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OVB 17.10.08 - "Das Ziel liegt immer
am Horizont"
Brannenburger Gleitschirmflieger Hans Bausenwein gewann XC-Open World
Series
- 16 Durchgänge weltweit
Bei
der XC-Open World Series handelt es sich um eine
Gleitschirmwettbewerbs-Serie, die 2008 in Australien, Spanien und
Brasilien, in den besten Streckenfluggebieten der Welt mit den
konstantesten Wetterbedingungen ausgetragen wurde. Nach insgesamt 16
Durchgängen stand der Sieger fest: Hans Bausenwein aus Brannenburg im
Inntal.
Bausenwein hat einen Traum verwirklicht und steht nach 30 Jahren als
Drachen und Gleitschirmflieger auf dem Höhepunkt seiner Fliegerlaufbahn.
Nach kurzer Tätigkeit als Arzt im Klinikum, machte er 1981 sein Hobby
Fliegen zum Beruf und gründete zusammen mit seiner Frau Frigga die Firma
Aerosport International in Brannenburg, ein Unternehmen für den Vertrieb
von Gleitschirmausrüstung.
Zwölf Jahre war er Mitglied der deutschen Nationalmannschaft im
Drachenfliegen und nahm auch an mehreren Weltmeisterschaften teil.
Traditionelle Wettbewerbe, die aus relativ kurzen Aufgaben bestehen, bei
denen es darum geht einen vorher festgelegten Kurs in möglichst kurzer
Zeit zu umrunden, fliegt er heute kaum noch. Sein Traum heißt „XC”.
Diese beiden Buchstaben stehen für Cross Country, also Streckenfliegen.
Flüge bis zu 200 Kilometer weit
Bei der XC-Open World Series handelt es sich um einen reinen
Streckenflugwettbewerb. Gestartet wird so früh es geht mit der ersten
Thermikentwicklung am Morgen und gelandet wird erst kurz vor
Sonnenuntergang. Das Ziel liegt immer am Horizont und der Sieger ist
immer der Pilot, der am weitesten fliegt.
„Fly as far as you can”, flieg so weit dich die Flügel tragen, heißt das
Motto, ein echter Ironman der Gleitschirmflieger.
In der Streckenführung sind die Piloten weitgehend frei, es gibt viel
Raum für taktische Entscheidungen. An guten Tagen wird regelmäßig über
200 Kilometer weit geflogen. Zirka 230 Piloten aus über 20 Nationen
waren am Start. Das Besondere dieser Wettbewerbsserie, die Hans
Bausenwein zusammen mit Andreas Rieck aus Grafrath 2005 ins Leben rief,
ist: Es wird in verschiedenen Klassen gestartet, von sehr gutmütigen
Seriengleitschirmen bis hin zu „Hochleistern” und der offenen Klasse,
der Formel 1 unter den Gleitschirmen. Natürlich gibt es eine
Damenwertung und auch eine Wertung für Teams. Es gibt einen immer größer
werdenden Kreis von Fans unter den Piloten, die regelmäßig zu
XCO-Wettbewerben kommen. Die XCOpen World Series ist somit ein
Gleitschirmwettbewerb, bei dem sich ganz normale Piloten mit den Profis
messen und von deren Erfahrung lernen können.
Die Wettbewerbe finden außerhalb der Haupt-Streckenflugsaison in
Mitteleuropa statt. Ein zusätzlicher Anreiz für die Teilnehmer ist es
beim Fliegen ferne Länder und andere Menschen kennenzulernen.
Die XC-Open World Series ist ein richtiges Multikulti Treffen von 20
verschiedenen Nationen. Auch die Sieger kommen alle aus verschiedenen
Ländern. Noch in diesem Jahr, im November, findet ein
Vorauswahlwettbewerb für die Serie in Südafrika statt. Gestartet wird
dort nicht vom Berg, sondern im Flachland mit Windenschlepp, so wie auch
beim Segelfliegen.
Auch in seiner Heimat ist Hans Bausenwein fliegerisch sehr aktiv. Bei
der deutschen Meisterschaft im Streckenfliegen werden die drei besten
Flüge jedes Piloten innerhalb Europas gewertet.
Hans Bausenwein belegte 2008 in der offenen Klasse den 2. Platz knapp
hinter seinem Teamkollegen Burkhard Martens aus Lenggries. Beide
schafften auf ihren Boomerangs, einem Ferrari unter den Gleitschirmen,
ein Rekordergebnis mit noch nie erreichter Punktzahl. Bausenweins beste
gewertete Flüge wurden zweimal vom Hochfelln im Chiemgau gestartet. Er
flog zwei große Dreiecke mit 201 und 205 Kilometern mit dem Gerlospass
als ersten Wendepunkt und dem 2. Wendepunkt südlich des Hochkönigs, um
dann am Abend wieder am Fuße des Hochfellns zu landen. Sein 3.
Wertungsflug für die deutsche Meisterschaft führte ihn dann vom
Bayerischen Wald bis nach Dinkelsbühl, ebenfalls über 200 Kilometer
weit.
Auf seine Ziele angesprochen, die er nach dem Sieg bei der XC-Open World
Series und dem 2. Platz bei der deutschen Streckenflugmeisterschaft noch
hat, antwortet er: „Auch im nächsten Jahr möchte ich bei der XC-Open
World Series wieder ganz vorne mit dabei sein. Ich glaube, so alt kann
man gar nicht werden, dass man die Lust am Streckenfliegen verliert.
Außerdem möchte ich die XC-Open World Serie weiter ausbauen und bin auch
mit potenziellen Sponsoren im Gespräch. In Brasilien hat der
Gleitschirmsport einen ganz anderen Stellenwert in der Gesellschaft, als
bei uns. Viele weitere Informationen über die XC-Open World Series und
viele schöne Bilder und Videos findet man auf der Website
www.xcopen.org
re
DHV-Info10/11 2008 Nr.154
- VEREINE | NACHRICHTEN
Eine dreiviertel Stunde zum Sieg
In der Flugregion Hochries Samerberg flogen die drei oberbayrischen
Vereine Bergdohlen Brannenburg, GSC Inntal und der GSC Hochries
Samerberg ihre Vereinsmeister aus. Ausgezeichnetes Wetter mit
vorausgesagten Basishöhen von zu 2000 m ließen auf super Flüge hoffen.
Die Sportwarte der drei Vereine Uli Strasser, Stefan Niedermeier und
Markus Kroiss sollten dabei für eine Aufgabe sorgen, die einerseits für
die ambitionierten Piloten nicht zu langweilig, andererseits für die
Genussflieger zu lösen war.
Ihren Task für diesen Tag gaben sie dann nach Ankunft der rund 50
Teilnehmer um 11:00 Uhr beim Briefing auf der Hochries bekannt: „Air
Started Race” mit einem Startfenster von 12:00 bis 15:00 Uhr und freier
Wahl des Startplatzes. Zusätzlich zum Startpunkt Gipfelhaus Hochries
sollten die Piloten insgesamt 6 Wendepunkte zumindest tangieren, der
Radius jedes Wendepunktzylinders betrug dabei 100 m. Zunächst ging es
mit ausreichend Höhe zum Gipfelkreuz des Feichteck. Dort mussten die
Piloten wieder Höhe auftanken, um genau auf die andere Seite des
Fluggebiets, dem Gipfelkreuz des Riesenbergs, zu gelangen. Von hier aus
führte die Route zurück zum Karkopf-Gipfel, der auf etwa halber Strecke
zwischen der Hochries und dem Feichteck liegt. Wer diesen Weg geschafft
hatte, durfte sich am vierten Wendpunkt über dem Schwimmbad von
Grainbach zumindest von oben eine mentale Abfrischung holen.
Anschließend ging es zurück zum Gipfelhaus der Hochries und von da
direkt zum Landeplatz. Sieger wurde, wer die komplette Aufgabe am
schnellsten erledigt hatte.
Dritter beim GSC Hochries wurde Robert Buhleier, den zweiten Platz
belegte Alfons Bauer und das oberste Siegertreppchen erklomm
standesgemäß der amtierende deutsche Meister im Streckenfliegen (offene
Klasse) Werner Schütz. Den Siegerpokal in der Gesamtwertung aller drei
Vereine nahm Hans Bausenwein mit nach Hause. Er erledigte die gestellte
Aufgabe in gerade einmal 47 Minuten. An dieser Stelle geht auch ein
herzliches Dankeschön an die Flugschule Hochries, die den Wettbewerb mit
Leihgeräten und Räumlichkeiten unterstützt hat.
Disziplin beim Hubschraubereinsatz.
Leider wurde der Wettbewerb von einem Unfall überschattet. Ein nicht
teilnehmender Pilot war nach einem missglückten Start etwa 100 m
unterhalb des Nordstartplatzes ins Latschenfeld gestürzt. Da die
Bergwacht eine Verletzung der Wirbelsäule befürchtete, musste der Pilot
mit dem Rettungshubschrauber aus seiner misslichen Lage geborgen werden.
