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27.12.2011 Münchner Merkur -
"Annemarie fliegt"
bei
M-Merkur-online
Aßling - Annemarie Metzenroth ist eine Süchtige - angesteckt von
der eigenen Familie. Rücksichtslos, unheilbar. Sie kann nicht
anders, muss es immer wieder tun. Die Droge: Gleitschirmfliegen. Am
Anfang fand sie’s gar nicht spannend. Jetzt nimmt sie an
Wettbewerben teil. Erfolgreich.
Die Fliegerei beherrschte schon lange Annemarie Metzenroths Familie
aus Aßling. Ehemann Reinhard war zunächst als Segelflieger
unterwegs, Sohn Stefan fand vom Drachen- zum Gleitschirmflug.
Inzwischen ist die ganze Familie, auch Tochter Kathrin, beim
Gleitschirmfliegen angekommen.
Annemarie Metzenroth, 62, sportliche Figur, fliegt gerne
Langstrecke. Ihr längster Flug dauerte achteinhalb Stunden. In der
vergangenen Saison, September 2010 bis September 2011, nahm sie an
der Deutschen Meisterschaft im Streckenfliegen teil und
belegte in der Damenwertung den dritten Platz. Ein Jahr lang
dokumentieren die Piloten mittels GPS-Aufzeichnungen ihre Flüge. Die
Routen werden ins Internet eingegeben. Annemarie Metzenroths
weitester Flug in dieser Wertung war ein 123 Kilometer-Dreieck vom
Hochfelln ins Pinzgau und zurück nach Lofer. Hinzu kamen zwei
weitere Dreiecksflüge in Kärnten mit 83 und 66 Kilometern. Dabei
konnte Annemarie Metzenroth anfangs gar nichts mit diesem Sport
anfangen. Ihr genügte die Bergkletterei. Die Rentnerin mit den
brünetten kinnlangen Haaren sitzt in ihrem Wohnzimmer und erzählt
begeistert, wie es dann doch zur Flugsucht kam.
„Als ich 48 Jahre alt war, haben mir die Kinder einen Schnupperkurs
fürs Gleitschirmfliegen geschenkt.“ Also ging’s zum Probefliegen auf
einen Hügel in Samerberg. Sie habe einen Grundkurs drangehängt. Eine
Woche wurden Start und Landung geübt und Kurven geflogen. Als sie
den erfahrenen Fliegern auf der Hochries zuschaute, war der Wunsch
da: „Von da oben möchte ich auch mal starten.“ Voraussetzung dafür:
die Teilnahme an einer Höhenflugschule. 40 Flüge müssen absolviert
werden. Klarer Fall für Annemarie Metzenroth. Sie lächelt, ihre
Augen leuchten. „Nach diesem ersten Flug war’s schon aus.“ Will
heißen: Sie steckte mitten in der Sucht. Dann wurde gepaukt für den
Luftfahrerschein: gerätespezifische Eigenschaften, Luftrecht,
Wetterkunde. „Das Tolle an diesem Sport ist, dass man das Fluggerät
immer mitnehmen kann“, sagt Annemarie Metzenroth während ihr Mann
einen großen Rucksack im Wohnzimmer abstellt. Schnell haben die
beiden zwischen Fernseher und Essecke den grün-weiß-blauen
Gleitschirm entfaltet. Es raschelt wie hundert Bäckertüten. Ein
Gewirr aus unzähligen Schnüren treibt dem Laien den kalten Schweiß
auf die Stirn. Der Griff zur Schere scheint der einzige Ausweg.
„Nein, das geht ganz einfach auseinander, wenn man mehr Platz hat“,
beruhigt die Pilotin.
Das Wichtigste bei der Fliegerei sei, das Wetter, den Wind und die
Wolken im Auge zu haben. „Der Sport“, sagt Reinhard Metzenroth, „ist
nicht gefährlicher als andere Sportarten auch. Das Gefährliche sind
die Piloten und ihre Selbstüberschätzung.“ Die Metzenroths riskieren
nichts, gehen auch wieder vom Berg runter, wenn die Thermik nicht
passt. Anders die Holländer, sagen die beiden unisono. „Die fliegen
völlig schmerzfrei. Die muss man schon mal aus den Bäumen klauben.“
Reinhard Metzenroth schüttelt verständnislos den Kopf.
