufrieden mit unseren Vorbereitungen wahren ergab sich an einem Kletterwochenende im Wilden Kaiser die Dream-Team-Tandem Kombination. Patrick meinte er hätte eine perfekte Route aber keinen Copiloten. Ich hatte zwar dieses Jahr viel Berglauftraining aber keine gute Tour. Und so beschlossen wir nach dem einen oder anderen Schnaps vom Klettern euphorisch doch einfach zusammen zu fliegen. Irgendwie schon ein merkwürdiges Gefühl sich bei einem anderen ins Gurtzeug zu setzen, aber mit Patrick hab ich schon genug gute Flüge gemacht um zu wissen – das passt…

Also gings los in die Trainings- und Vorbereitungswoche. Laufen hatten wir beide genug trainiert also ging s drum einfach gemeinsam zu fliegen und die erwünschte Route zu testen. Mit den Tests wollten wir eigentlich auch gleich noch im XC ein paar Punkte für Patrick raushauen aber dazu wäre es gut gewesen das GPS auch einzuschalten…

Naja – die geplante Route sind wir dann eh weder im Training noch im Bewerb geflogen. Eigentlich war vorgesehen nach dem Klassiker Brennkopf direkt durch den Kaiser Richtung Mittersill und dann mal schauen was passiert. Im Training war die Thermik zu schlecht und im Bewerb war uns die Kaiser Flanke zu heiß. So haben wir den Klassiker genommen und uns im Kampf über Erpfendorf von unseren Mitfliegern und auch Konkurrenten aus Kössen verabschiedet die eine Landung hinnehmen mussten. Wir flogen zu unseren Vereinsmeisterschaften nach Fieberbrunn um zu sehen dass diese wohl schon um sind. Dann ein kurzer Aufstieg zu unserem nächsten Startplatz der uns dann endlich nach einem heißen Soaringaufstieg wieder Richtung Ziel und Wendepunkt nach Jochberg brachte. Nun begann der Running- Teil – 1000 Höhenmeter und gute 10 km mussten unter 1:50 geschafft werden bevor wir uns in den direkten Sonnenuntergangsflug nach Brixen im Tale gleiten lassen durften. Von dort nach einem feinen Supporting Buffet noch einmal die Hohe Salve bis zur Hälfte hoch um doch mal 3 Stunden Pause zu machen. Der Morgenaufstieg auf die Salve war traumhaft und wurde um halb 7 mit einem Soaringflug über dem Gipfel belohnt bevor wir Richtung Kufstein durchstarteten. Der Rest nach dieser Landung: I m walkin yes in dead……..

Jörg Warm   www.united-fotos.de


Bericht von Thomas Hofbauer:
(9. Platz Solowertung 2010)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)


Hallo Kämpfer

Wie erlebte ich meine 33 Stunden:

Start war am Samstagmorgen 8 Uhr. Gut 80 Athleten und Athletinnen starteten zu Fuß mit Gleitschirm Richtung Startplatz Hochries. Ich war der einzige der sich zu Fuß Richtung Westen aufmachte um beim einsetzen der Ersten Thermik schon einige km vom Startpunkt entfernt zu sein. Nach ca. 20 km, 1500 Höhenmeter zu Fuß und einer Flugstrecke von 12km (Start 11 Uhr an der Kampenwand), war ich dann um ca. 13 Uhr 30, nach weitern knapp 1000 Höhenmetern am Startplatz in Kössen. Leider hat sich da dann herausgestellt das meine Taktik doch nicht ganz aufgegangen ist, da aufgrund der perfekten Thermik schon die Ersten Wettkämpfer im Anflug auf Kössen waren, die aber „nur“ 5km und 800 Höhenmeter gegangen sind. Nach dem Start in Kössen ging es zügig nach oben, Problem waren nur die Krämpfe die mich während des ganzen Fluges plagten- das war wohl der Tribut an mein hohes Anfangstempo. Nach der Landung dehnte ich meine Strecke noch mit einem Fußmarsch nach Leogang aus, von wo ich dann den Heimweg zurück nach Grainbach antrat, wo ich am nächsten Tag nach insgesamt 106 gegangenen und 35 geflogenen km eintraf.