Dieser Hubschraubereinsatz bedeutete für einige Teilnehmer das
vorzeitige Aus beim Wettbewerb. Der GSC Hochries Samerberg bedankt sich
hier noch einmal ausdrücklich bei allen Fliegern und Fliegerinnen, die
sich sehr schnell und diszipliniert direkt zum Landeplatz begeben und
damit den Luftraum für den eintreffenden Hubschrauber geräumt haben. Der
Notarzt konnte ungehindert die Bergung vornehmen.
Erste Hilfe beim Clubabend
Und da die Themen Sicherheit und Erste Hilfe beim Fliegen für alle
Beteiligten sehr wichtig sind, luden der GSC Hochries Samerberg und der
GSC Inntal den Rettungsassistenten und Gleitschirmflieger Michael Paul
als Referenten zu ihrem gemeinsamen Clubabend ein. Michael wies auf die
einheitliche Notrufnummer 112 in ganz Europa hin, mit der der Anrufer
stets mit einer zentralen Rettungsleitstelle verbunden wird. Diese
Leitstelle übernimmt dann sofort die gesamte Koordination, das heißt,
der Anrufer muss sich nicht mehr auf die bislang üblichen 5-W-Fragen
konzentrieren, sondern wartet einfach ab, bis er von der Leitstelle die
entsprechenden Fragen erhält, die er dann nur noch nach bestem Wissen
beantwortet. Da die Informationen zur Ersten Hilfe umfassender sind, als
dies für alle Beteiligten zunächst erschien, haben wir nun einen zweiten
Teil des Vortrags geplant, bei dem praktische Übungen durchgeführt
werden sollen. Wir danken Michael für seinen Vortrag und freuen uns
schon auf den zweiten Teil mit reger Beteiligung.
GSC Hochries Samerberg
Klaus Jotz
OVB 06.10.08 Am Berg dreimal flott
unterwegs
Bergradeln, Berglaufen, Berghinunterfliegen am Samerberg – das waren die
drei Disziplinen, mit denen „Der flotte 3er“ seine Premiere feierte. 46
Dreierteams sowie 15 Einzelstarter aus der Region Oberbayern und dem
Nachbarland Österreich folgten dem Ruf der Veranstalter „Bradwurschd-
Connection“ und Gleitschirmclub Hochries-Samerberg.
Alle
Teilnehmer und Teilnehmerinnen waren bestens ausgerüstet und optimal
motiviert für die gestellten Aufgaben: Eine Radstrecke mit einer Länge
von 12,6 Kilome- tern und einem Profil von 471 Höhenmetern; eine
Laufstrecke mit rund 4 Kilometern und einem Höhenunterschied von 570
Metern; ein Flug mit dem Gleitschirm von der Hochries zu einer Boje mit
abschließender Punktlandung im Start-/Zielbereich. Die anspruchsvolle
Strecke für die Bergradler enthielt neben steilen Passagen, rasanten
Abfahrten und engen Kurven auch ein Stück, auf dem die Teilnehmer das
Rad tragen und über Stacheldrahtzäune heben mussten. Andi Huber vom Team
Bradwurschd- Connection Chiemgau- Biking kam nach 30,34 Minuten als
schnellster Bergradler zurück ins Ziel. Die Übergabe der Staffel an die
Bergläufer erfolgte durch Handschlag im Zielzelt auf der Käseralm. Von
dort aus ging es zunächst in moderater Steigung über den Moserboden und
dann hinauf über die Seitenalmen und den Gipfelgrad der Hochries zum
Gipfelhaus. Auch diese Strecke bezeichneten die Teilnehmer im Nachhinein
als große Herausforderung. Stefan Widauer vom Rennteam-Alpbachtal
absolvierte sie in nur 30,08 Minuten als schnellster Läufer. Mit einer
Zeit von knapp 56 Minuten benötigte der langsamste Starter auch hier
nahezu die doppelte Zeit. Die Gleitschirmflieger hatten Pech, denn der
erfahrene Startleiter Alfons Bauer vom GSC Hochries konnte den dritten
Teil des Wettbewerbs nicht durchführen lassen. Dieses Schicksal hatte in
diesem Jahr bereits die beiden vorangegangen Fun-Triathlon-
Veranstaltungen (Grazi- Man in Bad Reichenhall und Parabikerun in
Fieberbrunn) ereilt. Die Sicht- und Windbedingungen im Startplatzund
Landeplatzbereich waren nach seiner Einschätzung nicht für einen
gefahrlosen Wettbewerbsflug geeignet.
Die
Veranstalter legten oberste Priorität auf Sicherheit und einen
unfallfreien Wettbewerb. So gingen schließlich nur die ersten beiden
Wettbewerbsteile in die Wertung ein und da hatte bei den Einzelstartern
Johannes Nister vom Hänge- und Paragleiterclub Ausseerland mit einer
Gesamtzeit von 1:10:44 die Nase vorn. Bei den Männerteams gewann das
Team Bradwurschd-Connection Chiemgau-Biking mit Andi Huber, Toni Gröschl
und Ludwig Himmel in einer Zeit von 1:03:33 Stunden. Die Frauenwertung
dominierte das Team Crazy Girls mit Judith Grassl (amtierende deutsche
Meisterin im Skibergsteigen Team), Angela Nöhrig und Ursula Pötsch in
einer Zeit von 1:15:50. Die gemischten Teams führte Intersport Winkler
Ellmau mit Roman Tilg, Roland Döttlinger und Rebecca Kas in einer
Gesamtzeit von 1:11:41 an.
Den
krönenden Abschluss des Wettbewerbstages bildete die Ernennung zum
Alpenkönig. Diese Ehre wurde jenem Team zuteil, das an allen drei
Fun-Triathlons teilgenommen und dabei die beste Punktzahl erreicht
hatte. Auch hier siegten Johannes Nister und die Crazy Girls. Lediglich
bei den Herren fiel das Ergebnis anders aus: Team Villa Kunterbunt mit
Christian Orthner, Herbert Reiter und Ralf Münch wurde hier Alpenkönig.
Neben vielen Sachpreisen, die auch die nichtplatzierten Teams als
Erinnerung mit nach Hause nehmen durften, erhielten die Alpenkönige
zusätzlich eine Siegprämie in Höhe von 200 Euro. Unterstützt von den
Samerberger Weberknechten ehrte Schirmherr und Landrat Josef Neiderhell
die Gewinner des Wettbewerbs und freute sich mit allen Teilnehmern und
Zuschauern über dieses gelungene und unfallfreie Sportereignis.
kj
DHV 03.10.08 - Fluglehrer Thomas Beyhl
tödlich verunglückt - DHV
onlinenews
Unfallbericht
OVB 29.09.08 Hochriesbahn fährt wieder.
Die
Hochriesbahn hat gestern ihren Fahrbetrieb wieder aufgenommen. Ein
Generatorschaden hatte die Seilbahn seit Anfang August zum Stillstand
gezwungen Da für den aber 30 Jahre alten Generator keine passenden
Ersatzteile verfügbar waren, musste das komplette Innenleben in
mehrwöchiger Handarbeit von einer österreichischen Spezialfirma neu
aufgebaut werden Der Einsatz eines Austauschmotors war nach Angaben des
Bahnbetreiben nicht möglich, da der Generator exakt auf die
Hauptsteuerung der Bahn abgestimmt werden musste. Nach dem Einbau des
Generators am Donnerstag wurden am Freitag und am Samstag
Belastungstests und Probefahnen durchgeführt, so dass der TÜV den
Fahrbetrieb für Sonntag freigab. Damit ist auch die Versorgung des
Gipfelhauses auf der Hochries wieder gesichert, das ohne die
Transportmöglichkeit per Kabinenbahn hatte schließen müssen. Parallel zu
den Reparaturarbeiten hatte die Rosenheimer Sektion des Alpenvereins als
Verpächterin des Gipfelhauses am Freitag Versorgungsflüge mit einem
Helikopter durchgeführt (Bild rechts). Das Hochrieshaus konnte so
bereits am Samstag wieder seine Türen öffnen.
OVB 25.09.08 Rosenheimer gewinnt
deutsche Streckenflugmeisterschaft
Uli
Straßer aus Rosenheim ist deutscher Meister 2008 im Streckenfliegen in
der Sportklasse der Gleitschirme. Auf den Plätzen zwei und drei folgen
Werner Schütz (Rohrdorf-Höhenmoos) und der Siegsdorfer Torsten Hahne.
Die Sportklasse ist beim Gleitschirmfliegen auf Geräte bis Kategorie
zwei beschränkt. In dieser Kategorie hat Sicherheit verbunden mit
Flugleistung höchste Priorität. Trotz des wechselhaften Sommers erzielte
der Maschinenbau- Ingenieur hervorragende Flugleistungen. Mit einem
192-km-Dreieck Ende April vom Thurntaler (Österreich), setzte sich der
Rosenheimer schon deutlich von seinen Konkurrenten ab. Nach zwei
weiteren Dreiecksflügen über 196 km in Sorica (Slowenien) und 187 km vom
heimischen Hochfelln war der Titel sicher.