Beim Fliegen, betont seine Frau, sei es zudem wichtig, blitzschnell
Entscheidungen treffen zu können. Trotzdem bleibe in der Luft genug
Zeit zum Genießen. „Man lernt die Natur nochmal ganz anders
schätzen“, sagt Reinhard Metzenroth und erinnert sich an ein
besonderes Erlebnis. „Der Flug mit einem Steinadler. Er war unter
mir, wir hatten Blickkontakt. So etwas ist unvergesslich.“
Wenn die Metzenroths in Urlaub fahren, packen sie ihren Campingbus
voll. Im März geht’s nach Osttirol. Mit dabei: Gleitschirme,
Fahrräder, Rodel sowie Alpin- und Langlaufski. Urlaub am Meer? „Das
haben wir früher mal gemacht“, sagte Annemarie Metzenroth und lacht.
„Als wir noch gesurft sind.“
Von Tanja Beetz
20.10.2011 OVB - Deutscher Vizemeister
kommt aus Rosenheim
bei
OVB-online
Dr. Uli Straßer aus Rosenheim ist deutscher Vizemeister 2011 im
Streckenfliegen in der Sportklasse der Gleitschirme. Nur Dietmar
Siglbauer aus Wonneberg schaffte mehr Flugkilometer. Den dritten
Platz holte sich der Siegsdorfer Torsten Hahne.
In der
Sportklasse beim Gleitschirmfliegen hat Sicherheit verbunden mit
Flugleistung höchste Priorität. Die in dieser Kategorie erlaubten
Fluggeräte werden durch entsprechende Prüfverfahren zertifiziert und
reizen das aerodynamisch Mögliche zu Gunsten einer höheren
Sicherheit nicht vollständig aus.
Trotz des wechselhaften Sommers erzielte der promivierte
Maschinenbau-Ingenieur hervorragende Flugleistungen. Mit einem
196-km-Dreieck Ende April vom heimischen Hochfelln setzte der
Rosenheimer schon ein deutliches Zeichen und verschaffte sich eine
gute Ausgangsposition für den bis Mitte September laufenden
Wettbewerb. Nach zwei weiteren Dreiecksflügen über 188 Kilometer,
ebenfalls vom Hochfelln und 190 Kilometer in Fiesch (Schweiz) war
der Vizemeistertitel sicher.
Uli Straßer zu seinem Erfolg: "Nach dem guten Start im April war die
Hoffnung auf weitere herausragende Streckenflugtage in den
normalerweise wegen der Thermikdauer ergiebigsten Monaten Mai bis
Juli groß. Leider hat der diesjährige Sommer aber nicht das
gehalten, was der April versprochen hat und so hatte ich kaum
Gelegenheit, den Rückstand auf Dietmar Siglbauer wett zu machen, der
mit einem gewaltigen 235-Kilometer-Dreieck, geflogen im Mai in
Südtirol, die Nase vorne hatte". Ende Juni wurde es noch einmal
spannend, als Straßer mit einem weiten Flug im Wallis (Schweiz) über
die vergletscherten Viertausender den Rückstand etwas verkürzen
konnte, aber dann wurde das Wetter wieder unbeständiger und die Zeit
lief davon. Letzte Konterversuche Ende August fielen der
jahreszeitlich bedingt verkürzten Sonneneinstrahlung zum Opfer und
so wurde Siglbauer dieses Jahr verdienter Sieger. Aber die Saison
2011/12 hat schon begonnen und die Motivation ist bei Straßer
ungebrochen.