Grossen Dank an meinen Sponsor die BP Tankstelle Pölzelbauer in Weiz und meinen Supporter, Kreimer Hubert der sich um die komplette Verpflegung, Routenwahl und um viele andere Dinge perfekt kümmerte (Massage, Schuhwechsel, kleben der Blasenpflaster usw………….)
Vielen Dank
Thomas Hofbauer


Bericht von Sebastian Kummer:
(29. Platz Solowertung 2010)
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Liebes Crossalps-Team, noch mal herzlichen Dank für Eure Mühe diesen super Wettbewerb zu organisieren. Es hat irre Spaß gemacht und ich freue mich jetzt schon auf 2011! Der Flug war bei den Traumbedingungen echt gut und ich bin eigentlich im Nachhinein recht froh dann nicht mehr weitergekommen zu sein. Ich konnte den Laufanteil schlecht einschätzen und so war ich am Anfang sehr unschlüssig ob ich noch weiter gehen, oder den Heimweg antreten soll. Ich habe mich dann für den Rückweg entschieden. Am Anfang ging es super und locker. Doch gegen Mitternacht wurde es dann doch zäh und früh am nächsten Morgen musste ich mich erst wieder einlaufen und es zog sich dann etwas. Ein für mich sehr gute Änderung war der Weg runter von der Straße und dann weiter auf kleinen Wegen. Das ist so viel abwechslungsreicher und macht irre Spaß. Vom Walchsee habe ich mich teilweise quer durch den Wald, über (gemähte) Wiesen, auf kleinsten Wegen und Pfaden im Grenzgebiet immer auf ca. 950m Höhe bis Grainbach "durchgemogelt". War gut, früher mal Orientierungslauf als Sport gemacht zu haben. Wenn es einen Sonderpreis für den landschaftlich schönsten Wanderweg zurück gegeben hätte - ich hätte gute Chancen auf den Sieg gehabt. Ach ja, und eine besondere Freude war die Einladung zu einem kühlen Fassbier von einer Gruppe feiernder Arbeitskollegen. Wow, tut so ein Bier beim Wandern gut.

Vor mir aus hätte der Wettbewerb gerne einen Tag länger dauern können, oder noch ein Tag, oder noch einen… Warum nicht gleich X-Alps für Amateure? Bis zum Gardasee statt bis Monaco wäre ja auch ein Ziel.
Echt klasse, wie ihr Organisatoren selber mit größter Begeisterung dabei seid. Ach ja, und wie gesagt: Ich werde noch meinen Enkelkindern erzählen, dass ich gemeinsam in einem Wettbewerb mit Chrigel Maurer gestartet bin und gleich nach dem Start weit vor ihm lag ;-) War echt gut, mit Euch "großen" Piloten mal gemeinsam zu fliegen und auch ein paar Dinge zu lernen wie z.B. "Der Hang hat nicht genug Fleisch für gute Thermik". Auch über eigene Erkentnisse konnte ich gut nachdenken. Eins nehme ich mir fürs nächtste mal fest vor: Bevor ich an einem Hang lansam runtergondel werde ich oben einlanden, erst mal tief Luft holen, vielleicht mal biseln und dann mir locker überlegen, wie ich weitermache. Das Einlanden auf den Bergen ist doch im Grund die besondere Freiheit die mit keinem anderen Fluggerät so unkomliziert und einfach geht.   