Uli Straßer zu seinem Erfolg: „Lange Zeit in Lauerstellung auf Platz
drei, habe ich bis zum Schluss die Hoffnung nicht aufgegeben, doch noch
mit einem weiten Flug ganz oben auf das Treppchen zu kommen. Dass es
dann so spät in der Saison noch geklappt hat, freut mich riesig. Ganz
besonders freut es mich, dass ich auch den entscheidenden Flug zusammen
mit meinem Fliegerfreund und Vorjahressieger in der offenen Klasse,
Werner Schütz, machen konnte. Gemeinsam haben wir uns auf die beiden
ersten Plätze vorgekämpft.“
Knapper hätte die Entscheidung kaum sein
können: Nach fast 2000 gemeinsam geflogenen Kilometern während der
diesjährigen Saison trennen die beiden Sportler an Schluss nur wenige
Meter. Die deutsche Meisterschaft erstreckt sich über ein Jahr, wobei
die drei besten Flüge eines jeden Teilnehmers gewertet werden.
Nur
eine konstante Leistung unter ständig wechselnden Bedingungen über die
ganze Saison bringt hier einen Erfolg. Um in die vorderen Plätze zu
fliegen, müssen die Piloten Strecken bis zu 200 Kilometer zurücklegen
und diesen Flug anhand von GPS-Aufzeichnungen dokumentieren.
Ein
GPS-Gerät ermittelt mit Hilfe von Satelliten den aktuellen Standort und
speichert die gesamte Flugroute ab. Die Strecken werden oft am selben
Abend über das Internet eingegeben und können im 3-D-Format von
jedermann nachvollzogen werden. Diese stark vereinfachte Form der
Dokumentation – früher mussten die Wegpunkte aus der Luft fotografiert
werden – ließ die Teilnehmerzahlen beim DHV-XC des Deutschen
Hängegleiterverbandes (DHV) explodieren.
So reichten 1867 deutsche Piloten 33 932 Flüge mit einer geflogenen
Leistung von insgesamt 802 513 km ein. Alle Flüge und Wertungen können
auf der Homepage des Deutschen Hängegleiterverbandes (www.dhv.de)
betrachtet werden.
re
OVB 25.09.08 Top-Sportler dabei -
„Der flotte 3er“ wird auf der Hochries ausgetragen
Der
Fun-Triathlon „Der flotte 3er“ findet am 27. September zum ersten Mal am
Samerberg statt. Unter der Schirmherrschaft von Landrat Josef Neiderhell
treten Teams und Einzelstarter in den Disziplinen Bergradeln, Berglaufen
und Gleitschirmfliegen zu einem Wettstreit miteinander an. Treffpunkt
ist um 8 Uhr auf der Käseralm bei der Startnummernausgabe, der
Wettbewerb selbst wird vom Veranstalter, der Bradwurschd-Connection, um
10 Uhr gestartet. Das Teilnehmerfeld besteht aus 38 Dreier-Teams und 15
Einzelstartern. Davon setzen sich allein sieben Teams nur aus Frauen
zusammen, weitere fünf sind gemischt. Um 10 Uhr eröffnen die Bergradler
am Moserboden bei der Käseralm den Wettbewerb mit einem Massenstart zu
der 12,6 Kilometer kurzen Rundfahrt. Zurück im Startbereich erfolgt die
Übergabe an die Bergläufer. Ihre Strecke führt über den Moserboden
Richtung Seitenalmen und dann hinauf zum Hauptgrad der Hochries. Den
letzten Teil übernehmen die Gleitschirmflieger mit einem gestaffelten
Start von einem der beiden Hochries-Startplätze. An schließend umfliegen
sie einen Wendepunkt und treffen dann, so gut es geht, den Landepunkt in
Form eines Planschbeckens auf der Käseralm. Flieger, die diesen
Zielpunkt nicht treffen, müssen zu Fuß mit geschultertem Schirm
zusätzliche Strafrunden absolvieren. Neben Werner Schütz, dem deutschen
Meister im Gleitschirm-Streckenfliegen, der als Einzelstarter teilnimmt,
befinden sich weitere bekannte Sportler aus der Region im
Teilnehmerfeld. Den Abschluss des Wettbewerbs bildet schließlich die
Ernennung zum Alpenkönig. Diese länderübergeifende Cup-Wertung besteht
aus den Ergebnissen des Grazi- Man in Bad Reichenhall, ParaBikeRun in
Fieberbrunn und dem „Flotten 3er“.
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Blickpunkt
20.09.08 - Der flotte 3er - Schweinkram auf der Hochries?
Am
kommenden Samstag, 27. September, findet der Fun-Triathlon „Der flotte
3er“ zum ersten Mal in der oberbayrischen Region Samerberg statt.
Unter der Schirmherrschaft von Landrat Josef Neiderhell, treten Teams
und Einzelstarter in den Disziplinen Bergradeln, Berglaufen und
Gleitschirmfliegen zu einem Wettstreit miteinander an. Treffpunkt ist
um 8 Uhr auf der Käseralm bei der Startnummernausgabe, der Wettbewerb
selbst wird vom Veranstalter, der Bradwurschd- Connection, um 10 Uhr
gestartet. Das für Breiten-, Spaß- und Spitzensportler geeignete
Sportereignis ist auch ein interessanter Publikumsmagnet für die
Tourismusregion Hochries-Samerberg. Die Veranstaltung ist ein
sogenannter „ParaBikeRun“ und besteht damit aus den drei
Einzeldisziplinen Bergradln, Berglaufen (nicht – wandern) und Berg
(hinunter) fliegen. Für das Fliegen wird vorzugsweise ein Gleitschirm
genutzt. Die Bergradler eröffnen den eigentlichen Wettbewerb um 10
Uhr mit einem Massenstart zu einer 12,6 Kilometer kurzen Rundfahrt.
Das Strekkenprofil gibt insgesamt 461 Höhenmeter her. Zurück im
Startbereich erfolgt die Übergabe an die Bergläufer, die möglichst
schnell über Wander- und Bergwege den Gipfel der Hochries erreichen
sollten. Dort wird die Zeit gestoppt. Den letzten Teil des
Wettbewerbs übernehmen die Gleitschirmflieger mit einem gestaffelten
Start von einem der beiden Hochries- Startplätze. Anschließend
umfliegen sie einen Wendepunkt und treffen dann, so gut es geht, den
Landepunkt in Form eines Planschbeckens auf der Käseralm. Mitmachen
können 3er- Teams beliebiger Zusammensetzung, aber auch Multitalente
oder Fitness-Junkies als Einzelstarter/innen. Wer noch einen
Teampartner sucht, kann sich gerne an die Veranstalter wenden. Den
Abschluss des Wettbewerbs bildet die Krönung zum Alpenkönig. Diese
Länder übergreifende Cup-Wertung besteht aus den Ergebnissen des
Grazi-Man in Bad Reichenhall, ParaBikeRun in Fieberbrunn und dem
„Flotten 3er“. Alpenkönig wird das beste Team nach Zusammenfassung
dieser drei Wettbewerbe. Es gibt für jede Wettkampfklasse (Männer-,
Frauenteams, Einzelkämpfer) einen Alpenkönig.
OVB 29.08.08 Keine Flugwertung: Aus den
Ereignissen gelernt
14. „Grazi Man“: Keine
Flugwertung –
„Sicherheit oberste Priorität“ – Südtiroler Weissteiner war der beste
Einzelstarter
„Es hat ja irgendwann mal so kommen müssen“, sagt ein sichtlich
enttäuschter Mitorganisator Martin Dufter im Ziel. Zuerst wurde der „Grazi
Man“ wetterbedingt um einen Tag verschoben und dann machte Nordwestwind
einen sicheren Flugstart unmöglich. Um kurz nach 13 Uhr kam von der
Wettkampfleitung auf der Zwieselam die Meldung: Aus Sicherheitsgründen
ist das Fliegen abgesagt. So wurde aus dem Dreikampf eine
Duathlonwertung, bestehend aus Mountainbiken und Berglauf. Der
Südtiroler Tobias Weissteiner holte den Sieg bei den Einzelstartern,
Andreas Ortner und Daniel Pickl waren das schnellste Herren und Judith
Grassl mit Angela Nöhrig das flotteste Damenteam. Es war die 14. Auflage
des „Grazi Man“, bei dem zuerst Mountainbiker sieben Kilometer und 400
Höhenmeter auf die Höllenbachalm zurücklegen müssen, bevor sie dort an
ihre Läufer übergeben. Die haben eine an spruchsvolle fünf Kilometer
lange Strecke über 650 Höhenmeter auf die 1386 Meter hohe Zwieselalm zu
bewältigen. Dort wartet der Gleitschirmflieger. Dann gilt es für das
dritte Teammitglied, so schnell wie möglich ins Tal zu schweben. Doch
diesmal kam es anders: Mit der Ankunft der Bergläufer auf der Zwieselalm
endete das Rennen. Gerade die jüngsten Vorkommnisse beim Berglauf auf
die Zugspitze hätten gezeigt: Die Sicherheit aller Teilnehmer muss
oberste Priorität haben. Trotz der Flugabsage war auch diese Ausgabe des
„Grazi Man“ ein spannender Sportwettkampf. Insgesamt gingen 57
Mannschaften und 15 Einzelstarter ins Rennen. Der Grazi Man gehört heuer
erstmals zur länderübergreifenden Wertung des „Alpenkönig Cups“. Am 13.