Die deutsche Meisterschaft erstreckt sich über ein Jahr, wobei die
drei besten Flüge eines jeden Teilnehmers gewertet werden. Nur eine
konstante Leistung unter ständig wechselnden Bedingungen über die
ganze Saison bringt hier einen Erfolg. Um in die vorderen Plätze zu
fliegen, müssen die Piloten Strecken um die 200 Kilometer
zurücklegen und diesen Flug anhand von GPS-Aufzeichnungen
dokumentieren. Ein GPS-Gerät ermittelt mit Hilfe von Satelliten den
aktuellen Standort und speichert die gesamte Flugroute ab. Die
Strecken werden oft am selben Abend über das Internet eingegeben und
können im 3D-Format von jedermann nachvollzogen werden. Diese stark
vereinfachte Form der Dokumentation - früher mussten die Wegpunkte
aus der Luft fotografiert werden - ließ die Teilnehmerzahlen beim
DHV-XC des Deutschen Hängegleiterverbandes (DHV) explodieren. So
reichten in den verschiedenen Klassen insgesamt an die 3500 deutsche
Piloten etwa 71000 Flüge mit einer geflogenen Leistung von weit über
einer Million Kilometern ein. Alle Flüge und Wertungen können auf
der Homepage des Deutschen Hängegleiterverbandes (www.dhv.de)
angeschaut werden.
18.10.2011OVB - Beachtliche Flüge
Bereits zum 5. Mal veranstalteten die Gleitschirmvereine GSC
Hochries-Samerberg, GSC Inntal und den Bergdohlen Brannenburg den
TIMEZONE-Cup.
Sieger war, wer innerhalb der Hauptstreckenflugsaison (April-August)
von drei unterschiedlichen Startplätzen - zur Auswahl stehen
Heuberg, Hochries, Kampenwand, Rampoldplatte, Sulzberg und Vogelsang
- die größten Flugstrecken zurücklegen kann. Gewertet werden die
drei besten Flüge jedes teilnehmenden Piloten.
Mit beeindruckenden Flügen von der Kampenwand, dem Sulzberg und der
Rampoldplatte knackte Hans Keim vom GSC Inntal erstmals die
600-Punkte-Marke (entspricht über 140 km pro Flug). Platz zwei ging
an Uli Straßer von den Bergdohlen Brannenburg und den dritten Platz
sicherte sich Markus Kroiss vom GSC Hochries-Samerberg.
Crossalps 2011 - Daniel Wagner
„Crossalps - Fliegen ist leichter als Laufen ! „
Es herrschten klassische Crossalps Wetterbedingungen als sich am
vergangenen Wochenende 70 Gleitschirmflieger aus aller Welt am
Samerberg zu einem 33-Stunden-Wettbewerb zusammenfanden. Zunächst
Wolken und Regen, dann wieder Sonnenschein mit anschließenden
Gewitter Blitz und Graupel und wieder Sonnenschein.
Die Aufgabe war zu Fuß oder mit dem Gleitschirm soweit wie möglich
von der Hochries/Samerberg wegzukommen und am Sonntag Abend um 17
Uhr wieder dorthin zurückzukehren. Soweit so gut. Es waren jedoch
keine Hilfsmittel wie Bergbahnen oder andere Fortbewegungsmittel
erlaubt. Dies machte die Angelegenheit spannender aber auch
unangenehmer. Die Flugbedingungen waren nicht besonders gut. Somit
musste auch läuferisch gezeigt werden, was in einem steckte. Nur die
eigenen Beine des Fliegers oder sein bester Freund - der Gleitschirm
– waren zugelassen. Dazu musste die gesamte Ausrüstung – ca. 12-16
kg – permanent mitgeführt werden.
Wichtiges und legitimes Hilfsmittel war u.a. nach Aussage des
diesjährigen Siegers ein guter Supporter, der für die motivierenden
Worte, trockene Schuhe und eine warme Mahlzeit sorgte.
Ein Wettbewerb für sportliche und einigermaßen schmerzunempfindliche
Athleten, die mit Taktik und Durchhaltevermögen ein Wochenende mit
Freunden und Gleichgesinnten verbringen wollen.
Dies war der Beweggrund des Organisationsteams, diesen Bewerb ins
Leben zu rufen.
Das Ergebnis konnte sich dann auch sehen lassen. Der diesjährige
Crossalps-Sieger
Martin Gruber aus Ferndorf/A, legte allein
eine Laufstrecke von 132 km zurück und setzte seinen „ Wendepunkt am
Limit“ hinter Salzburg in Fuschl a. See.