Herzliche Grüße   Sebastian


Bericht von Ralf Münch:
(41. Platz Solowertung 2010)
(Bilder zur Grossansicht bitte anklicken)

2 Rheinländer unterwegs in den Chiemgauer Alpen -
Wie weit ist es noch bis "Bergen", (am Chiemsee am Fuße des Hochfelln) fragte mich Jens Preissing auf fast halber Strecke....und reicht die Flugstrecke aus um heute noch weiter zu laufen....???...
Dies ist zu Anfang etwas schwer zu verstehen, keine Frage, aber zu den Regeln der Crossalps müßte ich zu weit ausholen, um all die Varianten und Möglichkeiten des Wettkampfs zu erklären.
Kurz und knapp gesagt, geht es beim Bewerb nach einem Kanonenschuß samstags um 8:00 Uhr, sich bis zu 33 Std. ausschließlich fliegend oder laufend fortzubewegen. Der Pilot, der die größte Distanz zwischen dem Startpunkt und seinem Wendepunkt, egal in welche Himmelsrichtung ausgelegt, erreicht hat und wieder zum Startpunkt in 33 Std. zurückgekehrt ist, ist der Gewinner!
Jeder Pilot trägt zur späteren Gewinnerermittlung einen GPS-Logger zur Aufzeichnung, der unmittelbar nach dem Wettkampf ausgewertet wird.
Man muß sich mal vorstellen, nach dem ich nach über 20 Jahren Fliegerei eigentlich keine all zu großen Ambitionen zu Wettkämpfen im GS-Sport mehr entwickeln konnte, brennt seit nun schon 3 Jahren wieder das Feuer und dieser Bewerb ist fest in meinem Terminkalender eingetragen. Der Ergeiz ist groß aber wie jedes Jahr fehlt es an Vorbereitung und Ortskenntnis. In diesem Jahr habe ich auch unser Vereinsfreund der Rhein-Mosel-Lahner Jens Preising zur Teilnahme an diesem einzigartigen Wettbewerb gewinnen können. Die Anreise bei bestem Flugwetter, 2 Tage vor dem Wettbewerb versprach Einiges, zumal bei schwachem Höhenwind auch für meine gewählte 1-2 Klasse Aussicht auf Streckenfliegen gegen den Wind bestand. Unsere geplante Route mit Wendepunkt beschrieb östliche Richtung. Nach dem Start (Talstation Hochriesbahn) erklommen wir in der 1. Std. gleich die Hochries. Im Gipfelbereich (1.Keuch mit knapp 900 Höhenmeter) weiter zu unserem 1. Flugberg "Der Laubenstein", der so gegen 10 Uhr erreicht wurde.Fast alle Piloten hingegen hatten sich an diesem Tag für die Hochries als ersten Streckenflugberg entschieden. Dies hat uns schon etwas verwundert, wir waren alleine unterwegs in Richtung Osten. Da ich aber vor 2 Jahren schon um ca.10:00 Uhr Stefan Bocks ( auch erfahrener x-alpsler) am Laubenstein drehen gesehen hatte, war ich mir sicher, dass dies der richtige Weg war. Es dauerte nicht ganz eine Std. und kurz vor erreichen des Laubensteins gesellten sich Lars Budack, X-Alps Gewinner und Weltmeister Maurer und 3-4 andere Piloten zu uns. Was für eine erlesene Schar Dummis vor Ort, dachte ich noch. Alle beobachteten nun "neben dem Fertigmachen", daß zarte Blubbern an der Wiesenkante des klippenartigen tiefen Abbruchs. Was für eine schwache Thermik, dachte ich und startete nach dem die Impulse der Thermik nach 1/2 Std. immer noch nicht stärker wurde mal als 1. Einmal rechts rum einmal links rum und ich war froh wieder am Startplatz zu stehen, denn was da so hochstieg war nicht gerade der Knaller. So, gleich kann mal ein Anderer testen, sagte ich noch in die Runde und da zog Maurer schon seine Rennmaschine auf und wie Carlson vom Dach drehte er ganz schwach weg und war nicht mehr gesehen. Kurze Zeit später versuchten sich alle anderen Piloten mit mehr oder weniger Erfolg. Auf jeden Fall konnte Jens und ich es nach ca. 1.Std. Kampf vor Ort in schwacher Leethermik wagen, den Talsprung zur ca. 4 km entfernten Kampenwand anzusetzen. Ohne Anschluß auf der anderen Seite anfliegend war der 1. Traum vom "Großen Streckenflug" an diesem Tage fast geplatzt und wir schlugen auf einer schmalen Schneise frontal in halber Höhe der Kampenwand ein. Nun wurde es auch schon wärmer und der unmittelbar angesetzte Berglauf zur Kampenwand rauf erwieß sich als sehr sehr schweißtreibend, hatte es doch schon über 35 Grad im Schatten und keinen Wind.