September startet der „Para BikeRun“ im österreichischen Fieberbrunn und
am 27. September „der Flotte 3er“ an der Hochries.
re
OVB 29.08.08
Hochriesbahn steht weiterhin still: Betrieb voraussichtlich erst wieder
Ende September
Gipfelhütte ab Montag geschlossen
„Aufgrund
eines technischen Schadens am Umformermotor der Kabinenbahn müssen wir
den Kabinenbetrieb für den Monat August vorläufig einstellen” heißt es
auf der Internetseite der Hochriesbahn Samerberg GmbH. Aber auch im
September werden die Räder still stehen: Mit dieser Hiobsbotschaft
überraschte gestern Geschäftsführer Max Vollmer-Schwaiger im Gespräch
mit dem Oberbayerischen Volksblatt. Damit nicht genug: Die Hochrieshütte
der Alpenvereinssektion Rosenheim ist ab Montag, 1. September bis auf
Weiteres geschlossen.
VON ULRICH NATHEN
Samerberg — Seit dem 4. August steht die Hochriesbahn nun still. Bei dem
Zwischenfall (wir berichteten) waren über 40 Fahrgäste in den Kabinen
steckengeblieben und konnten nur mit Hilfe des Notbetriebs zurückgeholt
werden. „Der Reparaturauftrag ist erteilt — aber die Arbeiten werden
sich noch mindestens vier Wochen hinziehen”, erklärte Max
Vollmer-Schwaiger gestern. Weil es für den Antriebsmotor der Seilbahn
keinen Ersatz gibt, müsse das Aggregat völlig zerlegt und die Wicklungen
der Spulen erneuert werden. Als Ursache für den Defekt führe die
Reparaturfirma Materialermüdung an, so der Hochriesbahn-Geschäftsführer.
Der Stillstand der Bergbahn zieht Konsequenzen nach sich: Ab kommenden
Montag, 1. September, geht auch in der Hochrieshütte
auf dem Rosenheimer Hausberg nichts mehr, die Küche bleibt kalt, die Tür
verschlossen. „Zu dieser bedauerlichen Maßnahme sehen sich die
Verantwortlichen der DAV-Sektion, zusammen mit den Pächtern Monika
Wallner und Heinz Mayrl, leider gezwungen”, wirbt DAV-Sektionsvorstand
Franz Knarr um Verständnis für diesen Schritt. Kurzfristig sieht er
keine Möglichkeiten, zur notwendigen Ver- und Entsorgung des beliebten
Ausflugsziels eine Altenative zu organisieren. Um einer defizitären
Entwicklung vorzubeugen, sei die augenblickliche Schließung die momentan
einzige Lösung.
Bisher habe es keinen Anlass gegeben, über andere Versorgungswege
nachzudenken. „Kostspielige Einsätze von Hubschraubern oder
Spezialfahrzeugen auf dem unzulänglich bestehenden alten Zufahrtsweg -
der im Privatbesitz ist - vom Hochriesplateau bis zum Gipfel, stehen
vorerst in keinem wirtschaftlichen Verhältnis und sind somit für Sektion
und Pächter unzumutbar”, so Knarr.
Die Versorgungskonzentration in den vergangenen Jahrzehnten auf die
bestehende Hochriesbahn war - in Bezug auf Naturschutz und
Umweltverträglichkeit - laut Knarr die bisher vertretbarste Lösung für
die Sektion als Eigentümer der Gipfelhütte.
„Mit dem Stillstand der Hochriesbahn und Schließung der Hochrieshütte
sind das Naherholungsgebiet Rosenheimer Land und die Ferienregion
Chiemsee Samerberg um eine Ausflugsattraktion ärmer”, betont der DAV
Vorstand. „Der Logenplatz Hochries wird auch vielen Naturfreunden, die
aus gesundheitlichen oder Altersgründen die Berge nicht mehr erwandern
können, sehr fehlen.” Für die Weitwanderer - die Hochrieshütte liegt am
internationalen Europäischen Fernwanderweg Nummer 4 - falle damit ein
Unterkunftsstützpunkt weg. Die nächste Alpenvereinshütte, die
Riesenhütte der Sektion Oberland, sei etwa eine halbe Stunde vorn Gipfel
entfernt.
Aus Sicht der Hochtal-Gemeinde Samerberg stellt der Bergbahn-Stillstand
für den Tourismus laut Bürgermeister Georg Huber schlichtweg eine
Katastrophe dar. „Und der Ausfall passiert noch dazu in der Hochsaison.
Die Badesaison geht zu Ende, die Bergsaison beginnt gerade - und dann
dieser Schlammassel. Ich hoffe, dass die Reparatur jetzt schleunigst
über die Bühne geht und die Bahn wieder flott gemacht wird”, so Huber.
DAV 28.08.08 Presseinformation
Totaler Versorgungsstopp durch unvorhersehbaren
Stillstand der Hochriesbahn
Die
Hochrieshütte der Alpenvereinssektion Rosenheim ist ab Montag, 1.
September bis auf weiteres geschlossen. Die Verantwortlichen der
DAV-Sektion sehen sich, zusammen mit den Pächtern Monika Wallner und
Heinz Mayrl, leider zu dieser bedauerlichen Maßnahme gezwungen und
bitten alle Bergwanderer und Hochriesliebhaber um Verständnis. Durch den
vorerst zeitlich nicht einschätzbaren Stillstand der Hochriesbahn – auf
Grund eines technischen Defektes - lassen sich kurzfristig keine
Alternativen zur notwendigen Ver- und Entsorgung des beliebten
Ausflugszieles organisieren. Die Versorgungskonzentration in den
vergangenen Jahrzehnten auf die bestehende Hochriesbahn war bestimmt von
Naturschutz und . Umweltverträglichkeit die bisher vertretbarste Lösung
für die Sektion als Eigentümer der Gipfelhütte auf dem Rosenheimer
Hausberg. Die touristische Bedeutung der Hochriesbahn, einen
Voralpengipfel in derart geographisch günstiger Lage für viele Menschen
erreichbar zu machen, war zudem für die DAV-Sektion Rosenheim immer
Grund zur Annahme, dass die Aufrechterhaltung einer zuverlässigen
Betriebsführung nicht nur in den Händen der privaten Verantwortung der
Eigentümerfamilie liegt, sondern auch in hohem Maß durch die regionale
öffentliche Hand, angefangen von den Hochriesgemeinden einschließlich
des Landkreises, wahrzunehmen sei. Eine kostspielige Versorgung, etwa
durch Einsatz von Hubschrauberflügen oder Spezialfahrzeugen auf dem
unzulänglich bestehenden alten Zufahrtsweg – der im Privatbesitz ist -
vom Hochriesplateau bis zum Gipfel, stehen vorerst in keinem
wirtschaftlichen Verhältnis und sind somit für Sektion und Pächter
unzumutbar. Um einer defizitären Entwicklung vorzubeugen, so 1. Vorstand
Franz Knarr und Schatzmeister Dieter Vögele, ist die augenblickliche
Schließung die momentan einzige Lösung. Es gab bisher keinen Anlass über
andere Versorgungswege nachzudenken, die dürften auch aus
wirtschaftlichen Überlegungen problematisch sein. Die Hochriesbahn
bleibt als Instrument der Ver- und Entsorgung für die Sektion die Lösung
Nr. 1.
Die Weiterentwicklung wird auch davon abhängen, wie Planungen in
Zusammenarbeit mit privater, öffentlicher Hand und Alpenverein umgesetzt
werden können.
Mit dem Stillstand der Hochriesbahn und Schließung der Hochrieshütte ist
das Naherholungsgebiet Rosenheimer Land und die Ferienregion Chiemsee
Samerberg um eine Ausflugsattraktion ärmer. Der Logenplatz Hochries wird
auch vielen Naturfreunden, die aus gesundheitlichen oder Altersgründen
die Berge nicht mehr erwandern können sehr fehlen.
Für die Weitwanderer, die Hochrieshütte liegt am internationalen
Europäischen Fernwanderweg Nr. 4, fällt damit ein Unterkunftsstützpunkt
weg. Die nächste Alpenvereinshütte ist die Riesenhütte der Sektion
Oberland ca. ½ Stunde vom Gipfel entfernt.
Sektion Rosenheim des Deutschen Alpenvereins (DAV) e.V.