In der Damenwertung siegte
Lisa Bauer
aus München, die ihren
Wendepunkt in Surberg bei Traunstein setzte und in der
Doppelsitzerwertung (Tandemflieger) gewann das Team Marinus
Gruber und Stefan Hafner
aus Bayrischzell, die erst hinter
Siegsdorf kehrt machten.
Weitere Ergebnisse und Informationen sind unter
www.crossalps.com
im Internet einsehbar.
Ein erlebnisreiches, anstrengendes Wochenende mit neuen
Bekanntschaften und einem Naturerlebnis per exelence. Ein Dank gilt
hier auch den tatkräftigen Sponsoren, die allein Sachpreise im Wert
von über 4000 € zur Verfügung stellten.
Daniel Wagner
19.05.11 OVB "Birdy" legt die
Ohren an Ewawisnierska.com
bei
OVB-online
Gleitschirmfliegerin Ewa Wisnierska hat nach Ende ihrer Profikarriere
Neustart gewagt -
Samerberg - Es ist diese grenzenlose Freiheit ohne vorgegebene Wege und
Abzweigungen, die sie immer und immer wieder in die Luft gehen lässt.
Ewa Wisnierska, eine der besten Gleitschirmfliegerinnen der Welt, packt
die Faszination, die dieser Sport zwischen Himmel und Erde auf sie
ausübt, sehr anschaulich in nur wenige Worte.
Für die zierliche blonde Frau mit dem sympathischen Lachen ist das "die
einfachste Art, ohne fremde Hilfe, nur mit einem Stück Stoff, in
Dimensionen vorzudringen, die nur wenigen vorbehalten sind."
Acht Mal gewann Wisnierska, die seit gut einem Jahr in Ried am Samerberg
wohnt, den Weltcup, flog bei Europameisterschaften an die Spitze und
landete zigmal bei Deutschen Meisterschaften auf dem Siegerpodest.
Selbst nach zwei schweren Unfällen, bei denen sie gerade mal so am Tod
vorbei schrammte, ist ihre Leidenschaft fürs Fliegen zwar ungebrochen;
doch hat sich der Blick der mittlerweile 39-Jährigen auf den Sport und
viele andere Dinge grundlegend geändert.
Knapp 23 war die gebürtige Polin, als sie das erste Mal
Gleitschirmflieger sah; gebannt bestaunte sie die Piloten mit ihren
bunten Schirmen, die mithilfe einer Schleppwinde in die Luft stiegen,
sich mit der Thermik weiter in die Höhe schraubten - und dann einfach
wegflogen. Bis zu Wisnierskas Jungfernflug von der Emberger Alm in
Kärnten sollten allerdings - vor allem des Geldes wegen - noch einige
Jahre vergehen; denn eigentlich wollte die in Polen ausgebildete
Veterinärmedizinerin, die unter anderem einige Zeit ein Kulturcafé in
Hamburg betrieb, ja studieren, erst Photographie, später Psychologie.
Dann aber kam ein Gespräch mit ihrem Bruder dazwischen, der ihr von
seinem Gleitschirmkurs erzählte und damit ihr bisheriges Leben
vollkommen umkrempelte.
Wenig später, im September 2000, hat Ewa den A-Schein in der Tasche mit
dem festen Ziel: "Ich will Fluglehrerin werden." Was folgt, ist ein
nahezu kometenhafter Steilflug, der sie binnen kürzester Zeit an die
Weltspitze katapultiert. Über jedem Kontinent auf dem Erdball fliegt sie
in den kommenden Jahren der Konkurrenz - oft auch den Männern - davon.
Um Geld zu sparen, campiert sie sogar drei Jahre lang in einem Auto.