Fast oben angekommen beobachteten wir Bausenwein mit seiner neuen Rennmaschiene R-10 sowie andere, "kratzend". Ojee, dachte ich noch bei mir... hier geht auch nix. Waren aber so gesehen schon einige Kilometer von der Hochries entfernt, wo wohl noch keiner gestartet war. Also weiter rauf.
Oben angekommen entschieden wir uns weiter zur Hochplatte zu laufen, denn alle beobachteten Piloten waren mittlerweile abgesoffen und Bausenwein war nach einer Std. Kampf wohl auch nicht glücklich mit seiner Ausgangslage und die Kampenwand fiel immer mehr in Schatten. Na Klasse, wie unsere Rheinschleife bei Boppard gegen 14:00 Uhr..... Auf halbem Weg zur Hochplatte erreichte uns die Nachricht des Supports, dass nun auch Piloten an der Hochries aufdrehen und wegfliegen. Also nix wie rüber zur Hochplatte. Dort war zuerst an weiteres Starten nicht zu denken, denn wir waren an falscher Stelle 200-300 Höhenmeter zu weit aufgestiegen und fanden im Gipfelbereich keinen geeigneten Startplatz.
Also nix wie absteigen und Startmöglichkeiten suchen. Jens schaute nach wenigen Metern abstieg ohne einen Ton zu sagen auf einmal auf die Rückseite einer im Lee liegenden Bergflanke, wo eine gute Thermik über die Wiese nach oben strich und ich sagte noch : neee nee is doch nicht dein Ernst... 10 Minuten später nickten wir uns zu und starteten, denn der Wind aus nordlicher Richtung war sehr schwach. und Rotoren nicht zu erwarten. Nun hieß es Höhe machen, denn vor uns lag der größte Talsprung des Tages, der uns zum Hochgern und weiter zum Hochfelln führen sollte. Leider wieder keinen Erfolg und aus dem geplanten tollen Streckenflug am Nachmittag wurde nix und nach der Talquerung mit 4 km standen wir am Fuße des Hochgern. Somit waren am späten Nachmittag die Chancen auf einen weiteren Streckenflug dahin und wir hörten beim Laufen im Talgrund zum Hochfelln über ein kleines Radio das Spiel Deutschland -Argentinia, das uns etwas aufbauen konnte. Bis dahin hatte ich schon über 40km Weg und Flugstrecke auf meiner GPS- Anzeige und wir planten unsere weitere Route. Da der Aufstieg auf den Hochfelln nicht vor sunset zu schaffen war, um von dort weiter Richtung Rupolding abzugleiten, entschieden wir uns bis zur Dunkelheit einfach weiter zu laufen. Wie weit ist es denn noch bis Bergen und schaffen wir es eigentlich noch bis morgen Abend zurück zur Hochries zu fliegen oder zu laufen.? Keine Ahnung zumal der 2 Tag Gewitter und Regen versprach. Tja, solche Fragen und ähnliche bewegten uns auf den Crossalps2010 Chrigil Maurer war nach 7 Std. schon längst zum Ausgangspunkt zurückgekehrt und hatte über 80 km zum Wendepunkt gesetzt. Mit einer Flugstrecke von 160km ist er einfach nur mit uns zum Laubenstein zum Starten marschiert und nur geflogen. Jens und ich hatten am Schluß 4 Berge mit mehr als 3000m Höhenunterschied hinter uns gebracht und waren mehr als glücklich wenigstens das Ziel erreicht zu haben. Nach dem Wettkampf sage ich zwar immer, daß war der letzte Wettkampf gewesen, aber nach ein paar Tagen Blasen ausdrücken heißt es dann: Nach den Crossalps ist vor den Crossalps!      Bis zum kommenden Jahr

swift height - Euer Ralf Münch www.freiflieger.eu