Franz Knarr 1. Vorsitzender - Dieter Vögele Schatzmeister
OVB 05.08.08 Schock: Hochriesbahn stand
still
Fromut Lemm hatte sich diesen Tag anders vorgestellt. Die Urlauberin aus
Dortmund war mit Eltern und Schwester mit der Hochriesbahn zum Gipfel
hinauf gefahren, um den herrlichen Blick in die Berge zu genießen. Doch
aufgrund eines Defekts der Seilbahn saßen die Ausflügler zusammen mit 40
weiteren Urlaubern an der Gipfelstation fest.
Samerberg - Gegen 14 Uhr kamen die fast vollbesetzte talwärts und die
mit rund 20 Personen bergwärts fahrenden Kabinen aus noch ungeklärter
Ursache zum Stehen. Der Vorfall ereignete sich kurz nach Ausfahrt aus
der Station. Mit Hilfe des Notantriebs konnten die Kabinen noch über die
restliche Strecke in die Stationen gefahren werden. Die Fahrgäste
erlitten keine Verletzungen. Insgesamt 45 Fahrgäste saßen allerdings an
der Bergstation fest. Da eine Person über Herzprobleme klagte, wurde
zunächst ein Rettungshubschrauber der Bundeswehr angefordert. Aufgrund
starker Winde brach er seine Landeversuche ab. Die verhinderten
Fahrgäste mussten sich zu Fuß an den Abstieg machen und wurden von der
Bergwacht zur 200 Höhenmeter tiefer gelegenen Riesenhütte begleitet. Von
dort ging es mit einem Geländewagen ins Tal. Fromut Lemm und ihre
Schwester wären ohne Weiteres allein zu Fuß abgestiegen. Den 77 und 83
Jahre alten Eltern sei dies aber nicht zuzumuten, sagte sie gestern
Nachmittag in einem Telefongespräch mit unserer Redaktion, während sie
auf das Eintreffen zusätzlicher Bergwachtleute wartete. Sie sollten
denjenigen, die sich den Weg zur Riesenhütte nicht allein zutrauten,
beim Abstieg helfen. Auch Kinder waren in der Gruppe dabei.
„Die Stimmung hier oben ist gut”
„Die Stimmung hier oben ist trotz der Probleme gut”, versicherte
Lemm am Telefon. „Nette Bergwachtleute und eine Super-Wirtin”, lobte die
Urlauberin, die diesen Ausflug nicht so schnell vergessen wird.
Bis auf Weiteres ist die Hochriesbahn außer Betrieb. Die Sesselbahn zur
Mittelstation fährt weiterhin nach
Plan. ma/bi
OVB 22.07.08 Gleitschirm-Pilot stürzte 30
Meter in die Tiefe
Aus
etwa 30 Meter Höhe stürzte am Samstagnachmittag ein 42-jähriger
Rosenheimer Gleitschirmflieger nahe der Mittelstation der Hochriesbahn
ab. Von Augenzeugen war beobachtet worden, wie der Schirm des
Flugsportlers plötzlich zusammenklappte und der Mann auf einer Wiese
aufschlug. Die Rosenheimer Bergwacht leistete Erste Hilfe. Der
Rettungshubschrauber Christoph 14 brachte den Schwerverletzten ins
Krankenhaus. Erst vor vier Wochen war
- wie berichtet - ebenfalls auf der Hochries ein Gleitschirm-Pilot ins
Steilgelände gestürzt.
FOTO BW
OVB 17.07.08 14. „Grazi-Man“: Alpenkönig
wird gesucht
Die Erfolgsserie des spannenden Staffelwettkampfes „Grazi-Man“ in Bad
Reichenhall wird fortgesetzt. Wie der Dolomitenmann, so wird auch der „Grazi-Man“
im Staffelmodus in mehreren alpinen Disziplinen ausgetragen. Den Anfang
machen die Mountainbiker mit dem Massenstart in Karlstein/Bad
Reichenhall, bevor auf der Höllenbachalm an den Bergläufer übergeben
wird. Auf der Zwieselalm warten dann die Gleitschirmpiloten. Ab diesem
Jahr wird der „Grazi- Man“ mit dem „ParaBike- Run“ am 13. September in
Fieberbrunn/Tirol und dem „Flotten 3er“ am 27. September an der Hochries
zu einer Cupwertung mit Geld- und Sachpreisen zusammengeschlossen. Aus
den Einzelergebnissen werden die „Alpenkönige“ ermittelt. Termin der
ersten Veranstaltung, dem „Grazi-Man“, ist am 23. August in Bad
Reichenhall. Anmeldungen bei Riap-Sport in Bad Reichenhall, Telefon
08651/8428, unter
www.riapsport.de oder
www.gleitschirmclub-reichenhall.de. re
OVB 08.07.08 - Mit Höhenströmung
zum Sieg
DRACHEN- UND GLEITSCHIRMFLIEGERCLUB ASCHAU KAMPENWAND
Dieser Tage trugen die Aschauer Drachen- und Gleitschirmflieger an der
Kampenwand ihre Vereinsmeisterschaft aus. Brauchte es wegen schlechten
Wetters in den letzten Jahren immer mehrere Versuche, bis zum
Wettbewerb, klappte es dieses Jahr schon beim zweiten Mal: der
Wettergott meinte es richtig gut mit den Fliegern. Also trafen sich
voller Vorfreude 26 Pilotinnen und Piloten zum alljährlichen
Stelldichein. Das entspricht fast der Hälfte aller Vereinsmitglieder und
zeigt, wie engagiert die Aschauer in die Luft gehen.
Aschau
– Bei Clubmeisterschaften ist meist nicht ganz einfach, so genannte
Tasks (Flugaufgaben) zu stellen, die einerseits die besseren Piloten
fordern und andererseits Neulinge weder überfordern, noch frustrieren.
Doch den Wettkampfleitern Jürgen Schreiner und Hans Piller mussten alle
Teilnehmer ein großes Kompliment machen, denn sie stellten die perfekte
Aufgabe. Startplatz war die Kampenwand. Von dort musste jeder selbst
entscheiden, welche der zehn Bojen und in welcher Reihenfolge man
anfliegen wollte: Gipfelkreuz Kampenwand, Gipfel Haindorfer Berg,
Aschentaler Wände, Geigelstein, Brennkopf, Pyramidenspitze (höchster
Punkt im Zahmen Kaiser), Hofalm, Hochries Bergstation, Brücke über die
Autobahn bei Umratshausen und der Landeplatz beim Café Pauli (danke an
dieser Stelle nochmals an die Paulis, dass wir dort landen durften). Pro
erreichte Boje erheilten die Piloten 100, 200 oder 300 Punkte. Die 300
Punkte gab es nur für die Pyramidenspitze, weil die Talquerung weit und
anspruchsvoll ist. Viele Piloten erreichten ohne größere Probleme den
Brennkopf. Marianne Bichler entschied sich dort, dass ihr die
Meisterschaft nicht sowichtig war und realisierte statt dessen ihren
lang gehegten Wunsch, endlich einmal nach Kössen zu fliegen. Andere
verzichteten wegen einer Höhenströmung aus Süd auf den Sprung zum Zahmen
Kaiser und die 300 Punkte. Keine dumme Entscheidung, denn so mancher
schaffte es nicht und musste unfreiwillig landen, darunter auch Martin
Söhlemann als einzige aktiver Drachenflieger. Hans Piller gelang die
Querung hin und zurück. Auch danach sammelte in überzeugender Manier
eine Boje nach der anderen ein. Bis auf die Autobahnbrücke schaffte er
alles und landete sogar noch auf den Punkt. Damit verteidigte er
souverän den Titel des Vereinsmeisters. Ex-Vereinspräsident Christian
Nickl unterbrach seinen Flug auf dem Weg zum Landeplatz, weil er auf der
Kampenwand toplandete, um den Kollegen Martl Mayer zu helfen, der leider
ein Baumlandung hatte. Nickl flog danach weiter und es bestand keine
Frage, dass seine Vereinskameraden seine sportliche Fairness anerkannten
und er weiter in der Wertung blieb. Dritter wurde Till Gottbrath aus
Huben. Bei den Damen kam es zu einer Punktgleichheit unter den ersten
Dreien, so dass am Ende Andrea Dorsch vor Birgit Beyhl und Marianne
Bichler gewann, weil sie es am weitesten zurück Richtung Aschau
schaffte. Beim anschließenden Grillen am Freibad zeigten die Aschauer
Flieger dann eine ausgesprochen starke und geschlossene
Mannschaftsleistung und freuten sich über eine gelungene Veranstaltung.