Längst ist die Fliegerei zum alleinigen Lebensinhalt geworden; doch
gleichzeitig wächst der Druck, um jeden Preis den überlebenswichtigen
Siegprämien nachzujagen - und den Erwartungen gerecht zu werden, die
andere aber vor allem Ewa selbst an sich stellt: Die Ausnahmesportlerin
verliert gewissermaßen die Bodenhaftung. Die Entscheidung über Starten
oder am Boden bleiben, über Abbrechen oder Weiterfliegen überlässt sie
nur zu gerne den Wettkampfleitern; selbst wenn diese trotz widriger
Wetterbedingungen das Rennen freigeben. Zweifel und Bedenken schiebt sie
mit aller Macht in den Hintergrund.
Den Wendepunkt setzt schließlich ein Trainingsflug bei der WM 2007, als
die bisweilen überehrgeizige Spitzenpilotin in Australien alle Warnungen
in den Wind schlägt, von einem Gewittersturm in fast 10.000 Meter Höhe
gerissen wird und diesen Höllenritt bei Temperaturen von bis zu minus 50
Grad Celsius nur mit sehr viel Glück überlebt. Da macht sie sich ganz
bewusst klar: "So geht's nicht weiter. Siegen ist schön, aber nicht um
jeden Preis".
Sehr offen erzählt Ewa Wisnierska vom harten Weg, sich die eigenen
Schwächen einzugestehen, das Nein-Sagen zu lernen, selbst die
Verantwortung fürs eigene Handeln zu übernehmen - und die Vorsätze auch
konsequent in die Tat umzusetzen.
Nur wenige Wochen nach ihrem letzten schweren Unfall zieht Ewa zum
ersten Mal die Reißleine, sagt wegen schlechter Witterung einen Flug ab
und ist darauf noch heute stolz: "Dieses Gefühl war überwältigend,
besser als ein erster Platz." Statt der Logos von Sponsoren trägt sie
nun einen Sinnspruch von Mahatma Gandhi in die Lüfte: "Be the change you
wish to see in the world." Und nicht selten ist sie jetzt bei
Wettkämpfen die erste, die wegen einer gefährlichen Wetterlage "die
Ohren anlegt" und damit indirekt auch für die Konkurrenz - zu deren
Erleichterung - den Startschuss zur vorzeitigen Landung gibt. Für Ewa
alias "Birdy", für die sich mit dem EM-Titel 2008 und dem Ausstieg aus
der WM 2009 das Kapitel Wettkampffliegen schließt, hat Sicherheit
inzwischen uneingeschränkt Vorfahrt.
Am Samerberg - die Hochries mit dem Startplatz im Rücken, die Landewiese
gleich hinterm Haus - entdeckt sie nun für sich die Faszination des
Fliegens neu, nimmt den Wechsel der Jahreszeiten wieder bewusst wahr und
schätzt die Vögel als ihre liebsten Begleiter. Auch ist es dem
ehemaligen Mitglied der Nationalmannschaft ein Anliegen, ihren
Erfahrungsschatz in Gruppenseminaren und Einzel-Coachings an andere
weiterzugeben. Wobei vieles, was beim Fliegen zählt, etwa was
Selbstvertrauen und -motivation, den Umgang mit heiklen Situationen oder
taktisches Handeln angeht, auch in anderen Lebensbereichen seine
Gültigkeit habe. Mit ihrer Flugschule organisiert Wisnierska außerdem
Kulturreisen nach Nepal, bei denen sich längst nicht alles ums
Gleitschirmfliegen dreht.
Zugleich hat ihr "neues" Leben eine starke soziale Komponente: Unter
anderem eröffnet sie in Zusammenarbeit mit der Hilfsorganisation "Karuna"
mit Gleitschirm-Schnuppertagen Berliner Straßenkindern neue Horizonte. Marisa Pilger (Oberbayerisches Volksblatt)
28.04.2011 OVB - Streit um
Mountainbike-Strecke
bei
OVB-online
Samerberg - Hindernisparcours, Sprungschanzen, rasante Steilstellen
und 44 Kurven: Ein "Bikepark" ist in den vergangenen zwölf Monaten am
Samerberg entstanden. Zwei Kilometer lang ist die Abfahrtsstrecke für
Mountainbiker, die von der Hochries-Mittelstation zur Talstation führt.
Doch wenige Tage vor der geplanten Eröffnung gibt es noch immer keine
Einigung zwischen Bikepark-Betreiber und Hochriesbahn. Es geht um die
Frage, zu welchen Konditionen Mountainbiker den Sessellift benutzen
können.
"Eine wohltuende Belebung für die Hochriesbahn" werde die neue
Mountainbike-Strecke, heißt es in einem Werbetext der Tourismusinfo
Samerberg. "Mit eigens vorgesehenen Halterungen am Sessellift können die
Biker in Zukunft gemütlich bergaufwärts", ist zu lesen. Doch noch ist
unklar, ob die Mountainbiker nicht bergauf treten müssen.
Über zwei Kilometer lang ist die Strecke, die über 220 Höhenmeter auf
verschiedenen Routen ins Tal führt. Auf den ersten Blick bietet das
Projekt gleich mehrere Vorteile: Der Samerberg ist um eine in der Region
einzigartige touristische Attraktion reicher, Mountainbiker werden von
der Zufahrtsstraße zur Mittelstation weggelockt, wo es immer wieder
Probleme mit Wanderern gibt und nicht zuletzt hat die Gemeinde damit
auch ein zusätzliches Freizeitangebot für die eigene Jugend. "Gerade von
Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben wir ungeheuer viel Zuspruch
und unentgeltliche Hilfe bekommen", erzählt Peter Brodschelm. Er
betreibt am Samerberg ein Reisebüro und eine Bike-Schule und hat das
Konzept für die Mountainbike-Abfahrt entwickelt. Zusammen mit vielen
Helfern hat er die Strecke in den letzten zwölf Monaten angelegt.
Eröffnung steht vor der Tür
Die Bauarbeiten sind mittlerweile abgeschlossen, Sponsoren mit an Bord
geholt und der Termin für die Eröffnung am Samstag, 6. Mai, rückt immer
näher. Doch im entscheidenden Punkt, zu welchen Konditionen die
Mountainbiker den Sessellift benutzen können, um zum Start der
Abfahrtsstrecke zu gelangen, gibt es keine Einigung mit der
Hochriesbahn, die von der Gemeinde Samerberg und der Rosenheimer Sektion
des Alpenvereins betrieben wird.
"Eine solche Anlage lässt sich nur über Tageskarten ähnlich wie Skipässe
betreiben", sagt Brodschelm und verweist auf erfolgreiche Vorbilder in
Österreich. Ein Preis von 23 Euro für die Tageskarte ist seiner
Überzeugung nach realistisch. Seine Vorstellung: Sein Unternehmen
verkauft die Tageskarten an die Mountainbiker. Die Kunden können samt
Fahrrad beliebig oft mit dem Sessellift zur Mittelstation fahren. Im
Gegenzug erhält die Hochriesbahngesellschaft pauschal einen festen
Anteil von jeder verkauften Tageskarte. "Diese Lösung war seit einem
Jahr der Gegenstand unserer Gespräche", betont Brodschelm, "es war klar,
dass dies eine Grundvoraussetzung für den Bikepark war". Immer wieder
sei man vertröstet worden, stets habe es geheißen, man werde schon eine
Lösung finden.
Vergangene Woche kam nun die Nachricht, dass die Hochriesbahn dieses
Modell nicht mittragen wird. Die Bahn will stattdessen eine Abrechnung,
die auf der Zahl der tatsächlichen Abfahrten beruht. Von jedem
Bikepark-Besucher soll per Scanner und Strichcode ermittelt werden, wie
oft er den Sessellift benutzt und am Ende des Tages soll Brodschelm
diese Fahrten der Bahn bezahlen - zu einem reduzierten Sonderpreis.
"Unannehmbar", meint Brodschelm. "Wenn den Kunden die Strecke gefällt
und sie möglichst viel fahren, zahlen wir am Ende sogar drauf."
Doch den schwarzen Peter will sich Franz Knarr, Vorsitzender der
Rosenheimer Alpenvereins-Sektion, nicht zuschieben lassen. Nachdem ein
privater Betreiber mit der Hochriesbahn gescheitert war, stiegen vor
zwei Jahren die Gemeinde Samerberg und der Alpenverein gemeinsam ins
Boot, um die Bahn zu retten. Die Gemeinde fürchtete um ihre touristische
Attraktivität, der Alpenverein um die Versorgung des
Hochries-Gipfelhauses.