Ergebnisse: Damen: Andrea Dorsch, Swing Mistral 3, vor Birgit Beyhl,
Advance Epsilon 5, und Marianne Bichler, Advance Epsilon 5. Männer: Hans
Piller, Gradient Aspen 2, vor Christian Nickl, Gin Zoom Race, und Till
Gottbrath, Nova Mentor. re
03.07.08 OVB „Parabikerun“ zur
Hochries
„Der flotte 3er“ ist das Fun- Sportereignis am 27. September an der
Hochries. Veranstalter sind die Bradwurschd- Connection und der GSC
Hochries-Samerberg. Die Veranstaltung ist ein so genannter „Parabikerun“
und besteht damit aus den drei Einzeldisziplinen Bergradln, Berglaufen
und Fliegen. Die Bergradler eröffnen den Wettbewerb um 11 Uhr mit einem
Massenstart zu einer 12,6 Kilometer kurzen Rundfahrt. Das Streckenprofil
gibt insgesamt 461 Höhenmeter her. Zurück im Startbereich erfolgt die
Übergabe an die Bergläufer, die möglichst schnell über Wander- und
Bergwege den Gipfel der Hochries erreichen sollten. Dort wird die Zeit
gestoppt. Den letzten Teil des Wettbewerbs übernehmen die
Gleitschirmflieger mit einem gestaffelten Start von einem der beiden
Hochriesstartplätze. Anschließend umfliegen sie einen Wendepunkt und
treffen dann so gut es geht den Landepunkt bei der Käseralm. Mitmachen
können Dreier-Teams beliebiger Zusammensetzung, aber auch Multitalente
als Einzelstarter/ innen.
23.06.08 OVB
Gleitschirmflieger abgestürzt: Rettung kam aus der Luft
Bei
einem missglückten Start vom Hochriesgipfel stürzte am Samstagnachmittag
ein 33-jähriger Einheimischer ab und musste mit dem Rettungshubschrauber
geborgen werden. Nachdem die Unfallmeldung bei der Flugschule Hochries
eingegangen war, wurde die Bergwacht Rosenheim alarmiert. Unverzüglich
wurden fünf Bergretter per Sonderfahrt der Hochriesbahn zum Gipfel
gebracht. Der Verunglückte lag etwa 100 Meter unterhalb des Startplatzes
im Latschenfeld. Nach einem ersten Check durch die Bergwachtler wurde
wegen Verdachts auf Wirbelsäulenverletzung der Rettungshubschrauber
alarmiert.
Das steile Gelände machte die Landung unmöglich. Daher musste der
Notarzt vom schwebenden Helikopter per Windenseil zum Patienten
abgelassen werden (unser Bild). Nach weiterer medizinischer Versorgung
wurde der abgestürzte Gleitschirmpilot in den Luftrettungssack
umgelagert und zusammen mit dem Notarzt am Windenseil aufgehievt. Zur
weiteren Behandlung wurde er von „Christoph 1” nach München / Harlaching
gebracht.
Die Bergwachtbereitschaft Rosenheim betont, dass dieser Unfall wieder
deutlich zeige, wie wichtig die schnellstmögliche Errichtung der
„Rettungswache Samerberg” sei. FOTO BWR
20.06.08 OVB - Sport in der Region
Wendepunkt am Limit gesucht
Team Österreich/Deutschland gewann Crossalps mit 46 internationalen
Teilnehmern
Der
vierte Crossalps-Wettbewerb hatte dieses Jahr keine rosigen
Wetterprognosen, trotzdem fanden sich 46 verwegene Gleitschirmsportler
zu einem Kräftemessen der anderen Art ein. Das mittlerweile
internationale Sportereignis an der Hochries lockte neben den heimischen
Fliegern und Piloten aus Norddeutschland auch Vertreter aus Österreich,
der Schweiz und den Niederlanden an. Hinter dem Wettbewerb steht die
Idee, das Gleitschirmfliegen wieder zu seinen Ursprüngen zurückzuführen
und gleichzeitig seine eigene Leistungsgrenze zu erfahren. Innerhalb von
zwei Tagen mussten die Piloten fliegend und laufend eine Strecke nach
eigener Wahl bewältigen, die sie mit der Rückkehr am Ausgangspunkt
abschließen sollten. Ihren Wendepunkt am Limit, also den Ort, an dem sie
umkehren und von dem sie annehmen, noch sicher und innerhalb des
vorgegebenen Zeitrahmens zurückkehren zu können, legen sie selbst fest.
Technische Hilfsmittel wie Auto, Bergbahnen oder sogar das Fahrrad sind
dabei nicht erlaubt, was oftmals lange Fußmärsche zur Folge hat. Die
Lokalmatadoren Uli Strasser und Werner Schütz liefen beispielsweise vom
Startpunkt Talstation Hochriesbahn zunächst auf die Kampenwand. Von dort
flogen sie mit wenigen Unterbrechungen bis nach Kitzbühel und kehrten
dann, ihre Flugausrüstung auf den Schultern, in einer nächtlichen Tour
per pedes zurück. In die Platzierung ging die gesamte geflogene und
gelaufene Strecke ein, wobei die Teilnehmer mindestens 20 Prozent in der
Luft zurücklegen mussten, um in die Wertung zu kommen. 20 Bonuspunkte
erhielt jeder Pilot, der sich innerhalb des Zeitrahmens an der
Zielglocke vor der Flugschule Hochries in Grainbach zurückmeldete.
Eine besondere Aufgabe in diesem Jahr ergab sich aufgrund der
Luftraumbeschränkungen, die durch die EM-Spiele in Österreich verursacht
wurden. Sie gelten auch für Gleitschirmflieger, und die Verletzung eines
eingeschränkten Luftraums hätte zur Disqualifikation geführt. Die
Auswertung der einzelnen Strecken übernahm das Wettbewerbskomitee anhand
der von den GPS-Geräten der Teilnehmer aufgezeichneten Daten – und da
hatte dieses Mal das österreichisch- deutsche Team mit Herbert Tamegger
und Georg Schreder die Nase vorn. Die beiden Freunde aus Kössen und Reit
im Winkl, im Herzen eigentlich Drachenflieger, schafften es gemeinsam
bis in die Kelchsau und erreichten damit je 120,31 Punkte. Dass das
läuferische Talent ein wesentlicher Faktor des Wettbewerbs war,
schilderte Georg Schreder sehr eindrucksvoll: „Wann der Herbert geht,
dann muaß i laufn. Aber des is guat, weil sonst hätt‘ ma des nimmer mehr
zruck gschafft.“
Den hohen Anspruch der Crossalps bestätigte auch Stefan Bocks, ehemals
Drittplatzierter der Red-Bull- X-Alps: „Der Pendling ist zwar nicht der
Mont Blanc, aber die Haxn tun mir genauso weh!“ Er erreichte den 14.
Rang. Den Sieg der beiden Österreicher konnte auch die Samerberger
Nachwuchshoffnung Markus Kroiß nicht verhindern. Trotz seiner oftmals
sehr unkonventionellen Flugrouten, bei denen sich die Kollegen immer
wieder fragen, wie er dorthin und vor allen Dingen zurück kommt, reichte
es diesmal nur für Platz drei. „Eigentlich wollt ich noch bis nach
Salzburg gehen, aber nach den sechs Bergen hätt ich keine Stunde mehr
weiter laufen können“, schildert der junge Flieger seinen Weg zum
Wendepunkt in der Nähe von Adlgaß bei Inzell. Und das mit rund 15 bis 20
Kilogramm Fluggepäck auf dem Rücken. In der Damenwertung konnte die
25-jährige Oberaudorferin Katrin Neumann überzeugen. Dank ihres
Hochries-Dream-Teams um Alfons Bauer, Jörg Warm und Horst Bannert
erreichte sie in dieser Sparte mit 38,15 Punkten den ersten Platz.
Insgesamt 72 Punkte reichten dem Tegernseer Gespann Martin Walleitner
(Pilot) und Peter Rummel (Passagier) für das oberste Treppchen in der
Tandemwertung.
Die abschließende Ehrung aller Teilnehmer und vor allen Dingen der
Sieger ließ sich das Gleitschirm-Urgestein Sepp Gschwendtner nicht
nehmen, der dafür extra aus Egling anreiste. „Das ist endlich wieder
einmal eine Gleitschirm-Veranstaltung, die mir wirklich gefällt. Ich
hatte in letzter Zeit immer häufiger den Eindruck, dass sich dieser
wunderschöne Natursport immer mehr von seinen Ursprüngen entfernt“,
resümiert er die Entwicklung der letzten Jahre. Allerdings freut sich
Sepp Gschwendtner, „dass die Jungs und Mädels beim Crossalps-Cup
bewiesen haben, dass Gleitschirmfliegen immer noch ein Sport ist!“ Das
sahen auch die Sponsoren so, die die Veranstaltung mit einer ganzen
Reihe wertvoller Preise unterstützten. Nicht zuletzt konnten aufgrund
des doch angenehmen Wetters wieder zahlreiche Schaulustige und Touristen
die Piloten beobachten.
Klaus Jotz
13.06.08 DHV Info Juni/Juli 2008
Mit Sicherheit auf Strecke
Es
war wieder so ein Montagabend, an dem ich mich eigentlich lieber zu
Hause auf meiner Couch im Wohnzimmer lang gemacht hätte, müde und
ausgelaugt von einem arbeitsreichen Tag. Doch der Clubabend des GSC
Hochries Samerberg und seines Partnervereins GSC Inntal lockte zu einem
Vortrag über Streckenfliegen. Die beiden oberbayrischen
Gleitschirmvereine laden zu praktisch jedem ihrer monatlichen Clubabende
einen Referenten ein und für diesen Abend war Oliver Rössel
angekündigt. Nur ist Streckenfliegen derzeit das letzte Thema, für das
ich mich begeistern kann. Trotzdem bewegte ich meinen doch etwas
ermatteten Körper zum Neiderhell in Kleinholzhausen, um zumindest meine
fliegenden Kollegen zu treffen. Ich sollte es nicht bereuen.