Hochriesbahn fürchtet Zusatzkosten
Natürlich habe es viele Gespräche gegeben, so Knarr, und der Betreiber
habe seine Vorstellungen erläutert, aber es habe keine Zusagen gegeben.
"Wir sind natürlich froh, wenn der Bikepark funktioniert, aber wir
lassen uns nichts zu unserem Nachteil diktieren", sagt Knarr. Er
verweist darauf, dass die Bahn einen zusätzlichen Personalaufwand habe,
um die Mountainbikes am Sessellift einzuhängen und abzunehmen. Die Bahn
möchte am Ende nicht auf diesen Zusatzkosten sitzenbleiben.
"Die Gesellschaft ist angetreten, die Hochriesbahn so zu betreiben, dass
weder öffentliche Gelder der Gemeinde, noch Gelder des Alpenvereins
notwendig sind", betont Knarr. Zwei Jahre hat es gedauert, die Bahn
wirtschaftlich wieder in die Spur zu bringen. Nun schreibt man eine
schwarze Null - ein Erfolg, den weder Gemeinde noch Alpenverein in
Gefahr bringen wollen.
Brodschelm dagegen hätte sich von Seiten der Bahn mehr Initiative
gewünscht. "Sogar die Haken für den Radtransport per Sessellift haben
wir auf unsere Kosten geliefert", meint er. Mit 1500 bis 2500 Nutzern
rechnet er im Jahr. Damit könnte man den Bikepark führen. Allein für den
Unterhalt der Strecke kalkuliert er jedes Jahr mindestens 18.000 Euro.
Langsam wird die Zeit knapp. Es müssen beispielsweise noch Karten
gedruckt und die technische Infrastruktur für die Abrechnung installiert
werden. Was passiert nun am 6. Mai, wenn es keine Einigung gibt? "Egal
wie die Sache ausgeht, wir werden eröffnen", sagt Brodschelm.
Klaus Kuhn (Oberbayerisches Volksblatt)
08.04.2011 OVB - Gleitschirmflieger stürzt auf Firmengelände
bei
OVB-online
Glück im Unglück hatte am Donnerstag, 7. April, ein 66-jähriger
Gleitschirmflieger, der auf der Hochries startete. Während des
Landeanflugs kam er aufgrund starker Windböen mit seinem Gleitschirm
über die Ortsmitte von Grainbach. Durch die Windturbulenzen verlor er an
Höhe und stürzte aus etwa sieben Metern auf das Firmengelände einer
Schreinerei. Dabei verletzte sich der Gleitschirmflieger und musste im
Krankenhaus behandelt werden.
Pressemitteilung Polizeiinspektion Brannenburg
Quelle: Rosenheim24.deRubriklistenbild: © dpa
04.04.2011 OVB -
bei
OVB-online
Saisonauftakt der Hochriesbahn: Sonnenbaden auf dem
Rosenheimer Hausberg
Von herrlichem Sonnenschein begleitet, startete die Hochriesbahn am
Wochenende in die neue Saison. Obwohl auf dem Gipfel teilweise noch viel
Schnee liegt (kleines Bild), wagten sich viele Bergfexe auf den 1569
Meter hohen Hausberg der Rosenheimer. Am Gipfel angekommen stand einem
ersten Sonnenbad nichts mehr im Weg. Sessellift und Kabinenbahn fahren
jetzt wieder täglich auf die Hochries. Fahrzeiten sind im Monat April
von 9.30 Uhr bis 16 Uhr, ab Mai dann bis 17 Uhr. Nähere Informationen
zur Hochriesbahn gibt es telefonisch unter 08032/97550 oder 08032/975515
(Betriebsleitung) sowie unter
www.hochriesbahn.de.
Fotos ReisnerFotos
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Stand: 2016 |
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Webcam
Hochries Weststart |
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Webcam Hochries Ost |
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Webcam Samerberg |
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