Oliver begann seinen Vortrag mit einleitenden Worten zu seinem
Heimatfluggebiet in Oberstdorf, dem Nebelhorn. Bereits als er über die
dortigen Startmöglichkeiten sprach, zeichnete sich ab, dass dies kein
gewöhnlicher Vortrag übers Streckenfliegen würde. Er klärte uns über die
dort herrschenden problematischen Startbedingungen auf und zeigte,
worauf die Gleitschirmflieger achten müssen, um sicher abzuheben. Wenn
man’s weiß ist’s gar kein Problem mehr. Natürlich stellte Oliver sein
erstes geschlossenes 150-km-FAI-Dreieck vor, das er dort 1998 gemeinsam
mit Bernhard Koller geflogen war und gab Tipps für Streckeneinsteiger,
die mit der „kleinen“ Hausrunde beginnen sollten.
Das
eigentlich interessante aber waren Olivers aufschlussreiche
Informationen zu den Talwindsystemen auf der Alpennordseite und dem, was
sie dort bewirken. Welcher Hobbyflieger macht sich vor seinem Start
schon groß Gedanken über einen Wind, der aus südlichen Richtungen über
Bergrücken herüber schwappen kann, wenn die Windfahne am Startplatz doch
eigentlich Nordwind anzeigt. Oder wer, außer den Cracks, sieht sich das
Gebiet, in dem er fliegen möchte, vorher einmal genauer auf der Karte
oder sogar in Google Earth an, um eventuell Stellen für kritische
Luftbewegungen zu erkennen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass einige
Piloten, wüssten sie mehr über die vorherrschenden Windströmungen und
was sie im jeweiligen Relief des auserkorenen Fluggebiets verursachen,
sie würden in weißer Voraussicht so manch heikle Stelle meiden.
Und so entwickelte sich Olivers Vortrag eigentlich zu einem sehr guten
Beispiel dafür, wie man den Piloten innerhalb von rund zwei Stunden das
Thema Sicherheit beim Fliegen plastisch nahe bringen kann. Denn es ging
nicht alleine darum, wo wir mit Sicherheit einen Bart finden könnten
oder wo sich verlorene Höhe durch Aufsoaren wieder zurückgewinnen ließe.
Er zeigte uns anhand von vielen Beispielen aus der Oberstdorfer Region
und mit Hilfe von Google Earth wie sich die Luftströmungen bewegen, was
sie in den einzelnen Geländeformen bewirken und wie sich das dann auf
einen Gleitschirm auswirkt.
Für mich war dieser Abend angefüllt mit einer Vielzahl wichtiger
Informationen zur vorausschauenden Sicherheit beim Fliegen. Da dieses
Thema derzeit wieder sehr populär ist, wäre es wünschenswert, dass wir
mehr derartig umfassende und tief gehende Aufklärung, zumindest über die
deutschen Fluggebiete, erhalten könnten. Es würde definitiv das
Sicherheitsbewusstsein und den Sicherheitsstatus der Piloten anheben. In
diesem Zusammenhang war auch der ein Monat später stattfindende Vortrag
von Rainer Krumm über den Nutzen eines mentalen Trainings für
Para- und Hängegleiterpiloten äußerst interessant. Danke Rainer und
Oliver.
P.S. Wer auf der Webseite der Hochrieser vorbeischaut, der wird nicht nur interessante Informationen zu den
Vorträgen finden sondern auch Hinweise zu vielen Veranstaltungen und
offenen Wettbewerben wie dem Printex-Cup 2008, den Crossalps 2008 und
dem „Flotten 3er“.
Klaus Jotz GSC
Hochries-Samerberg
12.06.08 Rosenheimer Nachrichten - Herrscher
der Lüfte
Die
Hochries ist dieses Wochenende Zentrum eines spektakulären
Gleitschirmflugevents: der „crossalps 2008”. Über 50 Teilnehmer,
darunter nationale und internationale Meister, versuchen von Samstag auf
Sonntag fliegend und marschierend eine möglichst große Strecke zu
bewältigen. Der Clou: gewinnen kann nur, wer rechtzeitig zur Siegesfeier
am Sonntag ab 15 Uhr an der Hochriestalstation zurück ist. Dort warten
Steckerlfisch, Grillfleisch und Getränke auf Flieger und Fans.
Foto: Icaro Paragliders
11.06.08 OVB - DRACHENFLIEGER VOM
SAMERBERG HALF SELBSTLOS
Ehrenpreis
für mutigen Flugrettungseinsatz
Dass die internationale süddeutsche Meisterschaft der Drachenflieger am
Tegelberg in Füssen nicht von einem schweren Unfall überschattet wurde,
ist zu einem guten Teil der Verdienst des Samerberger Vereinsmitglieds
und Wettkampfpiloten Dieter Kattenbeck.
Samerberg - Die thermischen Bedingungen bei den Meisterschaften
waren mäßig. Wettkampfleiter Rudl Bürger stellte deshalb nur eine „sehr
kleine Aufgabe” über eine Distanz von 55 Kilometern. Aber auch diese
stellte die 80 Piloten vor schwierige Probleme. Nur ein schmaler und
schwacher „Thermik-Bart” nördlich des Säulings erlaubte ein
Weiterkommen. In Sichtweite des Schlosses Neuschwanstein, etwa 1400
Meter darüber, kreisten etwa 25 Drachen. Die Piloten des DFC
Hochries-Samerberg, Kai Burghard (München), und Dieter Kattenbeck
(Taufkirchen), hatten die Basis schon erreicht und wollten gerade Kurs
auf den ersten Wendepunkt nehmen, als es geschah. Mitten im Pulk der
kreisenden Flieger berührten sich zwei Drachen an den Flügelrohren.
Beide waren nicht mehr steuerbar und trudelten unkontrolliert durch das
Feld. Sofort zogen beide Piloten ihre Rettungsschirme. Diese öffneten
auch vorschriftsmäßig, aber die Fluggeräte trieben nun steuerlos auf den
etwa 1500 Meter hohen Nordgrat des Säulings zu. Felsiges, von kurzen
Krüppelfichten und Latschen durchzogenes, hochalpines Gelände erwartete
die verunglückten Piloten.
Kai Burghard nahm sofort über Funk Kontakt mit der Wettkampfleitung auf.
Die genauen Koordinaten des Unfalls waren somit bekannt, kaum dass die
Rettungsschirme den Berg erreicht hatten.
Dieter Kattenbeck beobachtete, wie einer der Piloten bei der unsanften
Landung mit seinem Gurt und Rettungsschirm in einem dürren Baum hängen
blieb. Nach kurzer Zeit des Kreisens über der Unfallstelle war ihm klar,
dass der Pilot sich nicht aus eigener Kraft befreien konnte. Ein kleines
Schneefeld und extreme Steilheit schien ihm ausreichend, um neben dem
Hilflosen zu landen. Dieter schaffte das fast Unmögliche. Seine
Notlandung glückte und er konnte den Kollegen, der nur unweit eines
schroffen Felsabbruchs im Baum hing, unverletzt befreien. Die Bergwacht
Füssen rückte kurze Zeit später an. Beide verunglückten Piloten waren,
abgesehen vom Schock, wie durch ein Wunder unverletzt geblieben.
Rudl Bürger vom Deutschen Hängegleiterverband (DHV) überreichte Dieter
Kattenbeck vor wenigen Tagen im Beisein seiner Vereinskollegen zum Dank
den Ehrenpreis des DHV.
27.05.08 OVB Sport Deutscher Rekord für Günter
Porath mit Flugdrachen
Günter
Porath (45 Jahre) aus Kleinhöhenrain nutzte die gute Wetterphase für
einen neuen deutschen Rekord mit dem Flugdrachen.
Der deutsche Streckenflugmeister 2006 umrundete ein gleichschenkliges
Dreieck über 263,69 Kilometer. Das FAI-Dreieck wurde bereits vom DHV
(Deutscher Hängegleiterverband) positiv ausgewertet und an den
Weltverband für Luftsport, FAI (Federation Aeronautique Internationale),
zur Anerkennung weitergeleitet.
Günter Porath, Vater von zwei Kindern, startete zu seinem Flug mit der
ersten Thermik bereits um 10.32 Uhr vom Hochfelln im Chiemgau. Vorbei am
Wilden Kaiser und Gerlos führte der Weg ins Zillertal. Nach der ersten
Wende bei Mayrhofen flog der AEROS-Pilot über den „Pinzgauer
Spaziergang” bis Bad Gastein zur zweiten Wende. Den Rückweg legte Porath
strategisch günstig vorbei am Steinernen Meer und über die Steinplatte,
um nicht vorzeitig vom „bayerischen Wind” zu Boden gezwungen zu werden.
Nach 8.20 Stunden hatte die Erde in Marquartstein den glücklichen
Flieger aus Kleinhöhenrain wieder.
20 Jahre unfallfrei
FAI-Dreiecksflüge gelten unter Drachen- und Gleitschirmfliegern als
besonders schwierig, da die relativ langsamen Fluggeräte auf
Dreieckskurs zwangsläufig immer einen Schenkel gegen den Wind fliegen
müssen. Einziger Wermutstropfen: Durch das Abfliegen vorbestimmter
Wendepunkte und der damit verbundenen Einbuße an Flexibilität konnte
Porath, der seit 20 Jahren unfallfrei fliegt, das Potenzial des Tages
nicht restlos ausschöpfen. Der Verlust der Führung in der laufenden
deutschen Streckenflugmeisterschaft
war unvermeidlich im starken Feld der Wettkämpfer. Die laufende
Meisterschaft 2008 wird allerdings noch sehr spannend werden.
27.05.08 OVB - Aschau
Wolfgang
Lengauer (61), Präsident des Alpenflugzentrums Unterwössen, erfahrener
Pilot, Physiotherapeut und Heilpraktiker aus Aschau, stürzte mit seinem
Motorsegler am 9. Mai gegen 13.30 Uhr am Hirschberg bei Tegernsee aus
ungeklärter Ursache ab.
Der Abschied auf dem Aschauer Friedhof im Kreis der Angehörigen,
Freunde, Sportkameraden, der Aschauer und Bernauer Nachbarn war wie sein
Leben vom Besonderen geprägt. Eine Unterwössener Staffel aus sechs
Motorseglern flog, mit wankenden Tragflächen grüßend, eine zweimalige
Trauerschleife über den Aschauer Friedhof. Artur Baerg, evangelischer
Pastor aus Traunstein, leitete die Trauerfeier. Ali Siegert von der
Flugschule DASSU Unterwössen würdigte die sportlichen Leistungen.
1946 wurde Wolfgang Lengauer in Aschau geboren. Sein Vater ging in die
Fremdenlegion; dem begabten Buben blieb eine weiterführende Schule
versagt. Nach dem Aschauer Schulbesuch absolvierte er eine Lehre bei der
Post. „Beim Bund” in Brannenburg machte er erste Bekanntschaft mit der
Heilkunde und erzielte von der Heimat umjubelte riesige Sporterfolge,
gefördert von der Brannenburger Bundeswehr Sportgruppe. Als bayerischer
Meister wurde er in die deutsche Nationalmannschaft der Nordischen
Kombinierer berufen. Jäh unterbrach ein schwerer Sturz auf der
Nesselwanger Skischanze seine erste Sportkarriere. Ein Praktikum in der
Aschauer Kinderklinik aber und seine Ausbildung zum Physiotherapeuten
hielt ihn mit dem Sport verbunden: Der Deutsche Skiverband berief ihn in
die physiotherapeutische Betreuung seiner Nationalmannschaft. Eine
Goldmedaille für Betreuer der Olympischen Winterspiele 1972 in Sapporo
war dafür Lohn und Zierde seiner zahlreichen Sporttrophäen aus Tennis,
Skisprung, Alpinski, Skilanglauf. Nach der Olympiade 1972 und einer
Ausbildung zum Heilpraktiker eröffnete er in Bernau eine Naturheilkunde
Praxis, die er bis 1998 und ab 2001 in Aschau mit weitum hohem Ruf bis
zuletzt führte. Ab 1987 lief seine zweite Sportkarriere nebenher:
Wolfgang Lengauer erfüllte sich den Traum vom Fliegen. Über das
Gleitschirmfliegen kam er zum Drachenfliegen und wurde in dieser
Disziplin deutscher Meister im Streckenfliegen. Um auch bei Föhn fliegen
zu können, erlernte er Ultraleichtfliegen, Motorsegeln und Segelfliegen.
Im Letzteren wurde er zweimal deutscher Meister im Streckenflug der
15-Meter-Standard-Klasse. tts
24.05.08 Sonderveröffentlichung OVB
Medienhaus Rosenheimer Sommer
An
etwas windigeren Tagen kann man sie manchmal auf leicht geneigten Hängen
oder größeren Wiesenstücken sehen. Spaziergänger bleiben dann verwundert
stehen, denn es ist ein spannendes Bild – Gleitschirmpiloten am Boden,
vertieft in das Spiel mit ihrem Fluggerät. Ähnlich wie ihre Kollegen in
den großen Verkehrsmaschinen benötigen auch sie ein ausgiebiges
Training.
Doch während sich Flugkapitäne in den Simulator begeben, üben
Gleitschirmflieger in freier Natur – und am Boden. Obwohl es sich ein
Außenstehender kaum vorstellen kann, das so genannte Groundhandling
gehört zu den hohen Künsten des Gleitschirmfliegens und erfordert ein
enormes Maß an Körper- und Schirmbeherrschung.
„Wer sein Fluggerät am Boden perfekt im Griff hat, gewinnt auch in der
Luft an Sicherheit”, klärt Groundhandlingtrainer Walter Riedel die Frage
nach dem Sinn. „Dabei können die Piloten relativ gefahrlos das Verhalten
ihrer Schirme kennenlernen, Abheben inbegriffen, solange die Hangneigung
dies zulässt”.
Neben dem Üben der Startphase simulieren die Flieger dann Störungen an
ihrem Fluggerät und die richtige Reaktion darauf. Nicht gerade einfach
bei der großen Fläche und den vielen Leinen.
Leider gibt es solche Trainingsmöglichkeiten nur sehr eingeschränkt, da
das Einverständnis der Landwirte und eine gemähte Wiese absolute
Voraussetzung sind.
„Wir
suchen derzeit ein geeignetes Hanggelände, das wir für unsere
Vereinsmitglieder langfristig pachten können”, erklärt daher Erhard
Dietrich, Vorstand des GSC Hochries Samerberg und Beauftragter für
Luftaufsicht.
Wer dann sehen möchte, wie sich die Bodenübungen auf die Flugpraxis
auswirken, der kann sich davon am 14. und 15. Juni beim
Grossalps-Wettbewerb auf der Hochries überzeugen. Erst am Boden üben,
dann abheben: Erst dann können Gleitschirmflieger sicher sein.
Klaus Jotz GSC Hochries Samerberg
23.03.05 - PRESSEMITTEILUNG:
Foto:
Fredegar Tommek
Die Hochries bei Rosenheim hat sich in den letzten Jahren zu
einem gefragten Ausgangspunkt für Streckenflüge gemausert. An
guten Tagen gelingt der alpine Sprung ins Pinzgau oder nach Zell
am See. Wer`s lieber flach mag, setzt bei passendem Wind zum
Rundflug Richtung Chiemsee an. Das richtige Fleckchen Erde also,
um einen „Walk&Fly“ Wettbewerb wie Crossalps in die vierte
Runde zu schicken. Rund 40 Teilnehmer - blutige Amateure,
genauso wie ambitionierte Cracks - begaben sich im vergangenen
Jahr auf die zweitägige Suche nach dem kleinen
Flieger-Abenteuer. Am Ende hatte Helmut „Heli“ Eichholzer die
Nase vorn und legte seinen „Wendepunkt am Limit“ mit einer
Gesamtstrecke von 78,2 Kilometer fest!
In diesem Jahr haben sich die Regeln nur unwesentlich geändert
und es gilt nach wie vor: Nur erlaufene und erflogene
Wegkilometer sind erlaubt. Tabu sind Bergbahnen, Autos,
Fahrräder, hilfsbereite Freundinnen und alle sonstigen
Transportmittel. Zur Teilnahme eingeladen sind Profis und
Amateure der Gleitschirmszene, die sich am Boden und in der Luft
fair im Wettkampf messen möchten. Festes Schuhwerk und ebenso
fester Wille sind Voraussetzung, um die richtigen Startplätze
mit der eigenen Ausrüstung auf dem Rücken zu erlaufen. Start-
und Endpunkt des Wettbewerbs ist die Talstation der
Hochriesbahn. Gewinner wird der Teilnehmer, der mit seinem
„Wendepunkt am Limit“ die weiteste Strecke zurückgelegt hat und
der zum Task-Ende rechtzeitig zur Siegerehrung mit
anschließender Feier an der Hochries Talstation einläuft oder
landet.
Der Veranstalter, der Gleitschirmclub Hochries Samerberg e.V.,
garantiert Preisgelder für die fünf Erstplatzierten jeder
Wertungsklasse (Damen, Herren, Tandem) ebenso, wie eine zünftige
Party mit Familie und Freunden der Piloten im direkten Anschluss
an den Wettbewerb. Im Startgeld von 30,- Euro ist ein T-Shirt
und der Rückholservice aus der näheren Umgebung enthalten.
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Stand: 2016 |
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Webcam
Hochries Weststart |
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Webcam Hochries Ost |
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Webcam Samerberg |
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